Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Posth,ich schreibe Ihnen über das Profil einer Freundin.Ich habe einen Sohn 3 Jahre,erziehe ihn alleine.Der Vater kümmert sich sehr wenig. Ich arbeite halbtags.Meine Mutter und Oma kümmern sich viel.2 halbe Tage geht er in eine Kita. Aber auch nicht regelmäßig.Er ist eher ruhig und sensibel,schreckhaft,zurückhaltend,aber fröhlich.Wir haben ein befreundetes Ehepaar mit Sohn im selben Alter.Die beiden kennen sich seit sie 3 Monate alt sind, haben ähnliches Temperament.Waren immer wie Brüder.Haben viel zusammen gemacht.Unternehmungen,WE,Urlaub,...Nun habe ich mich zurückgezogen,da ich das Gefühl habe,daß mein Sohn darunter leidet, daß sein Vater nie dabei ist.Wobei sich der befreundetet Vater immer sehr gut um beide Kinder bemüht.Trotzdem macht er oft Sachen, die ich meinem Sohn nicht bieten kann.Die beiden Jungs vermissen sich.Aber irgentwie fühl ich mich komisch in dieser Konstellation.Ist es nicht auch schlecht für meinen Sohn,immer zu sehen,was ihm fehlt?Danke sehr.
Hallo, möglicherweise enthalten Sie Ihrem aus falscher Sorge etwas vor, das ihm sehr nützlich sein könnte. Er befindet sich ja jetzt in der Loslösungsphase und da benötigt er sog. Loslösungsvorbilder. Im Idealfall ist natürlich der leibliche Vater das geeignete Loslösungsvorbild, da er schon vorher vom Kind verinnerlicht worden ist. Die Großmutter kann den Vater prinzipiell ersetzen, ist aber kein männliches Vorbild. Insofern wäre der andere Vater eine willkommene Lösung für das Dilemma des Alleinerziehens. Allerdings muss zu diesem Vater auch eine gewisse Kontinuität in der Beziehung bestehen, und dieser Vater muss sich seiner Verantwortung für Ihren Sohn bewusst sein. Das heißt, Sie müssen Ihre Erwartung an ihn mit dem befreundeten Ehepaar kommunizieren und dabei klar machen, wie wichtig diese Konstellation für Ihren Sohn ist. viele Grüße
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