Kind verschlechtert sich seit Kindergartenzeit in Sprache, sozialer Kompetenz und Kognitiv

 Ingrid Henkes Frage an Ingrid Henkes Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

Frage: Kind verschlechtert sich seit Kindergartenzeit in Sprache, sozialer Kompetenz und Kognitiv

Guten Tag, mein Sohn geht seit November in den Kindergarten. Er hatte sich sehr gefreut, ist anderen Kindern immer sehr offen gewesen, sprachlich sehr fit und weit, starkes soziales Verhalten, kognitiv analog 5 jährigen so auch die Aussage der Erzieher, vorab und privat immer gerne mit älteren Kindern gespielt. Seit er in den Kindergarten geht hat er sich in allem enorm verschlechtert. Mein Gefühl ist es, er passt sich den Kindern vor Ort an. Er ist leider in einer altershomogenen gruppe gelandet, viele reden noch nicht wirklich, die älteren spielen nicht mit ihm da er aus einer anderen Gruppe ist und zu den "Babys" gehört. Zudem wurde er bereits oft gebissen oder geschlagen, vorallem von den Kindern an denen er sich in seiner Gruppe orientiert. Im privaten hat er normal immer Abstand von solchen Kindern gehalten und das ruhigere Spiel bevorzugt. Ich glaube er orientiert sich an ihnen da er den einen Jungen aus dem privaten Umfeld schon kannte. Dieser spricht sehr schlecht. Der 2. spricht angeblich sehr gut schlägt aber oft. Perfekte Mischung.  Seit Anfang des Jahres geht er gerne hin. Davor allerdings nicht. Da es ihm trotz allem gut gefällt und er immer zu seinen Freunden in den Kindi möchte (obwohl er von ihnen regelmäßig geschlagen und gebissen wird) fällt es mir schwer ihn rauszunehmen. Allerdings kann ich nicht weiter zusehen wie er sich in allem verschlechtert und ständig mit blauen Flecken heimkommt ohne zu wissen was passiert ist. Er erzählt auch viel weniger und wenn dann oft nur unwahres was ich so nicht kenne. Wie gesagt er war sehr weit und immer realitätsnah in den Erzählungen. Nun muss man alles aus der Nase ziehen oder erfährt gar nichts oder oftmals nur Geschichten. Ich verstehe ihn teilweise nicht mehr wenn er was erzählen möchte und alles dreht sich nur noch um schießen, töten, schlagen, schupsen. Ich erkenne mein Kind nicht wieder. Müssen wir ihrer Meinung nach aktiv werden? Oder ist solch eine enorme Verschlechterung manchmal möglich? Ich habe Sorge dass es zu Beginn so ein Schock für ihn war und er sich momentan nur damit abgibt, da er denkt es ist normal. Vor ca. 4 Wochen wurde er nochmal sehr heftig geschlagen und ist zu Hause 30 Minuten lang weinend und schreiend zusammengebrochen und meinte zum Schluss dann er will nicht mehr geschlagen werden. Vielen Dank im Voraus! 

von MaryNL am 22.02.2024, 15:07



Antwort auf: Kind verschlechtert sich seit Kindergartenzeit in Sprache, sozialer Kompetenz und Kognitiv

Guten Tag, Sie müssen nicht davon ausgehen, dass Ihr Sohn nur in den Kiga will, weil er sich sozusagen in sein Schicksal ergeben hat. Starke, aggressive Kinder sind - vor allem für Jungen - häufig sehr attraktiv. Vermutlich bewundert Ihr Sohn die "Macher", die sich durchsetzen. Das ist in diesem Alter ganz normal. Kinder werten sich so auf und können ihrer Kleinheit und Schwäche in der Fantasie etwas entgegen setzen. Sie werden Zu Hause dagegen wirken und Ihrem Sohn altersgerecht vermitteln, dass Sie andere Werte haben als aggressive Durchsetzung. Sie sollten die Erzieher/innen darauf ansprechen, dass Ihr Sohn oft geschlagen wird. Körperliche Gewalt sollten diese im Kiga unterbinden. Kigakinder betrachten den Kigabesuch häufig als ihre Angelegenheit und erzählen den Eltern zu Hause wenig bis gar nichts darüber. Viele Eltern kennen die kindliche Standardantwort "Weiß ich nicht mehr." Das sollten Sie akzeptieren als Versuch Ihres Sohnes, zu mehr altersgerechter Autonomie zu finden. Es wird sicher immer wieder Gelegenheiten geben, bei denen Ihr Sohn Ihnen dann doch etwas erzählt. Sie müssen auch sicher nicht befürchten, Ihr Sohn habe sich verschlechtert. Er orientiert sich in einer neuen Umgebung und macht neue Erfahrungen, die für ihn attraktiv sind. Aber das bereits Erworbene wird er nicht vergessen. Ich wünsche ihnen alles Gute. Ingrid Henkes

von Ingrid Henkes am 22.02.2024



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