Hallo Dr. Posth!Seit mehreren Monaten,nach Geb. unseres 2. Sohnes (8 M.),zeigt sich der Älteste (knapp 5) zunehmend aggressiv (haut,kneift),dünnhäutig,zänkisch,weinerlich,will immer alles sofort,ärgert uns, um Aufmerksamkeit zu bekommen u. lässt uns Eltern keine "Pausen" machen,wenn wir sie mal brauchen.Das führt oft zu Streit:wir werden laut,packen ihn,damit er nicht mehr hauen kann,setzen ihn in sein Zimmer.Anfangs zeigte er sich eher "regressiv",fiel in Babysprache zurück etc.,was sich aber gelegt hat,nachdem wir ihn mehr eingebunden haben u. es auch zugelassen haben.Das haben wir erst durch Sie kapiert!Wir vermuten,d. wir uns auch jetzt nicht richtig verhalten u. ihm das Finden seiner Rolle unbewusst nicht ermöglichen.Ich als sein Vater,spiele jede freie Min. mit ihm,habe kaum noch Zeit für mich,was mich oft müde u. genervt macht.Viell. mache ich was falsch,bin geistig nicht präsent,sollte mehr Aktionen außerhalb d. Hauses starten.Hinzu kamen Umzug,neue KiTa etc. - haben Sie Rat?
Mitglied inaktiv - 29.11.2010, 11:27
Antwort auf:
Eifersucht? Ablösung? Oder was läuft bei uns falsch?
Hallo, das, was Sie schreiben, hört sich nach viel zusätzlicher Belastung an. Ihr Sohn muss also nicht nur sein Brüderchen als potenziellen Konkurrenten "verkraften", sondern auch noch den Wohnortwechsel und den Ki-ga-wechsel. Beinahe alles wird irgendwie neu für Ihren Sohn. Und da muss er sich erst einmal zurechtfinden. Insofern sind seine Reaktionen verständlich, auch wenn sie -wie das Kindern so häufig ist- etwas übertrieben gezeigt werden.
Zunächst einmal sollten Sie versuchen, mit Ihrem Sohn ein wenig ins Gespräch zu kommen, damit er seine Sorgen und Befürchtungen einmal los wird. Sonst ist es richtig, das besonders Sie als Vater viel mit Ihem Sohn unternehmen. Außer Haus wäre etwas besser, weil er Sie dann ganz für sich hat. Aber auch Ihre Frau sollte sich ab und zu ganz speziell ihrem älteren Sohn wirdmen. Sonst wächst die Geschwisterrivalität und die fürhrt geradewegs zu jenen Erscheinungen, wie Sie sie im Moment bei Ihrem Sohn erleben. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 03.12.2010