Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Einschulung mit 6 oder 7 1/2

Ingrid Henkes

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Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Einschulung mit 6 oder 7 1/2

Lissje1980

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Guten Tag, unser Sohn soll jetzt mit 6 Jahren eingeschult werden (im Februar geboren). Wegen motorischen Schwierigkeiten sind wir bei der Ergotherapie. Sowohl die Ergotherapeutin als auch der Kindergarten befürworten ein Zurückstellen. Er hat Schwierigkeiten, sich im Stuhlkreis zu konzentrieren und schweift ab. Kognitiv ist er aus deren Sicht sehr fit, sogar im oberen Bereich. Er kennt alle Buchstaben, schreibt sie gerne und rechnet auch im kleinen Bereich. Er freut sich sehr auf die Schule. Wir waren auch bereits auf Anraten in einem SPZ. Der allgemeine Kinderarzt dort sagte uns, dass unser Sohn ein durchschnittlich entwickeltes Kind sei. Er sagte uns, dass er keine Ergotherapie benötigt. Wenn wir gewollt hätten, hätten wir noch die psychologische Begutachtung in Anspruch nehmen können, mit IQ Test etc. Aber das wollten wir nicht. Er ist auch sehr interessiert an allem und hat eine sehr gute Merkfähigkeit. Die Konzentration ist in der Tat ein  Problem, wird aber durch eine Rückstellung aus meiner Sicht nicht besser, eher das Gegenteil könnte der Fall sein.  Er ist sehr eigen, zurückhaltend und schüchtern und fällt nicht auf. Er ist sehr klein mit 115 cm und auch zierlich (18,8 Kilo). Meine Eltern sagen immer, 'es muss auch solch ruhige Kinder geben.' Er ist bei den anderen Kindern beliebt. Wir würden ihn gerne einschulen lassen. Da profitiert er eher von als von einer Rückstellung. Sollte er es nicht schaffen, dann könnte er ja das1. Schuljahr wiederholen. Das muss man aber erst abwarten. Vielleicht ist er dort auch völlig anders als in der Kita und Ergotherapie.    Wie sehen Sie das? Unser Kinderarzt sagte übrigens, dass er keine Probleme bei der Einschulung sieht. Die Schuleingangsuntersuchungen sind in diesem Jahr wegen Corona ausgesetzt.    Vielen Dank und viele Grüße  Ela


Ingrid Henkes

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Guten Tag, Sie kennen Ihren Sohn am besten und dürfen bei dieser Entscheidung ruhig auf Ihr Gefühl vertrauen. Sie haben sich ja zusätzlich noch durch ärztliche Begutachtung abgesichert. Ein fittes Kind zurückzustellen, scheint mir nicht sinnvoll. Da Sie zudem gelassen auf mögliche Schwierigkeiten eingestellt sind, spricht auch aus meiner Sicht nichts gegen eine Einschulung. Häufig wird der Effekt unterschätzt, den ein neues Umfeld und andere Bedingungen auf Erstklässler haben. Diese Veränderungen bedeuten nicht unbedingt ein Risiko. Sie sind auch eine Chance für ein Kind, sich nun anders zu verhalten und eine andere Seite von sich zu zeigen. Eine Zurückstellung würde Ihrem Sohn signalisieren, dass er nicht so ist wie die anderen. Das möchten Kinder aber gerne sein. Nutzen Sie die Vorfreude Ihres Sohnes und helfen Sie ihm, sich den neuen Aufgaben zu stellen. Vielleicht kann er dann auch bald auf die Ergotherapie verzichten (wie vom SPZ angemerkt). Ich wünsche Ihnen alles Gute und Ihrem Sohn eine schöne Einschulung. Ingrid Henkes


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