Johanna1368
Guten Morgen, mein Sohn ist 8 Monate alt und spielt gerne, lacht und ist wirklich ein tolles Kind. Gefremdelt hat er nie. Allerdings kuschelt er nie und möchte sich aus kuschel Situationen schnell befreien. Andere Mütter erzählen immer, dass ihre Kinder viel Nähe einfordern. Mein Sohn robbt durch den Raum und will viel erkunden. Auf dem Arm bleibt er aber meistens ruhig sitzen. Manchmal wünsche ich mir, dass er mal bei mir den Kopf ablegt, aber das hat er als Baby auch nur abundzu gemacht. Ist das in dem Alter normal, und jedes Kind ist anders? Mit freundlichen Grüßen Johanna
Dr. med. Ludger Nohr
Liebe Johanna, Sie haben Recht, jedes Kind ist anders, zum Glück. Sie beschreiben ja ein bewegungsfreudiges Kind und die erleben Kuscheln und Ruhe oft als Einschränkung und Stillstand. Das mag für Sie etwas bedauerlich sein, ist aber eine ganz unauffällige Entwicklungsform. Was man nicht tun sollte ist, die Kinder zu der von Ihnen gewünschten Nähe zu drängeln, weil das sicher nur das Gegenteil bewirkt. Er wählt seinen Abstand und seine Nähe zu Ihnen so, dass es für ihn sicher und angenehm ist. Das ist für ihn die beste Basis für seine Entwicklung. Er robbt auf Sie zu, sieht Sie, erlebt Sie stützend und vertraut im Hintergrund. Das scheint im Moment (für ihn) zu reichen. Elterliche Aufgabe (nicht nur )in diesem Alter ist es, die Entwicklung zu begleiten und nicht so sehr, sie in eine bestimmte Richtung zu drängen. Sichere Bindung spürt und erlebt man und kann sie nicht aus einem Verhalten ableiten. Solche Reaktionen sind momentane Verhaltensweisen die Hinweise geben können, aber als Mutter sollte man sich mehr auf das Gespürte verlassen, eben die Bindung, die Sie zwischen sich und Ihrem Kind erleben. Dr.Ludger Nohr
Johanna1368
Trotzdem kommt er zu mir gerobbt. Hat das etwas mit Bindung zu tun... Allerdings weint er nicht wenn ich aus dem Raum gehe. Vom meiner Freundin das Kind weint, sobald ich ihren Fuß berühre. Mein Sohn hat da keine Probleme mit. Oder fehlt ihm die Bindung zu mir?
Mamamaike
Hallo, ich hab hier auch so einen Nicht-Kuschler. Wenn ich "Glück" habe, drückt er sich mal für 3,7 Sekunden an mich ("Mama kuscheln!"), dann war es das. Ich hatte gehofft, dass es nach dem Abstillen besser wird, aber da hat sich eher nichts getan (er ist jetzt 2). Küssen mag er auch nicht besonders, er gibt eher eine Nase (Nasenstubser), das macht er gerne. Ich bestehe aber auch nicht darauf, mir ist es wichtig, dass er auch Nein sagen kann. Wir lesen viel, da sitzt er auf meinem Schoß, und da hole ich mir meine "Näheeinheit". Zu sagen, ich habe mich daran gewöhnt, stimmt nur halb, denn irgendwie hoffe ich immer noch, dass er irgendwann kuscheliger wird. Aber es ist okay für mich, weil ich damit seine Grenzen akzeptiere. Viele Grüße
Mamamaike
Habe gerade erst Deinen Nachtrag gelesen: Es ist ein Zeichen von sicherer Bindung, wenn Kinder von den Bezugspersonen wegkönnen, weil sie dadurch so mutig sind, dass sie die (kurze) Trennung gut aushalten können.
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