Sofica
Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, meine Tochter (16 Monate) ist eigentlich ein ausgeglichenes und zufriedenes Kind, das sowohl beim Essen wie auch bei der Körperpflege immer sehr kooperativ war und ist. Auch das zu Bett bringen war immer easy mit ihr. Das läuft so ab, dass ich sie ins Schlafzimmer bringe, mich mit ihr hinlege, kuschel und warte, bis sie eingeschlafen ist. Neuerdings möchte sie abends aber nicht schlafen gehen, sondern lieber weiterspielen. So weit, so verständlich. Die erste Zeit hat sie beim Hochnehmen immer wild mit den Füßen gestrampelt und geschrien, sich aber schnell beruhigt. Neuerdings fängt sie aber an, mich mit den Händen zu schlagen und schaut mich dabei auch richtig wütend an. Bisher habe ich nein gesagt, sie festgehalten und dann ganz schnell abgelenkt (z.B. sie am Lichtschalter kurz spielen lassen). Das funktioniert ganz gut, da sie sich schnell beruhigt. Allerdings wird sie auch älter und testet ihre Grenzen sicher auch stärker. Wie kann ich verhindern, dass sich das mit dem Um-sich-schlagen etabliert oder schlimmer wird? Oder generell ihrer Wut begegnen - ist ablenken eine gute Lösung? Danke und freundliche Grüße Sofica
Dr. med. Ludger Nohr
Liebe Sofica, Ihre Tochter kommt jetzt in das Alter, in dem sie deutlich ihren eigenen Willen erlebt und auch durchsetzen will. Elterliche und kindliche Vorstellungen gehen da immer mal wieder weit auseinander. Für Ihr Kind gibt es überhaupt keinen verständlichen Grund, dass sie nicht das tun darf, was sie will. Und wenn Sie das nicht "verstehen", dann werden alle Register gezogen. Das ist ein verständliches Handeln und es ist auch völlig OK. Ihre Tochter drückt damit weder Respektlosigkeit aus, noch will sie Ihnen wirklich Leid zufügen. Für die Kinder beginnt jetzt ein schwieriger Abschnitt. Für ihr Selbstbild hätten sie gerne die Macht und die Kraft, den eigenen Willen immer durchzusetzen. Auf der anderen Seite sind da plötzlich Grenzen, werden sie gebremst, erleben ihre sehr beschränkte Kraft und Macht. Damit gilt es liebevoll und klar, sensibel und eindeutig umzugehen.Ihre Tochter muß lernen (dürfen), dass sie Grenzen hat/begrenzt wird, ohne dass sie zu sehr gekränkt und/oder entwertet wird (s. Text zum Trotz auf dieser Seite). Sie wird häufig und immer wieder hören müssen, dass Sie das nicht wollen, Ihnen das weh tut und es kann auch sein, dass Sie die Arme Ihrer Tochter kurz festhalten müssen um deutlich zu machen, wo Ihre Grenzen sind. Aber das Kind darf deshalb nicht böse o.ä. genannt werden, es darf keine allgemeinen Urteile auslösen, sondern die Reaktion muß liebevoll und klar auf die Situation bezogen sein. Es ist wichtig, diese Haltung von Anfang an (die Autonomieentwicklung beginnt erst) zu verinnerlichen, um diese Phase gut und ohne große Verletzungen miteinander zu gestalten und zu überstehen. Dr.Ludger Nohr
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