Romy2211
Liebe Frau Henkes, seit einigen Wochen ist mein 9Jähriger Sohn wie ausgewechselt. Wir haben regelmäßig Diskussionen, er ist außerordentlich frech und widerspricht in vielen Situationen grundsätzlich. Gestern war wieder so eine Situation. Er sollte seine Sachen zusammenpacken, weil er bald zum Tennistraining los musste. Er weigerte sich, ich solle sie doch packen, ich habe ja im Moment auch nichts zu tun. Ich habe ihm erklärt, dass ja er ins Training möchte und nicht ich und ich das als seine Aufgabe ansehe. Diese Diskussion haben wir jede Woche und ich packe seine Sachen nie. Mit viel Gemosere hat er sie dann zusammengepackt und ging dann dazu über seinen kleinen Bruder zu ärgern. Ich bat ihn mehrmals damit aufzuhören, was er wieder mit Frechheiten und "ist mir egal" quittierte. Er fing dann an die Kissen vom Sofa rumzuwerfen. Ich nahm seinen Arm, um ihn davon abzuhalten. Er flippte aus, schrie dass ich ihm weh getan hätte. Ich entschuldigte mich (auch wenn ich bezweifle, dass es weh getan hat). Er schrie mich an, dass er nun nicht ins Training könne, ist in sein Zimmer abgedampft und tobte und schrie dort weiter. Ich sei an allem Schuld, ich habe seinen Tag versaut, er hasst mich, er will nicht mehr hier leben. Solche Ausbrüche haben wir momentan alle 2 Tage und sie beginnen immer mit irgendeiner Kleinigkeit. Und ja, irgendwann werde auch ich dann lauter, weil ich mir seine frechen Aussagen nicht anhören möchte. Ich weiß auch ehrlich gesagt gar nicht wie ich reagieren soll, wenn ihm Mal wieder alles egal ist und wenn er einfach nicht aufhört etwas zu tun, was ich nicht möchte. Egal ob ich ihn bitte oder laut werde, es ist ihm egal, er macht einfach weiter. Man kann in den Situationen kaum normal mit ihm reden. Er tobt dann eine Weile und weint mitunter. Nach einer Weile ist es dann so als wäre nichts gewesen. Er kommt aus seinem Zimmer und alles ist wieder normal. Wenn ich dann mit ihm reden will, ihm Fragen dazu stelle zuckt er nur mit den Schultern, kann nichts dazu sagen. Er entschuldigt sich auch nicht für verletzende Dinge, die er gesagt hat. Und das obwohl ich ihm durchaus sage, was mich verletzt hat und teilweise weinend vor ihm stehe, wenn er wieder ausflippt. Ich bin mit meinem Latein am Ende und hoffe Sie haben einen Rat für mich. Herzlichen Dank, Romy B.
Guten Tag, ich kann nicht sagen, warum Ihr Sohn zur Zeit so schnell und oft wütend ist. Da er nichts darüber sagt, könnte es sich lohnen, mit den Lehrer/innen zu sprechen. Möglicherweise gibt es in der Schule Konflikte. Unabhängig davon, woher die Wut kommt, braucht Ihr Sohn in dieser Phase eine starke Mutter, die ihm gewachsen ist und ihn aushält. Unsicher ist er ja selber. Er sollte Sie keineswegs weinend und hilflos erleben. Daher ist es gerade sehr wichtig, dass Sie zunächst vor allem an sich denken und daran, wie Sie Ihrem Sohn begegnen, ohne dass Sie sich hilflos fühlen. Wenn er wieder mit den Tennissachen anfängt, müssen Sie darauf nicht inhaltlich eingehen. Sie können ihm sagen "Ach, geht das schon wieder los. Da hab ich keine Lust drauf.". Dann schicken Sie ihn in sein Zimmer oder wechseln selber den Raum. Lassen Sie ihn mit den Sofakissen werfen. Das ist nichts Schlimmes. Später muss er sie dann eben wieder aufheben. Wenn Ihr Sohn zu Hause alles schrecklich findet und woanders leben möchte, können Sie ihn fragen, wo er denn leben möchte und was Sie tun können, damit er dort hinkommt. Suchen Sie in einem ruhigen Moment das Gespräch mit Ihrem Sohn. Sagen Sie ihm, er behandele Sie, als wären Sie eine schlechte Mutter. Sie sind aber keine schlechte Mutter. Das weiß er auch. Weil Sie eine gute Mutter sind, möchten Sie nicht behandelt werden wie eine schlechte. Als gute Mutter haben Sie so ein respektloses Verhalten nicht verdient. Wenn er nach einem Wutanfall so tut als sei nichts gewesen, sollten Sie ihn nach einer Weile auf dieses Verhalten ansprechen. Teilen Sie ihm mit, dass Sie merken, dass es ihm schwer fällt, über sein Verhalten zu sprechen. Er hat aber mit neun Jahren schon Verantwortung für sein Handeln und kann nicht so tun, als wäre nichts gewesen, wenn er beleidigende Sachen sagt. Sie erwarten von ihm, dass er das in Ordnung bringt. Der Vater Ihres Sohnes sollte Sie unbedingt unterstützen und Ihrem Sohn vermitteln, dass er auf keinen Fall will, dass sein Sohn sich seiner Frau gegenüber so verhält. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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