Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Antwort Schreien Baby 18 Wochen

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: Antwort Schreien Baby 18 Wochen

Sylvia_B

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Liebe Katrin, danke für deine Antwort. Ich habe mir Gedanken über deine Fragen gemacht: Wir wissen eigentlich nicht genau, warum das regelmäßige Brüllen aufgehört hat. Den Föhn haben wir häufig benutzt (und natürlich getragen, gekuschelt, gesprochen). Irgendwann war die tägliche Schreiphase vorbei und es hat das Stillen allein genügt..obwohl der Föhn nach wie vor unser Helfer in der Not ist. Ich reagiere auf dieses Brüllen natürlich sofort, da er sichtlich verzweifelt ist und mich braucht. Ehrlicherweise muss ich eingestehen, ich fühle mich dann auch oft genervt. Weil nichts hilft. Wir verbringen den ganzen Tag mit ihm, tragen ihn viel, reden mit ihm, spielen mit ihm, kuscheln viel,haben einen geregelten Ablauf und dann lässt er sich durch nichts beruhigen. Das ist sehr zermürbend und macht mich hilflos, daher bin ich bei den ersten Anzeichen oft schon genervt so nach dem Motto "jetzt gehts wieder los und ich kann nichts machen". Zur Frage Beikost, habe ich ein ziemlich deutliches Gefühl. Er ist noch nicht so weit. Beim Stillen legt er sich meistens (wenn er nicht die Brüllphase hat) schon zu mir und steckt den Mund in Richtung Brust :) In der Partnerschaft gibt es keine Probleme. Wir waren zu zweit schon glücklich und jetzt als Familie natürlich noch glücklicher. Wir verstehen uns super und sind nicht nur Liebespaar sonder auch beste Freunde. Die Coronakrise macht mir keine Angst in dem Sinn, dass es mein Kind beunruhigt. Ich lebe so schon sehr bewusst und mache das beste aus dieser Krise und hoffe, dass alle Menschen darüber nachdenken... back to the roots sozusagen. Freue mich auf deine Einschätzung. Liebe Grüße Sylvia


Katrin Simon

Katrin Simon

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Liebe Sylvia Vielen Dank für Dein Feedback- so hilft es, die Situation bei Euch noch konkreter einzuschätzen :). Und ja, Euer Baby befindet sich in dem 19 Wochen Schub, der der längste und oft auch als der anstrengenste angesehen wird. Der Schub ist verbunden mit dem Willen vermehrter Eigenaktivität, die aber gezielt noch nicht stattfinden kann, da sie sich die motorischen Fähigkeiten in der Übung befinden. Desweiteren kann man beobachten, dass die Kinder sehr anhänglich sind, viel Nähe suchen und sich quasi entgegengesetzt verhalten, wie sie es sonst zeigen. Das, was sich innnerhalb der Familie schon als gut eingespielt zeigt, scheint wie plötzlich hinfällig und irritiert Kind und Eltern gleichermaßen. Das Föhngeräusch wiederum ist ein Weißes Rauschen und gibt im Grunde den Rahmen an Geborgenheit und Wiederererkennung wieder, wie es aus der Schwangerschaft, Neugeborenenzeit und danach immer wieder als Orientierung und Regulationshilfe eine Sicherheit gegeben hat. Das Föhngeräusch kann Eurem Kleinen helfen, sich durch diese Phase der Neuerungen und des immer bewusster werdenen Ankommens in seiner Lebenswelt zu orientieren. Ich halte Regulationsunterstützung im ersten halben bis ersten Lebensjahr durchaus in Ordnung. Wir fordern oft viel von unseren Kindern. Vergleichen wir uns! als Erwachsene in einer uns gestressten Situation oder in einer Phase der Neuerungen, so suchen auch wir Halt nach dem Gewohnten oder sehnen uns oft zurück nach dem, was wir kennen, wenn es im Moment nicht erreichbar ist und wir es als einen sicheren Rahmen für uns kennen. Warum also sollten wir unseren Kindern diese Unterstützung nicht geben?! Und ja, Regulationshilfen dürfen sich irgendwann auch aus dem Leben eines kleinen Kindes verabschieden. Den Zeitpunkt erkennen die Eltern oft selbst, vorausgesetzt, sie achten auf ihr Kind und nutzen Regulationshilfen nicht aus der Einfachheit heraus, schnell Ruhe einkehren zu lassen. Fazit: Ich gehe davon aus, dass der 19. Woche Schub die Ursache für das intensive Weinen ist. Gebt Eurem Sohn Trost und Verständnis und weiterhin viel Nähe. Ihr macht es großartig! Der Beikostbeginn, wenn Du so ein klares Gefühl hast, wäre noch zu verfrüht. Stille Deinen Sohn versuchsweise in kleinen Etappen, die Kinder haben während des Schubs, auch einen erhöhten Energiebedarf und nehmen gerne zwischendurch einen Snack extra ;). Es ist schön zu hören, dass Ihr ein so stabiles und harmonisches Miteinander als Elternpaar habt :) und Euch die derzeitige Situation nicht ängstigt. Ich kann Deine Überlegungen und evt manchmal nicht zuordnenbare Gefühle sehrwohl verstehen. Ich kann Dir versichern, dass diese "Reifeprüfung" Deines Sohnes, Euch auch wieder ein Stück zusammenführt und ihr diese Phase, vermutlich auch im Nachhinein, als anstrengend empfunden habt, aber sie gut bewältigen werdet! Der Föhn darf für ausserordentliche Situationen bleiben :). Ich wünsche Euch, dass die Wochen bald wieder ruhiger werden und sich wieder vieles "normalisiert". Ihr werdet ganz sicher schon bald neue Entwicklungsschritte an Eurem Sohn feststellen und er wird sich in der Größe gestreckt haben ....:). Liebe Grüße und bis bald, Katrin


Sonja_H.

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Mir ist sofort der 19 Wochen Schub eingefallen...Das war bei uns ident und der erste Schub der uns viel Kraft gekostet hat


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