Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Fantasie

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Fantasie

Esmeralda

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Hallo, meine dreieinhalbjährige Tochter erzählt seit einigen Wochen alles mögliche, sehr ausgeschmückt, was oft frei erfunden ist. Ich urteile darüber nicht moralisch. Aber erstens macht meine Tochter das so gut, dass ich oder mein Mann, dass wir oft nicht wissen, was wahr ist und was nicht. Und zweitens frage ich mich langsam, warum sie das so oft macht, was das Bedürfnis oder der Grund dahinter sind. Z.B. hat sie im KiGa bei Abholung geweint, laut Erzieherin kam ein Junge auf sie zu und wollte sie kitzeln. Mir hat meine Tochter aber später erzählt, der Junge habe sie gehauen. Es war viel los, möglicherweise hat die Erzieherin nicht alles gesehen. Andererseits kenn ich den Jungen näher und halte Hauen für unwahrscheinlich. Heute erlebte meine Tochter mit mir Schönes im Tierpark. Erzählt aber nicht die wahren Begebenheiten, sondern erzählt dem Papa erfundene, dass sie eine schwarze Ziege gestreichel hätte und sogar gebürstet. (Wir fütterten heute ein weißes Schaf. Gebürstet hat sie eine Ziege vor einem Jahr anderswo.) Als sie jünger war, konnte sie sich weit zurück erinnern und detailliert und nachprüfbar erzählen. (Für ihr Alter überdurchschnittlich gut.) Vielleicht bin deswegen so verblüfft. Unbedenklich?      


Ingrid Henkes

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Guten Tag, das Verhalten Ihrer Tochter ist völlig unbedenklich und recht normal in diesem Alter. Bei Kindern entwickelt sich nicht nur das Denken sondern auch zunehmend Vorstellungen und Phantasie. So werden dann oft reale Handlungen durch Phantasien oder Wünsche verändert. Kinder üben diese neuen Qualitäten und denken sich dazu manchmal Geschichten aus. Diese Geschichten kann man bei Dreijährigen oft so stehenlassen. Manchmal ist es auch sinnvoll, die Geschichte gut zu finden, dem Kind aber zu verstehen zu geben, dass Eltern und Kind wissen, dass es in Wirklichkeit anders war. So könnten Sie in der Tierparksituation Ihrer Tochter sagen: "Das wäre wirklich toll gewesen, wenn du das Schaf auch hättest bürsten können." Dann kann Ihre Tochter sich in ihrem hinter der Geschichte stehenden Wunsch verstanden fühlen, muss aber nicht befürchten gelogen zu haben. Ich wünsche ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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