Tina126
Liebe Frau Henkes, ich habe eine etwas andere Frage, die sich mehr an der Zukunft ausrichtet. Ich habe zwei kleine Töchter (3 und 1,5) und mache mir jetzt schon große Sorgen darüber, wie ich eine gute Mutter sein kann, mit der sie auch wenn sie groß sind noch gerne Zeit verbringen und Kontakt halten. Ich persönlich habe ein ehr schwieriges Verhältnis zu meiner Mutter und wir haben sehr wenig Kontakt. Ich habe einfach kein Bedürfnis danach mit ihr Zeit zu verbringen und wir haben generell ein distanziertes Verhältnis. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich mich bei meiner Mutter nie richtig geborgen und geliebt gefühlt habe. Ich möchte so gerne ein langfristig gutes Verhältnis zu meinen Töchtern und weiß, dass ich jetzt dafür die Grundlage schaffe. Da mir selbst das Rollenmodell fehlt bin ich unsicher, worauf es genau ankommt. Meine Mutter war ja perse keine schlechte Mutter, es passt nur gefühlt einfach nicht. Was würden Sie sagen sind die wichtigsten Dinge, auf die es ankommt? Klar braucht jedes Kind etwas anderes und hat andere Bedürfnisse, aber vielleicht gibt es ja etwas universelles? Vielen Dank und viele Grüße Tina
Guten Tag, zunächst ist es in Ihrer Situation sicher wichtig, nicht genau das Gegenteil dessen zu machen, was Ihre Mutter getan oder unterlassen hat. Dann bekommt man schnell das Gleiche mit umgekehrtem Vorzeichen. Ich vermute, Sie geben Ihren Töchtern so viel Liebe und Geborgenheit wie möglich. Das schafft die besten Grundlagen. Natürlich wird sich Ihre Beziehung im Laufe der Entwicklung Ihrer Töchter immer wieder wandeln. Das macht sie aber nicht schlechter. Wichtig ist meines Erachtens das Grundgefühl des Geliebt- und Akzeptiertseins, das die verschiedenen Phasen überdauert. Das bedeutet nicht, dass man mit allem einverstanden sein muss, was die Kinder wollen. Ich halte es außerdem für wichtig, dass man in seiner Rolle als Mutter bleibt und nicht versucht, zur Freundin der Töchter zu werden. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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