Mitglied inaktiv
Erst mal hallo zusammen. Das Problem: Unser Kleiner, jetzt etwas über 3 Jahre alt, ist seit letzem Donnerstag im Kindergarten. Allerdings ist es wohl noch nicht sein Ding. Am 1. Tag weinte er immer wieder los, am 2.Tag war es zwar etwas besser, aber er stand immer etwas abseits, ohne zu spielen. Mittlerweile ist es so, dass er beim Abschied weint, bis Mutti außer Sicht ist und dann wieder, wenn man ihn abholt. Er spielt jedoch noch nirgens mit, steht nur und beobachtet. Fragt man Ihn dann (nach dem Kindergarten) was los ist, meint er: "er mag die vielen Kinder nicht". Seit der Kinderschule wacht er auch nachts auf und will in unser Bett. Gestern abend und heute nacht klagte er auch über Bauchweh und erbrach sich auch (vielleicht auch reiner Zufall?). Ist er aber aus dem Kindergarten zurück, erholt es sich relativ schnell, und hat auch Appetit. Man kann sagen, dass unser Alex immer ein lustiges (Einzel)Kind war, neugierig, etwas dickköpfig mit viel Bewegungsdrang - aber meist mit Erwachsenen zusammen. Nun sind wir etwas im Zwiespalt. Sicher ist der Kindergarten neu für ihn (auch viele Kinder) und wir denken, er wird sich daran gewöhnen, andererseits ist die Angst vorhanden, dass er eine Abneigung bekommt. Unsere Frage wäre: Ist das Verhalten normal, wie lange kann das dauern, was gibt es für Möglichkeiten ihm den Einstieg zu erleichtern? Für Tipps wären wir dankbar. Bis dann Claudia, Michael und Alexander
Lieber Michael, das Thema ab wann ein Kind in den Kindergarten soll, hatten wir schon öfter. Ich neige dazu, die Kinder grundsätzlich erst später in den Kindergarten zu geben, wenn man sich das erlauben kann. anders ist es, wenn schon ältere Geschwister mit im Ki-ga sind. Unbewußt basteln die Kinder an einem großen Mißverständnis in der Gesellschaft mit, und sehr viele Pädagoginnen fallen immer noch darauf herein (sorry, aber das muß gesagt werden). Das Mißverständnis lautet: Ist die Mutter außer Sicht, hört das Kind über kurz oder lang auf zu weinen und die Pädagogik darf dieses Verhalten als eigenen Erfolg verbuchen. Dem ist aber ganz und gar nicht so. Das Kind fügt sich lediglich in sein Schicksal, paßt sich an und das ist seine wichtige Überlebensstrategie. Was könnte es denn eigentlich Sinnvolles dagegen tun? Mit der Erzieherin diskutieren? Die Mama anrufen und zurück zitieren? Sich ans "Sorgentelefon" wenden? Nein soweit kann ein Kind nicht denken. Es denkt, ich bin allein und Mama ist weg. Ich muß hier bleiben, und wenn ich weiter weine, guckt mich keine Erzieherin mehr an, lachen mich die anderen Kinder aus. Die sind ja alle lustig. Vielleicht fühlt sich das Kind auch von der Mutter bestraft, denn sie hat es ja in dieser schwierigen Situation verlassen. Die Tatsache, daß sie bald zurück kommt, ist für das Kind irrelevant, denn es kann die Dauer der Zeit nicht vorweg empfinden. Also fügt es sich in sein Schicksal und das zunächst Tag für Tag und je bekümmerter es wird, desto fremder erscheinen ihm die Vorgänge im Kindergarten. Irgandwann begreift es zwar, daß es im Ki-ga doch ganz anders ist, aber dann ist es für die Seele beinahe zu spät, denn in den Phasen größter Anspannung am Anfang wurde ganz viel ins Unterbewußtsein verdrängt, um die Situation überhaupt aushalten zu können. Der langen Rede kurzer Sinn, es geht nur so, daß man als Eltern, Vater oder Mutter, solange beim Kind bleiben muß, bis es sich im Ki-Ga zurecht findet und von allein anfängt, Anschluß in der Gruppe zu suchen. Viele Grüße
Mitglied inaktiv
Hallo! Euer Kleiner muß sich sicher erst an die vielen Kinder gewöhnen. Gerade, wenn er immer ein Einzelkind war, ist es für ihn sicher schwierig, Überblick über die vielen Kinder zu haben. Vielleicht könnt Ihr ab und zu ein oder zwei Kinder seiner Gruppe zu euch einladen, daß er Freundschaft schließen kann? Vielleicht darf er sich auch eine lustige Jausenbox für den Kindergarten aussuchen? Aber ihr werdet sehen, nach ein paar Wochen legt sich das. Auch unser Sohn hat anfangs im Kindergarten geweint. Nach ein paar Wochen wollte er immer als erstes dort sein, und hat uns oft gar nicht bemerkt, wenn wir ihn abgeholt haben. Sogar am Wochenende wollte er dann hin! ;-) Das wird schon, ganz bestimmt! Alles Gute und liebe grüße aus Wien, Sabine
Liebe Sabine, Sie sehen (meine andere Antwort), auch in Österreich wird das Problem nicht verstanden. Aber es stimmt schon, wenn die Kinder den Anfangsschmerz überwunden haben (unter Inkaufnahme seelischer Verwundungen), dann können sie selbstverständlich großen Spaß am Kindergarten gewinnen. Aber mit Mutters oder Vaters Hilfe am Anfang wäre es sicher auch ohne die innere Not gegangen, oder?
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