Nopiti84
Guten Abend,
Meine Tochter (11 Jahre alt) kaut, seit ungefähr ihrem 4 Lebensjahr, ihre Fingernägel.
Wir haben schon alles Probiert um ihr es ab zu gewöhnen, aber bis jetzt hat nichts geholfen.
Wir haben es mit Belohnung, Ingnoranz, Bestrafung
,( nicht einmal ein Tag hat das was gebracht ) reden und Tinkturen aus der Apotheke probiert. Unser KA meint wir sollen es aussetzten, weil er als KA müsste die Urasache sonst in ihrer Psyche suche.( von mir kurz zusammen gefasst, die Aussage vom Kinderarzt)
Ich kann mir es nicht vorstellen, dass es von ihrer psychologischen Verfassung kommt.
Sie ist ein ganz normales Mädchen. Hat Freund ( die besten schon seit dem Kindergarten), geht sehr gern in einen Tanzverein und geht auf Gymnasium.
Mit 3 1/2 Jahren ging sie erst in den Kindergarten. Hatte ein sehr gutes Verhältniss zu ihren Erzieher.
Sie ist die Ältest von drei Kinder.
Wie gesagt, ich kann mir nicht vorstellen, das es an ihrer Psyche liegt.
Haben sie einen Tipp, was wir noch machen können.
Wenn die Fingernägel zu kurz sind, knabbert sie an der Haut. Von ästhetische abgesehen, glaube ich nicht, dass es noch gesund ist.
Über ein Tipp wäre ich ihnen sehr dankbar.
Ganz herzlichen Gruß Nopi
Katrin Simon
Liebe Nopi, Fingernägelkauen wird mittlerweile sehr unterschiedlich betrachtet und wird heute nicht mehr als eindeutige Indikation für ein grundlegendes "psychisches Problem" deklariert. Aber natürlich zeigt diese Angewohnheit einen Spannungsmoment auf, der Ihrer Tochter hilft, sich zu regulieren. Bestrafungen sind total tabu. Das Belohnungsprinzip in der Angehensweise dem Nägelkauen "oberflächlich" auf die Spur zu kommen, die hilfreichere Variante. Jedoch ist dies schwer zu bewerkstelligen, weil das Nägelkauen wie eine Art Reflex agiert und Ihre Tochter es ja nicht spürt, wenn sie kaut, weil es ein Regulationsmechanismus ist. Eine Belohnung kann nur dann einsetzen, wenn Ihre Tochter ein Instrument erhält das Kauverlangen umlenken zu können. D.h., wenn Ihre Tochter z.B. viel Kaugummi kaut, oder einen kleinen Quetsch- Wut- Stimmungsball knetet, während sie in der Schule zuhört, Fernseh schaut, Vokabeln lernt o.ä.... Hier kann eine Anspannung abgegeben werden, die auf jeden Fall vorhanden ist- aber über die Hände/ den Kiefer. Schauen Sie, ob Ihre Tochter das Einreiben mit einem spannungslösendem Öl mag. Die Zuwendung am Abend oder auch am Morgen- wann es gut passt, ist schon eine besonders schöne Aufmerksamkeit. Für den Abend eignet sich Lavendelöl sehr gut, tagsüber ausgleichendes regulierendes Rosenöl. Beide Öle sind von einer Naturkosmetikfirma in jeder Drogerie erhältlich. Oft auch als kleine Probenfläschchen. Wenn der Kinderarzt schon involviert ist und im Gespräch, dann kann er die Ursachenforschung auch abgeben z.B. mit einer Überweisung an einen Ergotherapeuten oder auch Heilpädagogen, wenn das Nägelkauen sich nicht auflöst. Sie selbst können initiativ z.B. eine Kinesiologin aufsuchen, die über ihre therapeutischen Möglichkeiten nach einer Lösung sucht . Vielleicht ist eine mögliche Idee dabei. Liebe Grüße und bis bald, Katrin
Naoki
Ich war auch so eine - bei mir hat sich das mit der Pubertät erledigt. Ich wollte für ein bestimmtes Fest unbedingt schöne Nägel, also habe ich mich am Riemen gerissen - und dann war die Gewohnheit weg. Hautknabbern kam nochmal wieder, aber nur in Stresssituationen. Übrigens sind diese Tinkturen absolut furchtbar. Man kann nicht mal mehr ein Butterbrot essen.
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