Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

"Falsches" Einschlafritual?

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: "Falsches" Einschlafritual?

Julischäfchen

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Hallo Frau Simon! Meine 11 Wochen alte Tochter ist eine Super-Durchschläferin, sie schläft nach dem Ins-Bett-gehen gegen 21h normalerweise etwa 7 Stunden durch, wird dann kurz gestillt und schläft weiter bis morgens. Seit es sie gibt, bringe ich sie immer ins Bett, indem ich sie und mich "bettfertig" anziehe, dann im Bett stille, dabei lese ich ihr was vor und sie schläft dann dabei oder direkt danach in meinem Arm ein. Ich lege sie dann in ihr Beistellbettchen, wo sie weiter schläft. Manchmal wird sie beim Weglegen nochmal kurz wach, und manchmal weint sie dann, dann habe ich sie bisher immer wieder auf den Arm genommen und gekuschelt, bis sie wieder eingeschlafen ist. Jetzt ist sie ja nun fast 3 Monate alt und ich mache mir allmählich Gedanken, ob ich ihr nicht schon früher oder spätestens jetzt hätte beibringen müssen, alleine einzuschlafen? Offensichtlich schafft sie es nachts ja auch, wieder einzuschlafen, wenn sie mal wach ist, denn sie wird in diesen 7 Stunden ja vermutlich auch mal kurz zwischendurch aufwachen, ohne dass ich es merke. Wenn ich sie abends müde aber noch wach in ihr Bett lege, was ich jetzt ein paar Mal versucht habe, brabbelt sie eine Zeit lang recht zufrieden rum, dann wird aus dem Brabbeln Weinen und irgendwann schreit sie richtig und ist hellwach. Wenn ich mit ihr beruhigend spreche, hilft das dann nicht so richtig, nur, wenn ich sie berühre, wird sie meistens wieder ruhiger, fängt dann aber sofort wieder an zu weinen, wenn ich die Hand wegnehme oder den Raum verlasse. Ich muss gestehen, das ich es selber auch einfach super schön finde, mit ihr zu kuscheln, bis wir beide eingeschlafen sind, aber damit tue ich ihr wahrscheinlich keinen Gefallen und mir längerfristig wohl auch nicht, oder? Gibt es einen Zeitraum, ab wann man sagt, dass man mit dem "Einschlaftraining" anfangen MUSS? Können Sie mir Tipps geben, wie ich das anstelle? Was mache ich, wenn sie beim Stillen einschläft? Ich kann sie ja dann schlecht wecken, um sie schlafenzulegen, oder? Ich mache mir ein bisschen Vorwürfe, ob ich uns ein "falsches" Einschlafritual angewöhnt habe, wozu gehört, dass sie in meinem Arm einschlafen muss? Tagsüber schläft sie übrigens fast nur im Kinderwagen ein, wenn ich mit ihr und dem Hund rausgehe, dann aber auch ohne dass ich ihr zureden oder sie berühren muss. Vielen Dank für Ihre Antwort!


Katrin Simon

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Liebe Julischläfchen Ihre Ausführungen lesen sich ganz harmonisch :). Zudem haben Sie einen ganz entscheidenen Satz geschrieben: Ich muss gestehen, dass ich es selber auch einfach superschön fnde, mit ihr zu kuscheln, bis wir beide eingeschlafen sind...." :) Und genau diese Worte drücken Ihre innere Haltung aus :). Sie genießen- und zwar Sie beide. Es gibt keinen Grund, warum eine Änderung her müsste. Das Vorlesen, erzählen vom Tag, kuscheln bis zum Einschlafen ist Ihre gemeinsame Oasenzeit am Tag und gibt Ihnen beiden ganz viel Nähe. Selbst wenn sich dieses Ritual bis zum Kindergartenalter fortführt- warum nicht? Irgendwann werden Sie vielleicht noch einmal aus dem Bett kriechen und den Abend für andere Dinge nutzen. Jede Familie, fernab von Ratgebern oder anderen Meinungen, hat ihre ganz eigenen Bedürfnisse und vor allem die ganz eigene Intuition :)! Sie spüren aus sich heraus, was Ihnen beiden gut tut. Wenn alle Mitglieder der Familie zufrieden sind und sich kein Änderungswunsch aufgrund eines "Problems" darstellt, so bleiben Sie dabei, was Ihnen allen gut tut. Genießen Sie einfach. Bitte :)). Wenn sich eine Änderung einstellen soll, dann werde Sie dies spüren und in die Veränderung gehen. Ganz sicher ! Liebe Grüße von Katrin


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