Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Geschwisterchen

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Geschwisterchen

Miriam1234

Beitrag melden

Sehr geehrter Dr. Nohr, unser großer Sohn ist jetzt 3 Jahre alt. Im Mai wurde sein Bruder geboren. Obwohl der ein pflegeleichtes Baby ist, haben wir nun nicht mehr so uneingeschränkt viel Zeit für den Großen wie vorher, als er noch Einzelkind war. Trotzdem ist er sehr traurig darüber. Er sagt zwar immer wie süß das Brüderchen ist, bürstet ihm die Haare oder streichelt ihn, hilft manchmal beim Wickeln oder Baden. Aber oft sagt er auch, das Brüderchen soll hier oder dort (z.B. zu einem Ausflug) nicht mitkommen. Oder er versucht dem Brüderchen die Brust aus dem Mund zu reißen wenn ich stille, damit ich wieder mit ihm spiele. Der Papa hilft zwar mit, geht z.B. mit dem Baby spazieren, damit ich mit dem großen mal in Ruhe spielen kann. Aber dennoch wird unser Spiel immer wieder unterbrochen wenn der kleine an die Brust will - das kann Papa nicht übernehmen. Dann ist der Frust beim großen Bruder groß. Ganz schlimm ist es gerade, wenn ich ihn früh in den Kindergarten bringe. Dort ist er sonst immer gern hin und es gab nie Abschiedstränen. Jetzt hängt er weinend an mir, will nicht reingehen, schreit "Ich will bei meiner Mami bleiben" und lässt mich nur unter Protest los. Mir bricht es das Herz. Wie kann ich dem großen Bruder helfen, dass er sich nicht vernachlässigt fühlt und dass sich keine Geschwisterrivalität entwickelt? Miriam


Beitrag melden

Ein Geschwisterkind ist eine große Veränderung im Leben Ihres Sohnes. Seine Sorgen sind berechtigt und bestätigen sich (aus seiner Sicht)immer wieder, der Andere nimmt mir Zeit und Liebe meiner Eltern weg. Die Lösung ist, dass er wieder daran glauben kann, was Sie sicher oft sagen, dass er wichtig bleibt. Aber Reden und Empfinden sind unterschiedlich. Da gibt es keine schnelle Änderung. Aber er könnte erfahren, dass er als großer Bruder bedeutsam ist, schon ganz Anderes kann, bestimmte Sachen z.B. der Vater nur mit ihm machen kann usw.. Und wenn er genug Zeit erlebt hat, dass er Sie weiter sicher hat, wird diese eifersüchtige Angst wieder mehr in den Hintergrund rücken können (denn weg ist sie nie, sie wird nur besser handhabbar). Versuchen Sie also bis dahin nicht ihm das Gefühl auszureden, sondern so wie beschrieben eher überflüssiger zu machen. Verbalisieren Sie seine Ängste und nehmen Sie sie so aus einer schuldhaft erlebten Phantasie und zeigen so auch, dass Sie ihn verstehen. Dr.Ludger Nohr


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Lieber Herr Dr. Posth, noch einmal brauch ich Ihren vielgeschätzten Rat. Unser Sohn(3J) , sehr liebevoll aufgezogen, intakte Fam,bin immer für ihn da (arbeite nur halben Tag pro Wo), sehr gute Beziehung zum Papa u Oma.,bisher keine Frendbetreuung. Nun habe ich gerade erfahren, das ich (fast 43J) wieder schwanger bin(ET Sept 13). wir haben es uns ...

Sehr geehrter Herr Doktor Posth! Mein Sohn ist 14 Monate alt, wächst behütet auf, nie schreien gelassen. Der Vater ist sehr präsent und liebevoll sowohl beim Spielen und auch beim Pflegen.Untertags spielt er mit allen ihm bekannten Personen gerne, v.a. Papa und Oma. Nur abends und nachts, wenn er aufwacht, akzeptiert er nur mich. Beruhigt sich n ...

Guten Morgen! Tochter, 3,5Jahre hat seit 11 Wochen eine Schwester, die sie sehr liebt u. auch ganz lieb mit ihr umgeht. Der Papa kümmert sich eigentlich rund um die Uhr um sie, ich ums Baby, Haushalt wird deswegen schon fast vernachlässigt. Trotzdem beschwert sie sich ständig, dass keiner für sie Zeit hat. Auch wenn mein Mann u. ich uns mal unterh ...

Guten Morgen Dr. Posth, danke für Ihren Rat letzte Woche: http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/Verhalten-seit-ein-Geschwisterchen-da-ist_52291.htm Ich habe noch eine Frage bzgl. der sinnvollen Konsequenzen wenn uns die Tochter ständig ins Wort fällt. Ich bin leider momentan nicht so „einfallsreich“ was das angeht und wollte fragen, ob es denn ...

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, unsere Tochter ist nun 20 Monate alt. In etwa einem halben Jahr bekommen wir erneut Nachwuchs. Wir sind sehr bemüht die Umstellung für unsere Tochter so gering wie möglich zu halten. Für uns wäre es jedoch am praktischsten, wenn unsere Tochter in das Nebenzimmer umziehen würde und das Baby in ihr jetziges Zimmer zi ...

Hallo! Ende des Jahres kriegen wir ein zweites Kind, Sohn wird dann 2 sein. Der Vater wird ebenfalls Elternzeit nehmen. Wie viele Monate halten Sie für sinnvoll? Er kümmert sich schon viel um Sohn,wird es dann noch mehr tun. Trotzdem möchte ich wenn das Baby da ist auch immer mal wieder exklusiv etwas mit dem Älteren machen. Natürlich nur wenn das ...

Guten Morgen´, in zwei Wochen werden wir unser zweites Kind bekommen. Unser Sohn ist dann 2,5 Jahr alt. Bisher weiß er, dass bald ein Baby kommt und wir haben auch viel dazu gelesen und erklärt. LL über Papa gut und erwird sich nachmittags verstärkt um ihn kümmern (zeitweise Reduzierung der Arbeitszeit). Jetzt habe ich noch einige Fragen: 1. Es i ...

Lieber Dr. Posth! Unser S (17Mo)immer liebevoll betreut,bekommt in 2 1/2Mon. eine Schwester.Leider ziehen wir auch in 1 ½Mon. um.S extrem mamaanhänglich.Vater sehr bemüht und liebevoll–zeitlich wegen Hausbau + Arbeit sehr eingespannt.Darf wenn ich in der Nähe bin Sohn meist weder tragen,noch vorlesen,schlafenlegen,baden.S akzeptiert nur Mama-sagt z ...

Guten Tag, unser Sohn (2J-4M) wird seit dem 02.01 in die Krippe eingewöhnt. Es ist nur leider wo dass ihm jede neue Situation Angst macht und er weint. Er spricht im Kindergarten nicht, lacht nicht und schaut eher herum anstatt zu spielen, obwohl er jetzt 5 Wochen dabei ist. Wir sind jetzt von 08:30 Uhr bis 12:00 Uhr in der Kita. Essen tut er d ...

Guten Tag Frau Henkes, ich würde gerne Ihre Experten-Meinung zum Verhalten meines Sohnes, diesen Monat 2 Jahre alt geworden, einholen. Vor 6 Wochen wurde seine kleine Schwester geboren, die leider viel und laut weint. Seitdem kann er nur schlecht einschlafen, im Schnitt dauert es ca. 1,5 h. Er ist müde, versucht aber krampfhaft sich wach zu hal ...