Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Freunde

Ingrid Henkes

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Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Freunde

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Hallo Frau Henkes, ich habe zwei Kinder gerade 4 und gerade 6 Jahre alt. Der Vater meiner Kinder ist psychisch krank(Borderline/ Narzissmus/Depression/ evtl. noch eine bipolare Störung) und sehr unzuverlässig. Er ist teilweise nett, teilweise hochaggressiv. Zu Tätlichkeiten gegenüber der Kinder ist es nie gekommen, er schreit rum oder schlägt etwas kaputt. Wir wohnen nicht mehr zusammen, da der Vater aber im Obdachlosenwohnheim wohnt, kann er nur hier und unter meiner Aufsicht Kontakt zu den Kindern haben. Dieses ist sehr anstrengend und belastend, da ich leider keinerlei familiäre Unterstützung habe. Und dringend eigentlich mal Pause bräuchte.  Jetzt ist es so, dass mein großes Kind ein Junge eigentlich seit seinem 3 Lebensjahr in den Kindergarten geht. Anfangs ist er gerne hingegangen (2 Monate) dann kam Corona und ich musste ihn im Prinzip fast 2 Jahre zuhause behalten. Jetzt hatten wir Pech, dass 3 Kinder in seinem Alter weggezogen sind und die kleinen Kinder in seiner Gruppe keinerlei Deutsch verstehen. Das heißt er will nicht in den Kindergarten. Wechseln will ich auch nicht mehr, weil er nächstes Jahr in die Schule kommt. Meine Tochter (4) ist extrem ängstlich und will auf keinen Fall in den Kindergarten, wir haben es nach 4 Wochen aufgegeben. Sie hat generell vor fast allen anderen Menschen erst einmal Angst, ich werde mit ihr zu einer KJP gehen. Mein Sohn war dort auch 2 Jahre, er hat sich aber trotz der ganzen Umstände „normal“ entwickelt und ist ein sehr kluges, sehr nettes, aufgeschlossenes Kind.  Jetzt zu meiner eigentlichen Frage, was mache ich wegen des mangelnden Sozialkontaktes? Wir treffen uns 3-4 Mal die Woche mit anderen Familien und gehen einmal zum Kinderturnen. Ich würde auch zweimal dorthin gehen. Im Sommer sind wir viel auf Spielplatzen. Meine iKinder spielen auch gut miteinander und am Wochenende kommen immer Cousinen und Cousins. Würden Sie sagen das reicht? Meine Kinder hatten es die letzten Jahre sehr schwer und ich würde auch (trotz der finanziellen Einbußen) warten bis meine Tochter in die Schule kommt, um wieder zu arbeiten, Hauptsache meine Kinder kommen einigermaßen heil aus der ganzen Situation raus. Mir ist schon klar, dass es am besten wäre einen guten kleinen Kindergarten zu haben der die Kinder auffängt und ihnen Struktur verleiht, aber leider habe ich nicht die Möglichkeit. Mir geht es jetzt darum, dass ich nicht möchte, dass meine Kinder auch noch neben allem vereinsamen. Würden Sie sagen sie können auch ohne Kindergarten glücklich werden? Die Kinder sehen ihren Vater maximal einmal in der Woche einen Nachmittag. Vielen Dank für ihre Zeit! Mit freundlichen Grüßen!


Ingrid Henkes

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Guten Tag, seien Sie unbesorgt. Sicher können Kinder auch ohne Kindergarten glücklich sein. Kontakte haben Sie ja genug. Ihre Kinder werden nicht vereinsamen. Sie sollten überlegen, ob Sie nicht von Ihrem Sohn verlangen, den Kindergarten bis zum Sommer zu besuchen. Gerade in belastenden Situationen kann eine feste Struktur Halt geben. Auch im Hinblick auf den anstehenden Schulbesuch wäre es wichtig, dass Ihr Sohn akzeptieren lernt, dass er sich bestimmte Regelungen nicht aussuchen kann. Ihre Tochter wird nach der Behandlung Ihrer Angststörung leichter Kontakt zu anderen aufnehmen können. In der jetzigen Situation scheint es mir wichtiger, sie nicht zu überfordern. Sie haben nicht danach gefragt, aber ich möchte Ihnen doch empfehlen, den Kontakt der Kinder zum Vater, auch wenn er nicht mehr im Obdachlosenheim wohnen sollte, nur begleitet zu ermöglichen. Beim begleiteten Umgang helfen Jugendamtsmitarbeiter, so dass Sie das nicht selber machen müssen. Das ist sicher sehr konfliktträchtig. Ich wünsche ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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