Lieber Dr. Posth!
Unser Sohn ist 11 Monate alt, wird nach Bedarf gestillt und schläft im Familienbett. Abends wird er um ca. 19 Uhr müde und schläft dann stillend in unserem Bett ein. Wenn er nachts munter (3 – 8 mal/Nacht) wird trinkt er ein paar Schlucke und schläft dann sofort wieder ein. Bis jetzt waren wir alle zufrieden damit. Allerdings beginne ich im Januar wieder zu arbeiten (39 Stunden und 5x/Monat Nachtdienste) und sein Papa bleibt dann zu Hause bei ihm. Ich habe im Suchlauf unter Brustentwöhnung i. d. Nacht schon nachgelesen – während dieser 4 Nächte die der Stoffwechsel für die Umstellung benötigt – ist es besser wenn Papa ihn beruhigt, da es für mich nicht möglich ist da standzuhalten und ihm die Brust nicht verweigern kann (wirkt das nicht wie eine Ablehnung seiner Person für ihn?)? UND: Ist es im Sinne der Loslösung positiv, daß er mehr mit Papa zusammen ist?
-danke für Ihre Mühe
mfg
Sabine
Mitglied inaktiv - 04.12.2006, 00:10
Antwort auf:
Beruhigung in der Nacht
Liebe Sabine, das Alter der Loslösung beginnt mit etwa 1 Jahr, d.h. sicher wäre es gut, wenn der Vater sich jetzt immer mehr in die Betrueuung seiner Tochter mit einschaltet. Wichtig ist dabei immer, daß der Vater sich bemüht, sein Zuwendungsverhalten auch etwa so liebevoll zu gestalten, wie es die Mutter getan hat. Das nötige Quantum Unterschied, das für die Losklösung notwendig ist, kommt ohnehin immer zustande.
Aber ob die Vater-Kind-Beziehung schon ausreicht, um die Brustentwöhnung in der Nacht zu übernehmen, läßt sich im Voraus und von hier aus schwer sagen. Auf jeden Fall sollte der Vater im Hintergrund stehen, wenn die Mutter mit der Beruhigung des Säuglings nicht klar kommt. Das Entscheidend bei dem Entwöhnungsvorgang ist immer die Attraktivität des Ersatzangebots. Und das ist entweder das geduldige Herumtragen oder das Tee- resp. Wasserfläschchen. Manchmal hilft das T-Schirt als Schuffeltuch, das nach Mama riecht. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 04.12.2006