Lilly03
Sehr geehrte Frau Henkes, zunächst möchte ich mich herzlich für die Möglichkeit bedanken, hier meine Frage zu stellen. Mein Sohn (4,5 Jahre) steckt seit der Geburt seiner kleinen Schwester (4 Monate) in einer großen Krise. Er zeigt neben regressivem Verhalten (wieder einnässen, Babysprache, nicht mehr durchschlafen usw.), auch aggressive Tendenzen gegenüber seiner Schwester. Das Spielen mit ihr ist immer sehr rabiat und kann eher als "ärgern" bezeichnet werden. Ich lasse es immer eine Zeit lang laufen, muss aber dann doch sehr häufig eingreifen und moderieren, weil er sonst auch noch weitermachen würde wenn das Baby bereits weint. Es gibt auch des Öfteren direkte Attaken (zb Bewerfen), die wir bisher zum Glück immer gut aufhalten konnten. Wir versuchen ihn bestmöglich zu begleiten, sprechen viel über seine Gefühle, er hat mittlerweile täglich Spielzeit mit mir allein. Die Situation ist zwar für uns alle sehr herausfordernd, aber ich habe es bisher damit erklärt, dass sie halt seine Schwester ist und Geschwister ja öfter auch eine "besondere" Beziehung zueinander haben. Nun waren wir allerdings zu Besuch bei Freunden, die auch ein Baby haben und auch dort hat er dieses Verhalten gezeigt. Sobald das Baby loskrabbelte, hat er ihm den Weg versperrt, ihm Spielzeug weggenommen und war auch sonst sehr übergriffig im Umgang mit dem fremden Baby. Es waren auch andere Kinder in seinem Alter da mit denen er sonst eigentlich auch gern spielt, aber er war nur damit beschäftigt beide Babies zu belagern. Ich war eigentlich die ganze Zeit bei ihm und habe ihm erklärt wie er am besten auf das Baby zugehen kann, aber er hat nur gelacht und weitergemacht. Ich fand die Situation sehr befremdlich, da alle anderen Kinder in seinem Alter spielten und gar kein Interesse an den Babies hatten. Wie schätzen Sie die Situation ein? Macht er das um Aufmerksamkeit von uns zu bekommen oder ist das Machtdemonstration gegenüber Schwächeren? Mir fällt es in diesem Fall leider sehr schwer die Ursache seiner Bedürfnisse zu finden und adäquat zu reagieren. Viele Grüße
Guten Tag, Ihr Sohn hat die Entthronung durch die Schwester noch nicht bewältigt und befindet sich in heftiger Rivalität zu ihr. Vermutlich überträgt er den Ärger nun auf alle Babys, die er als Eindringlinge empfindet. Gleichzeitig mit der Aggressionsabfuhr sichert Ihr Sohn sich Ihre - wenn auch negative - Aufmerksamkeit, da Sie eingreifen müssen, wenn er Babys ärgert. Ihr Sohn weiß schon, wie er auf Babys zugehen müsste. Das will er aber nicht, weil er sie zur Zeit am liebsten noch vertreiben würde. Sie können ihm erklären, dass er sich nicht um das Baby kümmern muss. Sie erwarten aber, dass er es in Ruhe lässt. Ich finde Ihren Umgang mit den Schwierigkeiten und der Aggression Ihres Sohnes sehr hilfreich für ihn. Er kann so erleben, dass die Schwester ihn nicht verdrängen kann und er Ihre Liebe behält. Diese Erfahrungen führen derzeit noch nicht zu einem Rückgang der aggressiven Impulse, da hier unbewusste Prozesse eine Rolle spielen, die Ihrem Sohn bewusst nicht zur Verfügung stehen. Möglicherweise hilft es Ihrem Sohn, wenn Sie viele Gelegenheiten finden, die es für ihn lohnenswert machen, großer Bruder zu sein. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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