Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Essstörung?

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Essstörung?

Mariposa18

Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, es geht um das Essverhalten meiner mittlerweile dreijährigen Tochter. Zunächst einige Hintergrundinformationen, die evtl. relevant sein könnten: Sie kam als Frühchen (35. SSW) mit 1700 g zur Welt und wurde zunächst sondiert (Trinkschwäche) bekam dann die Flasche, erst nach vier Wochen klappte das Stillen und ab da nahm sie auch nie wieder eine Flasche. Sie hatte eine Muskelhypotonie und konnte erst spät sitzen und krabbeln. Vom Wesen ist sie eher schüchtern und ein extremes Mamakind. Mit der Beikost lief es mal besser mal schlechter, oft wurde nur mit Ablenkung gegessen. Bevorzugt wurde Milchbrei, stückigeren Brei würgte sie stets aus. Festere Nahrung nahm sie erst spät an, ist jedoch sehr wählerisch. Sie hat mit ihren drei Jahren noch nie frisches Obst oder Gemüse gegessen, geschweige denn probiert! Am ehesten isst sie Butterbrot/Knäckebrot, Nudeln/Reis nur ohne Soße, Pommes, Fischstäbchen, Frikadellen und Milchprodukte wie Joghurt und Grießbrei. Alles andere probiert sie wie gesagt nicht einmal. Wenn man ihr doch mal etwas untermogelt, spuckt sie es aus und oftmals würgt sie dabei, als ob sie beinah erbrechen müßte. Wie sollen wir als Eltern damit umgehen? Braucht sie einfach nur noch mehr Zeit? Vielen Dank für Ihre Einschätzung.


Hallo, dieses sehr selektive Essverhalten ist ja auch bei Nicht-Frühchen nicht selten. Grund dafür ist nicht nur der Geschmack, sondern oft auch die Konsistenz des Nahrungsmittels. Essen wird leider oft zum Kampfplatz, weil Eltern "gesundes" Essen erzwingen wollen und die Kinder das verweigern. Da gibt es in der Regel keine Gewinner, nur Verlierer. Deshalb ist es immer eine Frage der Mischung aus Einfühlung und Konsequenz, welche Veränderung man erreichen kann. Meist sind es Obst und Gemüse, die lange Zeit verweigert werden, am seltensten Süssigkeiten. Es geht also um anbieten und auch wählen lassen, vorschlagen und nicht anbieten, Neues zeigen und attraktiv machen usw.. In Bewegung miteinander bleiben, ohne sich zu feste Regeln vom "Richtigen" zu machen, hilft am ehesten durch diese Zeit. Wenn Ihr Kind dabei hinreichend gut gedeiht, kann man das auch relativ gelassen angehen. Alles Gute dabei und genügend Geduld. Dr.Ludger Nohr


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