Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Posth, unser Kleiner ist 19 Monate. Er ist ein kleiner Wirbelwind, d.h. er braucht derzeit viel Bewegung und Spiel. Er ist aufgeschlossen, geht auf andere zu (Ausnahmen gibt es). Auf dem Spielplatz sind wir 1-2 mal täglich (allmählich kennt man auch einige Kinder und Eltern). Meist ist er lieb und macht auch ei, ei bei z.B. Kleinen. Aber hin und wieder haut er einfach mit der Schaufel drauf los oder wirft mit Sand. Ich erkläre ihm, daß er es nicht machen darf und welche Konsequenz es hat: 1. Kein Kind spielt niemand mit ihm. 2. Nach Wiederholung müssen wir den Spielplatz verlassen. Handelt es sich um das normale Trotzalter (bockig kann er ebenfalls sein, das hält sich aber in Grenzen)? Wie kann ich reagieren- eventuell im Vorfeld -, damit er keine Kinder haut? Vielen Dank.
Liebe Lydia, das Spiel eines Kindes in diesem Alter (und noch etwas länger) hat immer zwei Gesichtspunkte. Einmal lockt die soziale Kontaktaufnahme. Aber gleichzeitig entstehen auch Konkurrenzsituationen, die das Kind schnell überfordern, da es einstweilen noch keine wirksamen sozialen Strategien entwickelt hat, damit umzugehen. Aggression kennt das Kind von seinen Ablösetendenzen aus der Mutter-Kind-Bimdung. Die bricht sich nun Bahn. Der motorische Impuls zu schlagen, ist ein weitgehend angeborenes Handlungsprinzip. Das sollte man nie vorexerzieren oder unterstützen, aber ganz abgewöhnen kann man es auch nicht. Man wird sich begnügen damit müssen, sein Kind am Schlagen sanft zu hindern und mit ihm zusammen diejenigen Sozialrituale einzuüben, die den Vorgängen des Entschuldigens und um-Verzeihung-bittens entsprechen, also des Wiedergutmachens. Davon läßt sich ein Kind nicht gleich beim erstenmal so beeindrucken, daß es nicht wieder so handelt. Je nach Temperament und sich entwickelndem Chrakter wird man es immer wieder inszenieren müssen. Jetzt dürfen Sie mal erziehen! Am besten ist Vormachen, was man im Verhalten des Kindes erzeugen will.
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