Frage: Wesensveränderung 2 jährige zwillinge

Hallo Frau Henkes,  ich bitte Die um Rat und Aufklärung. Auch meine 26 Monate alten Zwillinge sind gerade Wesensverändert. Ich meine nicht den Trotz. Darauf ist man ja vorbereitet. Neu ist, dass sie Mittagsschlaf verweigern, obwohl sie hundemüde sind, allerdings nur bei mir, bei Papa und Oma allerdings nicht. Da schlafen sie fix ein. Woran könnte es liegen, seit einer Woche haben wir einen ständigen Kampf.  Sie wachen auch nachts und wenn sie endlich schlafen dann auch mittags ständig auf und rufen nach mir. Das ist auch neu. Veränderungen im Tagesablauf gab es eigentlich nicht. Das Verhalten zielt ja auf mich ab. Bei meinem Mann und bei der Oma (da waren sie letzte Woche an 3 Tagen) machen sie das nicht. All sagen, ich muss mich da mehr durchsetzen, aber ich kann sie ja nicht zum Einschlafen zwingen.  Bei mir gab es auch keine Veränderung, außer,  dass sie letzte Woche bei Oma viel Fern gesehen haben. Fernsehen ist bei uns Tabu. Aber das kann doch nicht so gravierende Auswirkungen haben? Insgesamt sind sie auch sehr weinerlich geworden. Können Sie sich das Verhalten erklären? Ich war immer dafür , dass die Kinder erst ab 3. Geburtstag in die Kita gehen sollen.  Sie zerren aber gerade extrem an den Nerven,  so dass ich darüber nachdenke, sie bald halbtags zu schicken. Ich habe irgendwie das Gefühl,  dass die Bindung zwischen uns gerade schwierig ist. 

von Jasmin1234271 am 22.01.2024, 14:54



Antwort auf: Wesensveränderung 2 jährige zwillinge

Guten Tag, die Bindung zu Ihren Kindern ist sicherlich völlig in Ordnung. Ihre Kinder verhalten sich anders, weil sie vermutlich gerade in einer neuen Entwicklungsphase sind. Solche Veränderungen werden häufig mit der Mutter abgemacht, weil sie oft die allerengste Bezugsperson ist. Möglicherweise sind Ihre Kinder in der Wiederannäherungskrise. Die kommt nach der Loslösungsphase, in der Kinder ein Stück Autonomie finden und sich aus der ganz engen Abhängigkeit des ersten Lebensjahres lösen können. Wenn sie spüren, dass nicht nur sie sich von der Mutter wegbewegen können, sondern umgekehrt die Mutter auch von ihnen, kann das Ängste auslösen. Dann suchen Kinder für eine Weile wieder intensiver die Nähe zur Mutter, um sich zu vergewissern, dass sie (trotz der kindlichen Autonomiebestrebungen) noch (für sie) da ist. Möglicherweise wird durch dieses Bedürfnis nach Nähe auch das verstärkte Weinen ausgelöst. Gewähren Sie Ihren Kindern die benötigte Nähe, bis sie wieder zur gewohnten Sicherheit gefunden haben. Sie sollten spüren, dass Sie ihnen die bisherigen Loslösungsbestrebungen nicht verübeln. Solche Entwicklungsphasen können immer wieder vorkommen. Wenn Kinder die nötige Unterstützung bekommen, um die mit einer neuen Phase einhergehenden Unsicherheiten zu überwinden, sind diese Phasen meist gut zu bewältigen. Vielleicht können Ihre Kinder zum Mittagsschlaf Musik hören, um sich wenigstens auszuruhen. Fernsehkonsum kann für Zweijährige schon negative Auswirkungen haben, die jedoch sicher nicht dauerhaft sind, wenn Sie die Kinder nicht Fernsehen lassen. Eine anstrengende Phase in der psychischen Entwicklung lässt sich nicht durch den Kigabesuch lösen. Kinder sollten gerne in den Kiga gehen und nicht, weil die Elern Entlastung brauchen. Kinder haben sehr feine Antennen und spüren solche Motive. Wenn sie sich zur Eingewöhnung gezwungen fühlen, kann das Ängste auslösen, die das Gelingen des Kigabesuchs erschweren. Suchen Sie sich möglichst viel Unterstützung für zu Hause. Die Betreuung zweijähriger Zwillinge ist sehr anstrengend. Da kann es schwer fallen, geduldig und ruhig auf die Kinder einzugehen.  Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes

von Ingrid Henkes am 22.01.2024



Antwort auf: Wesensveränderung 2 jährige zwillinge

Was ich noch ergänzen möchte: Sie sagen oft zu mir:" Hau ab!", "Lass mich in Ruhe!", wenn ich sie auf dem Arm habe auch "Lass mich runter!" Ich respektiere das, kenne aber keine anderen 2-jährigen, die das zu ihrer Mama sagen. Ist das normal? Ich habe das Gefühl,  dass unsere Bindung plötzlich nicht mehr sicher ist. Ich möchte Machtkämpfe vermeiden und dennoch kommt es besonders mittags immer zu einem. Ich fühle mich irgendwie machtlos. Ich habe sie lieb und sie mich auch. Das sagen wir uns gegenseitig täglich.  Aber es ist sooooo wahnsinnig anstrengend die Nerven zu behalten. Manchmal gelingt es mir nicht weil ich mich so hilflos fühle.

von Jasmin1234271 am 22.01.2024, 16:30



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