Nach 3 Wochen Kur und 1 Woche Krankenhaus (Lungenentz., eitrige Mittelohrentz.) sind die Nächte jetzt zuhause der Horror. Wildes Schreien, dass ich am Anfang annahm, sie hätte Schmerzen. Trösten kaum möglich, einzig Herumtragen. Wird sie wieder hingelegt, geht es meist von vorne los, manchm.alle 5 Minuten. Streicheln, Schnuller hilft nicht, es wird gewütet, sich herumgeworfen, steif gemacht, Dinge werden geworfen, sie stößt sich, sie streckt die Arme aus oder zeigt auf mein Bett. Dort finden wir jedoch nicht genug Ruhe. Umherwurschteln, mit meinen Haaren spielen, Finger in meine Nase stecken, im schlimmeren Fall Wut aus dem Nichts, will etwas und doch wieder nicht. Sie in ihrem Bett zu lassen bedeutet wütendes Löwengebrüll, mit "Mama, Mama", das einfach kein Ende findet.(ob d.Nachbarn mir bald jemanden schicken?)
Ihr Nabel scheint davon schon beschädigt, die Kinderarztvertretung wußte beim Anschauen letztens jedoch keine Antwort. Bin total übermüdet und völlig verzweifelt!
Mitglied inaktiv - 16.03.2009, 13:49
Antwort auf:
Wilde Nächte m. Tochter 1,5 Jahre (alleinerz.,Freunde/Familie 400km entfernt)
Hallo, wenn die Kolleginnen und Kollegen in den Krankenhäusern wüssten, was sie mit einer stationären Aufnahme seelisch beim Kind alles anrichten, dann würden sie viel mehr Kinder ambulant behandeln. Konnten Sie denn im Krankenhaus nicht bei Ihrer Tochter bleiben??
Wie dem auch sei. Ihre Tochter macht jetzt eine typische regressive Phase durch (s. Regression im gezielten Suchlauf) und verhält sich wieder wie ein kleiner Säugling. Das geht natürlich vorüber, aber dann um so schneller, je besser Sie den momentanen Bedürfnissen Ihrer Tochter nachkommen. Denn Regression dient der seelischen Heilung durch eigene Kräfte. Da sich das Problem hauptsächlich in der Nacht abzuspielen scheint, sollten Sie ihre Tochter tatsächlich zu sich ins Bett nehmen oder zumindest ganz nah neben sich schlafen lassen. Der anfänglich ständige Körperkontakt, der der Versicherung dient, dass Sie immer da und erreichbar sind, wird automatisch mit der Zeit nachlassen. In absehbarer Zeit ist das Problem plötzlich vorbei und Ihre Tochter knüpft wieder da in der Entwicklung an, wo sie zuletzt stehen geblieben ist. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 18.03.2009