Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Schreiphasen, Abendschlaf, strukturierter Tagesablauf Baby - 6 Wochen

Katrin Simon

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Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: Schreiphasen, Abendschlaf, strukturierter Tagesablauf Baby - 6 Wochen

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Hallo, mein kleiner ist 5 Wochen alt und in den letzten Abenden schreit er von 19 bis ca. 22-23 Uhr so als hätte der Kleine Blähungen. Weiters hat er auch am Morgen so seine kleine Schreiattacken, wo man nicht versteht, ob ihm was weh tut oder ob er nur nicht alleine zum Schlaf abschalten kann. Am Nachmittag (14.30 Uhr) kommt mein "Großer" vom Kindergarten nach Hause und dieser will auch andauernd von mir beschäftigt werden und manchmal ist auch das Baby noch ziemlich unruhig, dem ich meine Achtung schenken muss. Bin am Abends dann total ausgelaugt, hab den ganzen Tag irgendwie nichts sinnvolles gemacht, war immer nur beim herumhetzen. Ich habe totale Schwierigkeiten mit meiner Tages-Organisation. Manchmal kann es sogar sein, dass ich für 2 Tage nicht mit dem Baby aus dem Haus rauskomme. Könnten sie mir helfen zu mehr Struktur in meinem Tag reinzubekommen? Wie oft und für wieviel Zeit sollte man mit dem Baby raus? Abends schreit der Kleine so fest und bekomme ihn erst so gegen 23 Uhr definitiv für die Nachtruhe ins Bett. lg Christine


Katrin Simon

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Liebe Christine, für ein Schreibaby, also ein Kind welches über das Maß hinaus und belastend für die Eltern schreit, ist ein Rhythmus in der Tat sehr sinnvoll. Das scheinen Sie selbst auch zu spüren, denn Sie brauchen mehr Sicherheit um damit gefestigter zu sein und eine Ausgeglichenheit zu finden. Was also tun?! Versuchen Sie als allererstes zu schauen, wo Sie Zeitressourcen sparen können z.B. den Einkauf für eine Woche planen und durchführen. Schreiben Sie sich einen Plan, der alles enthält, was zu tun ist. Dann haben Sie den Kopf frei. Der Plan kann schon so strukturiert sein, dass er eine gute zeitliche Reihenfolge enthält oder aber nach Wichtigkeit gestaffelt ist. Ein gut geführter Terminkalender ist Gold wert. Hier haben Sie den Überblick über alle Aktivitäten- am besten am Sonntagabend die Woche vorplanen z.B. was muss ausserplanmäßig an Besorgungen sein, wann können Verabredungen getroffen werden etc. Damit wird vermieden, dass hektisch etwas erledigt werden muss, was alle in Rage bringt und übereilt passiert. Spannen Sie Ihren Partner mit ein. Sein Job: Getränke kaufen, Auto waschen etc. Hier liegt die Kunst die Verantwortung wirklich auch bei ihm zu belassen und ihn entscheiden zu lassen, wann und wie er es (natürlich in notwendigen Zeitraum) erledigt. Um schon morgens strukturiert zu sein hilft ein regelmäßiges Aufstehen und gleiche Rituale. Kaffekochen, Duschen etc. Damit sind Dinge schon ohne Nachzudenken erledigt: unerwartetes kommt immer dazu.Analysieren Sie, wo es zeitlich hakt. Schläft der große zu lang? Brauchen Sie lang beim Frühstücken? etc. Klare Regeln helfen allen. Lässt sich der kleine Mann denn trösten, wenn er tagsüber weint? Nein? Dann seien Sie ruhig so "egoistisch" zu duschen, während Ihr kleinster zuschaut und dabei ggf. weint. Ein persönliches Wohlgefühl überträgt sich auf Ihre Kinder. Planen Sie aber auch Zeit ein, in der Sie sich Ihrem kleinen ausschließlich zuwenden. Hilfreich ist auf jeden Fall ein Tragetuch oder eine Tragehilfe; so können Sie beidhändig etwas erledigen, sich bewegen und den kleinen nah bei sich haben. Optimal! Ausserdem kann man so schnell das Haus verlassen ohne mit List und Tücke den Kinderwagen zu präparieren... Wenn Sie keine Tragemutter sind, dann legen Sie Ihren Sohn zum Schlafen schon angezogen in die Kinderwagentasche. Dann brauchen Sie ihn nur noch zu schnappen und vor die Tür zu gehen. Einmal täglich ist es sinnvoll raus zu gehen. Sie laufen sich Frust und Hektik ab und Ihr Kind atmet frische Luft. Allerdings tut es für den kleinen auch eine Frischluftkur auf Balkon oder Terrasse. Wenn Ihr großer vom Kindergarten nach Hause kommt, dann sollten Sie eine Begrüßungszeit einplanen in der Sie sich dem großen widmen können. Wenn dies durch das Weinen des kleinen gehindert sind es intensiv zu tun, dann versuchen Sie einmal die Woche eine "nur-Mama-Stunde" z.B. beim Turnen, Schwimmen, Spielen o.ä. zu schaffen. Hier müssten Oma oder ein Babysitter eingespannt werden für das Baby. Das ist bei einem Schreikind im übrigen generell sehr hilfreich: einfach mal abgeben und für sich selbst Kraft tanken. Dann sieht man wieder Land und kann sich sortieren. Der Kreislauf ist durchbrochen. Also: Rituale und feste Zeiten sind hilfreich. Ausserdem schauen, wo man Zeit sparen kann indem man Dinge kompremiert oder abgibt. Ein sehr schönes Buch: So beruhige ich mein Kind von Christine Rankl; Tipps aus der Schreiambulanz Broschiert: 200 Seiten Verlag: Walter-Verlag; Auflage: 1 (Februar 2005) ISBN-10: 3530401749 ISBN-13: 978-3530401745 Bis bald und viele Grüße von Katrin


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