Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Problem mit dem Trinken aus der Flasche

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: Problem mit dem Trinken aus der Flasche

Mitglied inaktiv

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Hallo, mein Sohn ist 8 Wochen alt und wird voll gestillt. Damit ich in Ruhe zu meiner Rückbildungsgymnastik gehen kann, habe ich Milch abgepumpt, die mein Mann dann abends füttern sollte. Das hat leider gar nicht geklappt, weil unser Sohn die Flasche komplett verweigert! Was kann ich tun, um ihm das Trinken aus der Flasche schmackhaft zu machen? Von Schnullern hält er übrigens auch nichts, die werden sofort wieder ausgespuckt. Schon mal vorab danke für eine Antwort! Viele Grüße netti74


Katrin Simon

Katrin Simon

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Liebe Netti, neben dem Trinken aus der Flasche gibt es noch Alternativen, um Muttermilch zuzuführen. Säuglinge können z.B. aus einem Becher trinken. Hierzu einige Tipps: MATERIAL: Z.B. eine Flaschenverschlußkappe aus Kunststoff oder ein anderer Becher dieser Art, ein Eierbecher oder Schnapsglas mit abgerundeten Ecken und nicht zu dickem Rand, ggf. beiligender Becher in Abpumpsets •Die Öffnung sollte nicht zu zweit sein, damit nicht allzu viel daneben läuft •Bei durchsichtigen Bechern, kann man besser kontrollieren wie weit man sie neigen muss •Reinigung: bis sechster L. Monat: auswaschen und dann auskochen, ab sechster L. Monat: gründlich auswaschen oder in die Geschirrspülmaschine geben DURCHFÜHRUNG: Wickeln Sie das Kind samt seiner Händchen ein, damit es nicht gegen den Becher schlägt (Verletzungsgefahr). Bei älteren Kindern die Hände leicht fixieren. •Legen Sie Ihrem Kind eine Windel um. Die Kinder neigen zum Kleckern •Halten Sie Ihr Kind in einer aufrecht sitzenden Position, sogar leicht nach vorne geneigten Position •So lange Sie keine Übung mit dem Bechern haben, sollten Sie ihn nur bis zur Hälfte füllen, damit dem Kind die Milch in den Mund geschüttet wird •Der Becher wird leicht geneigt und zwar so weit, bis die Milch gerade die Lippen des Kindes berührt •Führen Sie den Rand des Bechers bis zum Rand der Oberlippe. Dabei berührt der Becher nur ganz sanft die Unterlippe bzw. liegt leicht auf dieser auf. Es darf kein Druck auf die Lippen oder Zahnfleisch ausgeübt werden. •Wenn das Baby eine Pause macht, nehmen Sie ihm nicht den Becher weg! Der Becher bleibt während der Pause an der Unterlippe. Die Zunge bleibt frei beweglich. •Das Kind sollte selbst bestimmen, welche Milchmenge es in welcher Zeit zu sich nehmen will ! •Die Becherfütterung ist für Brust-, als auch für Kunstmilch geeignet. Auch können Sie eine Mischung aus beiden anbieten. Brustmilch sollte nach Erwärmung gut durchmischt werden, damit sich das Milchfett gleichmäßig verteilt. Ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: Vom Vater statt der Mutter füttern lassen •Die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist •Das Baby beim Flaschengeben in ein Kleidungsstück der Mutter ( Geruch) einwickeln •Den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut •Den Flaschensauger mit warmen Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen •Verschiedene Saugerformen und Lochgrößen ausprobieren •Verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen •Versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern •Geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen ( z.B. Becher, Löffel) •Im Vorfeld etwas Säuglingsmilch auf die Brust zum Stillen streichen, so dass sich das Baby an den Geschmack gewöhnen kann. Ansonsten versuche Dein Baby kurz vor dem Weggehen nochmals zu stillen. Vielleicht reicht dieser kleine Snack dann bis zu Deiner Rückkehr. Statt eines Schnullers kann Dein Mann auch seinen Finger als Nuckelobjekt anbieten und die Zeit ggf. überbrücken. Und- hast Du es schon mit einem kugelrunden Kirschsauger probiert? Mögen Stillkinder oft lieber als die "klassische" Nuckelform. Als Überbrückungshilfe, sofern alle anderen Methode nicht klappen: etwas kostbare Milch in eine Einmalspritze aufziehen ( Apotheke) und seitlich in die Wangentasche spritzen. So wenig, dass der kleine Mann sich nicht verschluckt, die Milch aber aufnehmen kann. Viele Grüße und viel Erfolg wünscht Katrin


Mitglied inaktiv

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Liebe Katrin, vielen Dank für Deine ausführliche Antwort! Wir werden dann als erstes mal die Bechervariante ausprobieren, da mein Mann mit dem Füttern aus der Flasche auch nicht mehr Erfolg hatte als ich. Viele Grüße Netti


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