Anna198
Liebe Frau Henkes, die Frage passt eigentlich nicht wirklich in dieses Forum, da es um die Beziehung zwischen Großeltern und Eltern geht (ich habe leider auch kein passenderes Forum hier auf der Website entdeckt und weiß nicht, wen ich sonst fragen könnte). Ich versuche trotzdem einmal mein Glück, habe aber vollstes Verständnis, falls Sie die Frage nicht beantworten. Wie gehe ich am besten damit um, dass sich meine Eltern seit der Geburt unserer Tochter (erstes aber mittlerweile nicht mehr einziges Enkelkind) plötzlich sehr häufig mit uns treffen wollen und jedes Mal enttäuscht sind, falls es nicht geht? Ich bin früher immer gerne zu meinen Eltern gefahren und habe sie gerne gesehen, der große Unterschied war, dass es immer freiwillig war und von Seiten meiner Eltern null Druck ausgeübt wurde. Ich habe kein Problem, "Nein" zu sagen und mich verbal abzugrenzen. Aber während ich es bei anderen Leuten problemlos schaffe, mich auch emotional abzugrenzen und mir niemand Schuldgefühle oder sonstige negative Gefühle einreden kann, wenn ich etwas ausschlage, gelingt mir das gegenüber meinen Eltern überhaupt nicht. Der emotionale Druck, den Sie ausüben, belastet mich oft sehr und ich schaffe es dann über Stunden nicht, die Sache wieder aus dem Kopf zu bekommen. Ich bin auch nach wie vor überrascht über meine Eltern, da ihre Enkelkinder definitiv nicht ihr einziger Lebensinhalt sind. Sie haben viele Freunde und Bekannte, die sie auch regelmäßig treffen und wissen auch sonst sehr viel mit sich und ihrem Leben anzufangen und sind ständig unterwegs. Sie haben im Gegensatz zu meinem Mann und mir sehr viel Zeit (1x bereits in Rente und 1x nur noch Teilzeit) und können absolut nicht nachvollziehen, dass es bei uns etwas anders aussieht. Gespräche sind bisher auf vollkommen taube Ohren gestoßen.
Guten Tag, Sie können Ihre Frage gerne hier stellen. Sicherlich möchten Ihre Eltern eine gute Beziehung zum Enkelkind und daher den Kontakt zu Ihnen und Ihrer Familie intensiv pflegen. Sie scheinen aber vergessen zu haben, wie zeitintensiv die Betreuung eines Kindes zusammen mit einer Berufstätigkeit ist. Es ist ja schon etwas länger her, dass Sie klein waren und es bei Ihnen in der Ursprungsfamilie vermutlich genauso zuging. Sich von den Eltern abzugrenzen, ist tatsächlich immer besonders schwierig. Sie haben ja zu Ihren Eltern die emotional früheste und grundlegende Beziehung. Die Eltern will man nicht enttäuschen. Dabei können die Eltern eine Enttäuschung wohl besser aushalten als Sie annehmen. Sie weisen ja nicht Ihre Eltern als Personen zurück, sondern die Häufigkeit der Besuche. Das könnten Sie nochmals klarstellen. Hier helfen also vermutlich wirklich nur weitere Gespräche.Dabei könnte es sinnvoll sein, wenn Sie weniger darüber sprechen, was Sie von den Eltern erwarten oder anders haben wollen. Sprechen Sie über sich (Ich-Botschaften), Ihren Alltag und Ihre Belastungen und wie gut es Ihnen tut, manchmal einfach Ihre Ruhe zu haben - ohne Besuch. Und da Sie ja insgesamt wohl eine gute Beziehung zu Ihren Eltern haben, können Sie auch ansprechen, dass Sie den Druck, der für Sie entsteht, neben allen anderen Anforderungen derzeit schlecht verkraften. Sie werden vermutlich mehr als ein Gespräch führen müssen. Sie dürfen aber hartnäckig bleiben. Und Sie brauchen vielleicht auch ein wenig ein "dickes Fell", wenn die Einsicht der Eltern noch auf sich warten lässt. Dann können Sie dem emotionalen Druck besser standhalten. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
Anna198
Liebe Frau Henkes, vielen, vielen lieben Dank, das hilft mir sehr weiter, aus diesem Blickwinkel hatte ich es noch gar nicht gesehen. Auch Ihnen alles Gute und ein schönes Wochenende!
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