BarbaraT
Guten Morgen Frau Henkes, Unser zweitgeborener wird seit 2.5 Wochen eingewöhnt (er ist fast 2 Jahre alt), leider läuft es ganz anders als bei der Großen damals und bereitet mir ein wenig Sorgen. Er ist ein sehr fröhliches, energiegeladenes Kind, körperlich weit und fit, spricht allerdings wenig (late talker mit ca 40 Wörtern mittlerweile) und schon immer recht auf mich fixiert. Er macht auch viel mit dem Vater, auch alleine. Aber wenn er keine Lust hat, ist er sehr vehement darin bei mir bleiben zu wollen und lässt sich dann nur mit viel Mühe ablenken. Nun wird er also eingewöhnt. Die erste Zeit in meiner Gegenwart war er sehr glücklich, hat viel alleine gespielt, sich hin und wieder vergewissert, dass ich da bin. Nach 4 Tagen wollten die Erzieherinnen bereits trennen, da sie meinten, unsere Bindung sei so stark und er schon so alt, dass es sonst zu spät sei? Ich meinte, ich wolle noch ein wenig warten, damit er irgendwie die Erzieher kennenlernt und Bezugspersonen als Ersatz hat, da anfangs jeden Tag eine andere fehlte krankheitsbedingt. Nach 6 Tagen wurde aber getrennt, weil sie drauf beharrten Einen Tag später sollte ich ihn bereits an der Garderobe abgeben. Seitdem ist es wirklich herzzerreißend schwierig. Die ersten 2 Tage weinte er bereits extrem an unserer Haustüre, weil er wusste, er muss alleine hin. Ich konnte ihn kaum hinkriegen oder dort umziehen. Dann kamen die Tage, wo er nur noch beim Abschied weinte und winkte. Aber er weint auch im Kita immer wieder, steht viel an der Tür, lässt sich ab und an ablenken, macht aber beim Morgenkreis und Frühstück nicht mit, weist die Erzieherinnen oft ab. Einen Tag hat er anscheinend alle Kinder geschlagen, da haben wir aber zu Hause darüber gesprochen und seitdem ist das nicht mehr passiert (er spricht wenig, aber verstehen kann er sehr viel). Das als kurzer Abriss. Die Erzieherinnen meinen, er sei sehr willensstark und will das einfach nicht. Anscheinend ist diese Eingewöhnung sehr viel zäher als bei allen anderen Kindern. Es fiel auch schon der Satz, dass manche Kinder für die Krippe nicht gemacht sind und man es dann halt mit 3 Jahren versuchen muss. Im Januar würde meine Arbeit starten. Nun meine Fragen, was sind Anzeichen/ red flags beim Kind, die wirklich zeigen, es ist noch rein gar nicht bereit für Fremdbetreung? Ich achte schon auf Wesensveränderung nach dem Kindergarten, aber bisher sehe ich "nur" dass es ihn dieses neue Kapitel natürlich beschäftigt. Ab wann macht ein Abbruch wirklich Sinn? Und kann man irgendwie unterstützen ausser seinen Bindungstank davor und danach zu füllen, und versuchen ihn aufzufangen? Ich halte von einigen Aussagen der Erzieherinnen wenig, aber das war der einzige Krippen-Platz, den wir bekommen haben und zum einen will ich bei meinem Kind nichts kaputt machen vor die Zukunft und bin so unsicher, wie oder wie lange wir das probieren und weitermachen sollen. Vielen lieben Dank für Ihre Einschätzung und Zeit.
Guten Tag, Ihr Sohn hat tatsächlich eine sehr kurze Eingewöhnungszeit bekommen. Das kann für Zweijährige zu wenig sein, um die Trennung von der Mutter zu bewältigen. Die beschriebenen Schwierigkeiten mit der Eingewöhnung sind nicht ungewöhnlich. Sie kommen bei vielen Zweijährigen vor, wie Sie auch an den Fragen hier im Forum sehen können. Sie beruhen zudem nicht auf der Willensstärke eines Kindes, sondern sind Anzeichen dafür, dass das Kind sich in einer Situation unwohl fühlt, weil es ihr noch nicht gewachsen ist. Ein sicheres Anzeichen für eine Überforderung mit der Kigabetreuung besteht darin, dass ein Kind sich gar nicht auf die Angebote des Kigas einlassen kann. Nimmt Ihr Sohn Kontakt zu anderen Kindern auf? Lässt er sich auf Aktivitäten ein? Wenn ein Kind nur darauf wartet, dass die Kigazeit vorüber ist und still irgendwo sitzt, ist es mit der Kitabetreuung sicherlich noch überfordert. Sie können Ihren Sohn unterstützen, indem Sie ihm deutlich zeigen, dass Sie ihm den Kigabesuch zutrauen. Ihr Sohn spürt, wenn Sie selbst wegen des Kigabesuchs unsicher sind. Es ist zudem gewiss hilfreich, wenn Sie nach dem Kiga das Nähebedürfnis Ihres Sohnes möglichst erfüllen können. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
Ähnliche Fragen
Guten Tag Frau Henkes, seit diesem Monat wird meine 3jährige Tochter in den Kindergarten eingewöhnt. Bisher läuft es schon ganz ok. Sie geht gerne hin, hat allerdings dort, sobald ich weg bin, auch immer einen kleinen Einbruch und weint für ein paar Minuten ( laut den Erzieherinnen). Sie konnten sie aber meistens wieder ablenken. Einmal musste ...
Liebe Frau Henkes, am Donnerstag hatte ich von der Eingewöhnung meiner Tochter geschrieben. Als sie bei der Verabschiedung panisch schrie und sich an mich klammerte, habe ich sie wieder mit nach Hause genommen.Sie meinten, dadurch hat sie eine schlechte Erfahrungen mehr gemacht. Können Sie mir das erklären, ich möchte es gerne verstehen. Ich wa ...
Unsere Tochter wird im Dezember 4 Jahre.Im August ist sie in den Kindergarten gekommen.Die ersten vier Tage, bei der Eingewöhnung, war ich komplett vor Ort.Am dritten Tag haben wir Mütter in einem Vorraum gesessen während die Kinder in ihren Gruppen gefrühstückt haben. Plötzlich hörte ich meine Tochter ganz bitterlich weinen und rufen, ich will zu ...
Sehr geehrte Frau Henkes, mein Sohn (27 Monate) wird seit dieser Woche im Waldkindergarten eingewöhnt. Bisher fand "Fremd"betreuung ausschließlich stundenweise durch Großeltern statt und er war auch nicht so häufig mit anderen Kindern in Kontakt. Die ersten drei Tage waren wir zusammen jeweils für 1-1,5 Stunden dort (ich habe seine 4 Monate a ...
Liebe Frau Henkes, unser Sohn ist vor wenigen Wochen zwei Jahre alt geworden und wird momentan in einer KITA in einer altersgemischten Gruppe eingewöhnt. Zuvor wurde er von mir zu Hause betreut. Er hat sich zunächst sehr gut auf die KITA eingelassen, war neugierig und hat eine gute Beziehung zu seinem Bezugserzieher aufgebaut. Auch die ersten ...
Sehr geehrte Frau Henkes, mein Sohn ist 2 Jahre und 4 Monate alt und geht seit 4 Wochen in den Waldkindergarten (2x 4 Stunden und 2x 6 Stunden). Die Eingewöhnung lief gut und ist eigentlich schon abgeschlossen. Er weint mittlerweile morgens nicht mehr beim Abschied und die Rückmeldungen der Erzieherinnen sind durchweg positiv, ab und zu weint e ...
Guten Morgen, wir haben im Mai mit der Eingewöhnung meiner 2,5 Jährigen Tochter im Kindergarten gestartet die leider nach 4 Wochen wieder abgebrochen wurde. Sie ist ein sehr willensstarkes, gefühlsstarkes und sensibles Kind. Sie hat schon sehr früh laufen gelernt und ist mit dem Kopf auch schon weit voraus aber an ihrem Sozialverhalten scheiter ...
Hallo Frau Henkes, ich habe etwas auf dem Herzen, das meine Tochter, 14 Monate, betrifft. Wir starten in einem Monat mit der Eingewöhnung in eine Kita. Ca. 6 Wochen später muss ich wieder arbeiten gehen. Sie ist zwar schon immer auch sehr an anderen Menschen und vor allem älteren Kindern interessiert, entdeckungsfreudig, weit in der motorische ...
Guten Morgen, ich hatte bereits immer mal wieder die Angst, dass meine Tochter eine unsichere-vermeidende Bindung hat. Ich habe sie zwar nie schreien lassen, sie schläft bei uns im Zimmer und natürlich auch immer alle Bedürfnisse gestillt, aber ich weiß, dass sie oft auch mehr Aufmerksamkeit beim Spielen hätte bekommen müssen (wobei ich mich na ...
Hallo Frau Henkes, Meine Tochter ist 20 Monate alt, und seit zwei Wochen befinden wir uns in der Kita-Eingewöhnung. Sie ist sehr gerne dort, interessiert sich für die anderen Kinder und nimmt auch Kontakt zu den Erzieherinnen auf – besonders zu einer von ihnen. Allerdings fällt ihr die Trennung von mir noch schwer: Sobald ich ihr sage, dass ...
Die letzten 10 Beiträge
- Fast 5jährige hat Angst vorm Klo
- Kleinkind möchte immer mit der großen Schwester spielen
- 4-jährige mit vielen Kindern im KiGa überfordert
- Sohn im kranken Zustand
- Kiga Kind Angst vorm WC
- Wie den Machtkampf verhindern?
- Auf andere Kinder zu gehen
- Umgangstipps
- Kind 7 J - kann nicht alleine schlafen
- 2-jähriges Kind sehr ungeduldig wenns ums Essen geht