Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Kind hat Angst vor gefühlt allem - normal?

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Kind hat Angst vor gefühlt allem - normal?

Kerstin5520

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Lieber Dr. Nohr, Unser Sohn, 18 Monate, hat enorm viel Angst vor Gegenständen. Er ist ein richtiger Rabauke, geht auf Menschen zu, hat keine Trennungsangst. Wenn wir aber einen Weihnachtsmann zum Schmücken aufstellen, schreit er 'nein, nein' und bekommt Angst. Selbiges mit seiner Laterne, Halloweenkostüm(zu meiner Verteidigung: keine Fratze, nur ein Shirt, auf dem ein Smiley gemalt war) usw. Ich möchte ihn nicht in die Situation zwingen weil ich denke das könnte richtige, nachhaltige Panik auslösen. Es ist jedoch schwer ihm eine Freude zu machen oder normale Dinge stattfinden zu lassen, wenn er vor allem Angst hat. Ich frage mich ist das eine Phase die wir vorbeigehen lassen sollen oder steckt vllt eine ernsthafte Störung dahinter und wir sollten dies näher abchecken lassen? Lieben, lieben Dank für Ihre Rückmeldung und überhaupt die Möglichkeit so unkompliziert mit Ihnen in Kontakt zu kommen. Liebe Grüße Kerstin


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Liebe Kerstin, es ist sicherlich eher eine Phase als eine grundlegendere Störung. Kinder in diesem Alter sind ja mit ungeheuer viel konfrontiert, was sich in der Bedeutung für sie täglich ändern kann. Sie versuchen sich mit der Zeit "Ordnungssysteme" zu schaffen, mit denen sie dieses viele Neue einigermaßen in kindliche Struktur bringen können (machen Erwachsene übrigens auch). Und in vielem, was wir ganz unproblematisch sehen, erkennen die Kinder oft Angstmachendes. Sie müssen jetzt nicht alles vermeiden, was möglicherweise Angst auslösen könnte, aber Sie sollten sich Zeit nehmen, mit dem Kind den Abstand zu der Gestalt o.ä. zu suchen, der für das Kind erträglich und akzeptabel ist. Also die Angst ernst nehmen aber auch versuchen, gemeinsame Lösungen zu finden. Sie werden sehen, dass sich mit der Zeit der Schutzabstand verändert, je mehr das Kind die Chance hat, sich dem Angstmachenden in seiner Geschwindigkeit (oder auch mal gar nicht) zu nähern. Das stärkt das Gefühl der Selbstwirksamkeit und das Selbsterleben. Und nicht alles, von dem wir denken, dass es Freude macht, wird von Kindern auch so erlebt. Deshalb geht es darum, gemeinsame Wege zu finden, wie man mit diesen "Dissonanzen" umgehen kann. Dr.Ludger Nohr


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