Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Eingewöhnung Krippe 24 Mo

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Eingewöhnung Krippe 24 Mo

Sermincik

Hallo, es geht um meinen Sohn, der gerade 2 gew ist. Seit Jan sind wir in der Eingewöhnung die mein Mann übernimmt weil ich wieder arbeite.Anfänglich hat alles super geklappt, er hat sich verabschiedet und den Papa bei d Abholung fröhlich empfangen (er hat ein sonniges Gemüt). Nun weint er seit 2 Tg in d Krippe u möchte nicht bleiben, es liegt daran, dass er dort kein Mittagsschlaf machen möchte, da er es nicht gewohnt ist eigenständig einzuschlafen (er wird v mir noch geschaukelt und gekrault, wobei er immer innerhalb v 10 Min einschläft).Nun ist es so dass er dort liegen bleiben muss bis er einschläft, ich empfinde das als nicht richtig. Mein Mann hat die Einstellung, da muss er durch und ich komme damit nicht klar.Auch zu Hause wacht er seit vorgestern Nachts auf und kommt zu uns ins Ehebett.Es tut mir im Herzen weh zu wissen dass ihn die Situation belastet und ich möchte ihm helfen, was schlagen sie vor? Ausserdem sagt mein Sohn seit geraumer Zeit, er habe Angst wenn er zB Donnergeräusche od Bohrmasch usw hört.Handelt es sich wirklich um reale Angst oder sagt er das nur weil er merkt dass er so etwas bewirkt. Gestern hat er auch auf eine dunkle Stelle in seinem Zimmer gezeigt und gesagt er fürchte sich weil es dunkel ist (er spricht seit Längerem in 3 Wortsätzen). Er wirkt aber stets fröhlich und ist auch immer leicht zu beruhigen. Danke. Schöne Grüße Sermin


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, für Kleinkinder ist es oft eine große Umgewöhnung, wenn plötzlich - wie bei Tagesmutter oder Kiga - andere Menschen darüber bestimmen, was sie machen sollen. Dies ist aber auch ein notwendiger Lernprozess. Denken Sie an die Schule später. Sie können Ihrem Sohn diese Umstellung erleichtern, wenn Sie ihm vermitteln, dass im Kiga die Regeln des Kigas gelten und er versuchen sollte, diese zu akzeptieren. Wenn Ihr Sohn spürt, dass Sie nicht einverstanden sind, kann er sich nicht daran gewöhnen. Ihr Mann hat da schon recht, er wird es müssen, weil der Kiga bestimmt nicht seine Regeln ändert. Sie können Ihrem Sohn die Anpassung erleichtern, indem Sie mit ihm besprechen, was er machen kann, um zur Ruhe zu kommen (vielleicht ein kleines Schnuffeltüchlein in der Hosentasche o.ä.). Ihr Sohn muss natürlich auch sicher sein können, dass zuhause das Einschlafritual erhalten bleibt. Im Kiga ist es eben einfach anders. Es ist ganz üblich, dass Zweijährige Angst vor lauten Geräuschen haben können oder eine Dunkelangst entwickeln. Diese Ängste können Sie ruhig ernstnehmen und versuchen, mit Ihrem Sohn Möglichkeiten der Angstminderung auszuprobieren. Da ist natürlich zum einen die Beruhigung durch die Eltern, Kleinkinder haben bei Angst oft ein verstärktes Nähebedürfnis, weil sie bei den Eltern Sicherheit finden. Zum anderen hilft manchmal auch eine kleine Nachtleuchte oder eine offenstehende Kinderzimmertür. Sie kennen Ihren Sohn am besten; da fällt Ihnen bestimmt was ein, womit Sie ihn beruhigen können. Alles Gute Ihnen Ingrid Henkes


Sermincik

P.s. Zur Erläuterung seit Dienstag hat der Mittagsschlaf angefangen, vorher wurde er immer schon um 12.00 Uhr abgeholt (nun um 14.00 Uhr). Es wäre so schade wenn er deshalb die Freude an der Krippe verliert. Wir sind auf die Notbetreuung beruflich bedingt angewiesen aber das Wichtigste ist das Wohlbefinden unseres Sohnes. Die Erzieherinnen sagen dass er sonst ständig singt, sehr fröhlich ist, sich lange konzentrieren kann und an Allem sehr interessiert ist usw.Ich solle mir nicht allzu viele Gedanken machen, trotzdem kann ich es nicht abstellen. Mein Mann hat ihn weinend zurückgelassen (das war wohl heute) und das finde ich einfach nicht richtig. So wird er doch das Vertrauen in uns verlieren? Nochmals herzlichen Dank für Ihre sehr wertvolle Arbeit hier. Schöne Grüße Sermin Karabacak


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