Wie können wir mein Mamakind etwas von mir entwöhnen?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Wie können wir mein Mamakind etwas von mir entwöhnen?

Unsere Tochter (wird morgen 4) ist ein ganz arges Mamakind. Kita funktioniert (da ist sie aber auch schon seit sie 1 ist), ist aber auch das einzige. Wenn ich abends weggehe, weint sie ganz furchtbar, irgendwie schafft Papa es dann auch, sie abzulenken, aber sie verfällt dann auch im Laufe des Abends trotz Ablenkung immer wieder ins "Mama vermissen", häufig inkl. weinen. Ich werde in nächster Zeit häufiger mal abends weg sein und wir suchen nach einer Strategie, wie das ohne Tränen geht. Grundsätzlich ist mein Mann schon seit Geburt sehr präsent, ich war zwar in Elternzeit, er aber jeden Abend pünktlich daheim und seit zwei Jahren ist er nun im Home-Office und dadurch auch nachmittags nach der Kita präsent (auch wenn er natürlich arbeitet), am Wochenende sowieso. Wir bereiten sie schon immer darauf vor (sie ist eh eine Planerin, sie muss immer alles ganz genau wissen), reden mit ihr darüber, betonen, was Papa tolles vor hat. Nützt nichts, sie vermisst mich tatsächlich ganz arg. Und woher kann sowas kommen? Ich habe die Befürchtung, dass es davon kommt, dass ich zu wenig Milch hatte - sie ist mit 4280 g zur Welt gekommen (keine Schwangerschaftsdiabetes), blieb aber bis sie 4-5 Monate war (bis zur Breieinführung) auf dem 3er-Perzentil gewichtsmäßig. Tagsüber hätte ich eigentlich durchstillen können (was ich tageweise auch gemacht habe), wir hatten uns dann so auf alle 1,5 h eingependelt, aber sie hat nachts 8h am Stück geschlafen. Daher haben Hebamme und Kinderärztin haben mich beruhigt, sie sei eben leicht. Nachdem es dann Brei gab hat sie bis zum 3. Brei unverändert weitergetrunken und tatsächlich JEDEN Brei aufgegessen. So hat sich sich bis sie ca. ein Jahr war aufs 60er-Perzentil hochgearbeitet, da ist sie auch seitdem mehr oder weniger. Ich bin rückblickend also recht sicher, dass sie ein halbes Jahr lang Hunger gelitten hat. Kann das der Grund sein? Falls ja, was kann ich tun?

von weekend am 11.05.2022, 13:47



Antwort auf: Wie können wir mein Mamakind etwas von mir entwöhnen?

Liebe weekend, Ihre Tochter muss nicht zu lange darauf vorbereitet werden, wenn Sie abends weggehen. Das verlängert den Verabschiedungsprozess nur auf beiden Seiten. Sie vermitteln Ihrer Tochter, dass Sie sich rechtfertigen und selbst ein ungutes Gefühl haben. Machen Sie es sich, Ihrer Tochter und Ihrem Mann einfacher, in dem Sie erst ein paar Minuten bevor Sie das Haus verlassen, darüber sprechen. Gestalten Sie den Abschied dann kurz und knapp. So machen Sie es sich und Ihrer Tochter leichter. Sie wissen ja, dass sie gut aufgehoben ist und der Papa sich wunderbar kümmern wird. Sind Sie dann weg und Ihre Tochter erwähnt, dass sie Sie vermisst, darf der Papa auch kurz und knapp reagieren. Macht er große Worte, wird es für Ihre Tochter zum Spiel. "Ich weiß, dass du sie vermisst, Mama kommt aber ja bald wieder." Das Verhalten Ihrer Tochter hat nichts damit zu tun, wann und wie sie ernährt wurde. Vielmehr ist das zum einen Charaktersache und zum anderen auch ein Teil Gewohnheit. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 12.05.2022



Antwort auf: Wie können wir mein Mamakind etwas von mir entwöhnen?

Jedes Kind ist anders, alleine schon aufgrund seiner Eigenschaften. Da musst du dich sicher nicht verantwortlich machen. Wenn auch Erfahrungen das Leben prägen, so hattest du sicher genug Milch. Die Brust ist weitaus mehr als Futter. Nähe, Mama tanken. Ich habe immer im 1,5 h Takt gestillt, hatte von Anfang an mehr als ausreichend Milch, und nun ist sie schon mehr als 1 Jahr und kommt immernoch im 2 h Takt neben Essen - allerdings seit langem nur mehr eine Brustseite. Du siehst, zeitlich hat sich nix weiter verändert und die benötigte Milchmenge holt sie sich aus einer Brust. Ich habe nix dazu beigetragen. Ihre Perzentile hatte sie nach 4 Monaten gefunden. Das ist also sowieso eine Entwicklung. Also, das mit zu wenig Milch vergiss mal ganz schnell. Ein Papa im Homeoffice ist zwar körperlich präsent, aber nicht emotional. Eine gute Bindung entsteht durch Beziehung, die auf schönen emotionalen Momenten miteinander beruht. Vielleicht sollte Papa mehr Angebote zum Spielen, Wickeln, Beruhigen … machen während du da oder sogar dabei bist? Dinge spielen, die ihr Spaß machen und nur Papa macht? Kinder haben auch feine Antennen für Mamas und Papas Gefühle. Freut der Papa sich denn, wenn er me-time mit ihr hat oder macht er es eher dir zuliebe? Freust du dich, dass du mal me-time ohne Tochter hast? Liebe Grüße

von SuJam am 11.05.2022, 15:23



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