Lucyinthesky1980
Sehr geehrtes Team, Mein Sohn (33 Mon) bringt mich zur Verzweiflung. Seit einigen Wochen ist er gegen mich als Mutter extrem aggressiv; anderen Bezugspersonen gegenüber nicht. Wenn es im direkten Kontext mit Konflikten oder Verboten o.ä. wäre, könnte ich es im Zuge der Trotz-Phase verstehen. Bei ihm ist es aber „aus dem Nichts“, ohne dass etwas vorgefallen ist: beim Aufstehen kratzt er mich in die Nase oder drückt gegen meine Augäpfel, er tritt mich beim Wickeln so hart er kann und ruft „Mama aua!“, er ohrfeigt mich wenn er auf den Arm will etc. Besonders schlimm ist es seit einigen Tagen: bei der einschlafbegleitung stand er auf und sprang mir absichtlich in den Kopf mit beiden Füßen vorweg; gestern kam er zu mir aufs Sofa und hat mich mit voller Wucht einfach so gebissen. Nichts hilft: ignorieren, sanft Hände festhalten und „nein!“ sagen, weggehen/ ignorieren (dann kommt er hinterher und sucht Nähe - die entziehe ich ihm dann natürlich nicht), erklären dass das Mama weh tut. Ich verstehe es nicht. Er wurde noch nie geschlagen und erlebt bei uns Eltern keine körperliche Gewalt; in den Kiga geht er noch nicht. Anderseits liegt er abends oft lange wach und weint „lautlos“ bitterliche Tränen, ist kaum zu beruhigen. Ich war bis er fast 2 war ganz bei ihm zu Hause; arbeite seither freiberuflich stundenweise und die Großeltern betreuen ihn und den Baby Bruder (er geht sanft mit ihm um aber ich sorge mich dass er auch ihn angehen konnte) in der Zeit hier zu Hause liebevoll.
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, Sie beschreiben sehr anschaulich verschiedene Konfliktlinien. Die zwischen ihnen beiden, aber es gibt auch den Konflikt in Ihnen (wie reagiere ich richtig?) und die Ambivalenz in Ihrem Sohn. Ihr Sohn kann seinen Konflikt nur mit Ihnen austragen, auch wenn Sie nur teilweise der Grund seiner Frustration sind, weil nur sie selbstverständlich und sicher genug sind. Ansonsten scheint er seine aggressiven Impulse, die es selbstverständlich immer wieder gibt, auszuhalten. Nur Ihnen kann er sich zumuten und bei Ihnen seine "Macht" (als Gegensatz zur oft erlebten Ohnmacht) ausprobieren. Das ist nötig, aber die Grenzen sollten Sie bestimmen. Es ist natürlich nicht die Lösung, das nur auszuhalten und zuzulassen. Wie kann er seinen Frust loswerden, ohne dass Sie dieses Verhalten einfach akzeptieren? Es ist wichtig, dass er sehr klar und entschieden von Ihnen erfährt, dass er Ihnen nicht weh tun darf und Sie das verhindern werden (s.a. Text zur liebevollen Klarheit). Die klare Grenze könnte verbunden werden, mit spaßigem Rangeln, anderen körperlichen Aktivitäten, bei denen er Energien loswerden kann. Also den Impuls akzeptieren, aber ihn anders kanalisieren. Das ist ein schwieriges Lernen für Ihren Sohn, weil er ja endlich auch mal "wirkungsvoll" sein will. Aber es ist nötig und braucht etwas Zeit. Ich wünsche Ihnen dafür Gelassenheit und Zuversicht. Dr.Ludger Nohr
Lucyinthesky1980
Noch ergänzt sei: er ist ein Late Talker aber holt seit einigen Wochen rapide auf; ist nun bei 3 Wort-Sätzen angelangt und spricht nun auch Wörter nach. Er malt gern, puzzelt mit 30 teilen und ist sehr wissbegierig (zählt bis 15, kann Wörter buchstabieren etc). Probleme hatten wir oft beim Essen da er oft tagelang essen verweigert hat. Aktuell klappt dies sehr gut. Covid-bedingt sieht er an Kindern leider nur den Baby Bruder; Kindergarten erst ab Sommer. Oft wie erwähnt oben tiefe Traurigkeit und er liegt regungslos, die Augen weit offen voller Tränen ohne einen Laut. Er schläft bei uns und ist stark auf mich fixiert. Daher ist diese Wut noch schwieriger. Es ist keine klassische Abgrenzung sondern er kündigt an Mama soll aua haben..
HappyMami39
Hallo, das bedeutet du bist sein sicherer Hafen. Bei dir kann er so sein wie er sich gerade fühlt . und nur bei dir. Das ist eig ein gutes Zeichen .auch wenn das Verhalten erstmal ärgerlich ist. Alles Liebe
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