Itsaboy
Guten Tag, Ich hab mich schon einmal wegen meines knapp 4 jährigen Sohnes an Sie gewandt. Er ist ein sehr wildes, impulsives Kind, wobei wir eine positive Einwicklung feststellen können Aufgrund unserer Odyssee in der Vergangenheit, bin ichverunsichert, weiß gar nicht mehr meinem Gefühl zu vertrauen und hinterfrage ihn, meinen Partner, mich. Ich hoffe sie können mir helfen mich zu orientieren Mein Sohn hängt schon immer sehr an mir. Obwohl er an die Situation gewöhnt ist, dass ich arbeite, sagt mein Mann, dass er sich manchmal einfach hinlegt und weint, weil ich nicht da bin. Er sagt dann, dass er hier liegen bleiben will bis ich komme. Solche Situationen gibt es öfter. In der Vergangenheit wurde mir vorgeworfen, ich binde ihn an mich, könne mich nicht von ihm trennen. Das konnte ich auch mit Abstand nicht annehmen, dennoch hat es sich bei mir eingebrannt. Und ich frage mich, ob das doch wahr sein könnte. Zum Hintergrund: es war eigentlich seit der Geburt anstrengend mit meinem Sohn. Natürlich ist es auch schön mit ihm aber Übertritt in einer kurzen Zeit soviele Grenzen, dass man kaum aus dem schimpfen rauskommt (ich meine Situationen, in denen ein Einschreiten wirklich Nötig ist). Mein Mann ist nur noch genervt, was mein Gefühl verstärkt an der Seite meines Sohn sein zu wollen und mit ihm gemeinsam eine Lösung zu suchen. So ist mein Gefühl. Oder ist mein Gefühl falsch?
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, Ihr Gefühl ist nachvollziehbar, aber es löst das familiäre Problem nicht. Sog. schwierige Kinder können die familiären Beziehungen sehr polarisieren, was langfristig für Niemanden hilfreich ist. Irgendwann geht es dann auch nicht mehr um den Auslöser, sondern darum, die Familiendynamik wieder so zu beeinflussen, dass es keine Beziehungsausschlüsse mehr gibt oder sich niemand zurückziehen muß. Allerdings hört sich Ihre Situation schon recht kompliziert an und es ist die Frage, ob das ohne äußere Hilfe aufgelöst werden kann. Ich schätze an dieser Stelle Familienberatungen (also keine Einzelarbeit) sehr, die oft in der Lage sind, die Familiendynamik positiv zu beeinflussen und damit allen mehr inneren Spielraum für Beziehungen zu geben. Denn das Kind braucht einen Vater UND eine Mutter, und die Eltern sind auch als Paar wichtig. Damit dies nicht verloren geht könnte es nützen, da mit äußerer prof. Hilfe wieder ins Gespräch zu kommen. Das machen Familienberatungsstellen und profamilia z.B.. Die meisten Menschen sind später froh, dass sie die Hürde das zu tun überwunden haben und konnten davon profitieren. Dr.Ludger Nohr
Dr. med. Ludger Nohr
Ich möchte noch einen wichtigen Punkt ergänzen, weshalb die Auflösung solcher fixen und ausschliessenden Konstellationen wichtig ist. Die Kinder erleben sich, auch wenn sie sich vordergründig impulsiv und heftig zeigen, oft als Grund für die Schwierigkeiten der Eltern. Diese Schuldgefühle können sehr belasten.
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