Frage: schlechtes Verhältnis zur Mutter

Guten morgen Schlechte Bindung = schlechtes Verhältnis zur Mutter in Erwachsenen Jahren?? Ich wurde zum extremen Mama Kind als ich anfing in die Schule zu gehen. Mit die Jahren hat sich das immer mehr aufgehört. Mittlerweile habe ich ein sehr schlechtes Verhältnis zur meiner Mutter das fing ungefähr mit 11-12Jahren an und man kann sagen es wurde von Jahr zu Jahr schlechter. Hat das vielleicht auch damit zu tun das ich und meine Mutter von Anfang an nie eine gute sichere Bindung hatten? Würde mich freuen wenn sie meine frage beantworten auch wenn es nichts mit RuB zu tun hat Danke

von -Tinkerbell- am 10.12.2012, 07:11



Antwort auf: schlechtes Verhältnis zur Mutter

Hallo, ganz so einfach, wie Sie das sagen, ist es natürlich nicht. Aber viele prospektive Studien, also solche, die die zukünftige Entwicklung eines Menschen zum Gegenstand hatten, belegen, dass es eine hohe Übereinstimmung von frühkindlichen Bindungs- (und Loslösungs-)problemen und späteren Beziehungsproblemen zwischen Kindern und deren Eltern gibt. Ja, das erworbene Bindungsmuster scheint so weit zu gehen, dass es sogar spätere Partnerschaften mit beeinflusst. Ihre hohe Mutter-anhänglichkeit zu Beginn der Schulzeit spricht für eine Schulphobie, die höchstwahrscheinlich auf einer Trennungsangst im Kindergartenalter aufbaut. die starke Anhänglichkeit, die dann entsteht, ist eine solche aus Angst und Unsicherheit. Fast immer wird dem Bedürfnis des Kindes jetzt (erst recht) nicht mehr nachgegeben, und die Hoffnung des Kindes auf Rettung durch die Regression (s. gezielter Suchlauf), erfüllt sich nicht. Damit geht das letzte Vertrauen in die Bindungssicherheit bei den Eltern verloren, und das Kind kämpft nun um sein Selbst alleine weiter. Kinder, die von Anfang an unsicher gebunden waren und schlecht losgelöst, sind dabei noch unglücklicher im Verlauf als die einstmals sicher gebundenen. Bindung hält also vor, aber garantiert keinen lebenslangen Schutz. Auch beim Größerwerden des Kindes müssen richtige Reaktionen und Haltungen der Eltern in der Beziehung und Erziehung für den Bindungserhalt sorgen. Spätestens in der Pubertät kommen Bindung und Loslösung wieder auf den Prüfstand. Ist dann keine "Substanz" mehr vorhanden, brechen die Eltern-Kind-Beziehungen oft endgültig auseinander. Eine noch spätere Annäherung gelingt dann in der Regel nur noch im Erwachsenenalter. Die Jugendlichen verlassen früh ihre Elternhäuser, manche fliehen, andere bekämpfen ihre Eltern oder rutschen ab auf eine schiefe Bahn. Auf jeden Fall sind sie alle gefährdet, und Helfer und Therapeuten müssen aufpassen, dass ihnen die Jungendlichen entgleiten. Viele Grüße Ps. Indirekt hat es schon etwas mit RuB zu tun. Es geht um die Zukunft der Babys.

von Dr. med. Rüdiger Posth am 10.12.2012



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