Frage: Verlustangst Haustier

Mein Sohn ist 7 Jahren alt und besucht die erste Klasse einer Grundschule. Seit 2 jahren haben wir ein Haustier. Einen kleinen Hund. Seit geraumer Zeit haben wir ein großes Problem in Sachen Umgang mit dem Hund. Mein Sohn hängt sehr an diesem Tier bzw er klammert sich regelrecht daran. Von Anfang an hat mein Sohn die große Sorge der Hund könnte weglaufen. In unserem großen eingezäunten Garten konnte sich das Tier frei bewegen. Es ist ein paar Mal vorgekommen dass der Hund abgehauen ist. Er kam jedes mal zurück. Seit den letzten Vorkommnissen lässt mein Sohn ihn nicht mehr aus den Augen. Der Hund darf nur noch kurz in den Garten sein Geschäft verrichten und wird dann sofort wieder ins Haus gerufen. Während er sich im Garten aufhält beobachtet mein Sohn die Situation vom Fenster aus. Selbst wenn wir uns im Garten aufhalten lässt er den Hund nicht frei laufen. Ist mein Sohn nicht zu Hause erwartet er dass der Hund eingesperrt bleibt. Selbstverständlich lasse ich das nicht durchgehen. Alles was ich bisher versucht habe blieb ohne Erfolg. Vom guten Zureden, Mut machen, erklären dass es dem Tier nicht gut geht bis zum androhen den Hund wegzugeben. Es nützt nichts. Nun bin ich selbst am verzweifeln und wende mich deshalb an Sie. Es fließen täglich Tränen. Wie kann ich meinem Kind und dem Hund helfen? Zum einen tut mir das Tier leid und zum anderen bricht es mir das Herz zu sehen dass mein Kind so leidet wobei er doch Freude daran haben sollte. Ich weiß nicht mehr weiter und habe große Angst mit allem was ich versuche einen Fehler zu machen. Ich hoffe Sie können mir ein Rat geben. Mit freundlichen Grüßen

von Discordia80 am 07.02.2018, 09:59



Antwort auf: Verlustangst Haustier

Liebe Discordia80, wie sieht die Schulsituation aus? Sie schreiben, dass Ihr Sohn den Hund letzten Sommer noch im Garten hat laufen lassen, dann kam der Schulanfang und Ihr Sohn zeigt ein größeres Nähebedürfnis und Verlustangst bzgl. des Hundes. Kann da ein Zusammenhang bestehen? Sprechen Sie vielleicht auch mit der/dem Lehrerer /-in. Gab es ansonsten noch andere Veränderungen? Stellen Sie gemeinsam einen "Tagesplan" für Kind und Hund auf. Wie viel muss der Hund nach draußen? Wie lange wird spazieren gegangen? Wie viel mag der Hund getragen werden? Usw.. Schreiben Sie es gemeinsam mit Ihrem Sohn kindgerecht auf ein farbiges Papier und hängen es gut sichtbar auf. Ggf. können Sie Ihren Sohn in entsprechenden Situationen darauf hinweisen, dass der Hund nun die aufgeschriebene "Erholungspause" braucht usw.. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 07.02.2018



Antwort auf: Verlustangst Haustier

Warum kann man den Garten nicht ausbruchssicher machen? Dann wäre allen geholfen. Von den verständlichen Sorgen des Kindes abgesehen: Ein weggelaufener Hund ist nicht nur selbst in Gefahr, sondern kann schwere Verkehrsunfälle verursachen, bei denen auch Menschen gefährdet werden. Die Drohung, dass der Hund wegkommt hilft dem besorgten Kind sicher am Wenigsten und macht ihm nur noch mehr Angst.

von schneeziege08 am 07.02.2018, 10:35



Antwort auf: Verlustangst Haustier

Warum hängt er denn so sehr an dem Tier bzw. warum hat er so furchtbare Angst, ihn zu verlieren? Habt ihr euren Sohn das mal gefragt? Ist ja schon mehr Sorge/Klammern als man das normalerweise erwarten würde. Vielleicht besorgst du mal ein Buch zum Thema Hund? In dem eben auch erklärt wird, das dieser im Garten spielen möchte, herumtollen, Bewegung braucht etc. Kinder glauben anderen bzw. einem Buch manchmal mehr als den eigenen Eltern, die immer nur bestimmen wollen ;-)

von cube am 07.02.2018, 11:41



Antwort auf: Verlustangst Haustier

Wir wohnen auf dem Land. Um uns rum ist nur Feld. Der Hund ist da nicht gefährdet und er gefährdet auch niemand. Der Garten ist ausbruchsicher. Es kam nur eben schon vor dass die Gartentür nicht richtig zu war und der Hund ab ist. Wie gesagt er kam jedes Mal zurück. Von Bücher über Filme bis hin zum Besuch beim Tierarzt, der meinem Sohn erklärt hat was das Tier braucht... nichts hilft. Es wird eher immer schlimmer. Er fängt jetzt sogar an den Hund zu tragen. Ständig hat er ihn auf dem Arm. Letzten Sommer war der Hund den ganzen Tag im Garten und alles war gut. Mein Sohn hat zwar immer mal wieder geschaut ob er noch da ist und auch immer gleich Panik bekommen wenn er ihn nicht gleich gefunden hat doch wie gesagt mittlerweile ist das nicht mehr möglich. Ich versuche seit Wochen täglich ruhig einfühlsam und bestärkend mit ihm zu sprechen. Mittlerweile weiß ich nicht mehr weiter. Deswegen ist mir die Drohung rausgerutscht das Tier wegzugeben damit er es besser hat. Wenn mein Sohn in der Schule ist lass ich den Hund in den Garten. Also nur eingesperrt ist er nicht. Nachmittags gehen wir zusammen spazieren und am Abend darf er kurz in den Garten sein Geschäft verrichten. Allerdings unter strenger Beobachtung. Wehe er verschwindet aus dem Blickfeld da laufen sofort Tränen. Es kann so nimmer weiter gehen. Dabei hört der Hund sehr gut und ist von seiner Art auch sehr anhänglich.

von Discordia80 am 07.02.2018, 19:06



Antwort auf: Verlustangst Haustier

Mhh, gibt es irgendeinen Grund für seine Angst? Also Tod eines anderen Tieres, Verwandte/Freunde gestorben oder vielleicht auch nur der Bruch einer Freundschaft? Aber vermutlich nicht, denn dann hättest du es geschrieben... ihr habt ja wirklich schon alles getan. Und ehrlich, da versehe ich schon das einem eine Bemerkung wie „sonst müssen wir xy weggeben“ herausrutscht. Kann es denn sein, das er gar keine Angst vor dem Verlust hast, sondern den Hund eher kontrollieren will? Ich bin gespannt, was Fr. Ubbens schreibt. Ich hoffe jedenfalls für euch, das ihr einen Weg findet, alles wieder in normale Bahnen zu lenken.

von cube am 07.02.2018, 19:57



Antwort auf: Verlustangst Haustier

Besten Dank für Ihre Antwort. Einen geregelten Tagesablauf haben wir bzw feste Zeiten wann der Hund frisst, raus geht, spielt und schläft. Ich werde das mit der bildlichen Darstellungen versuchen. So lange der Hund im Haus ist ist die Welt für meinen Sohn in Ordnung. Doch so wie eine Tür aufgeht rennt er los und nimmt ihn auf den Arm. Und draußen lässt er ihn nicht aus den Augen. Ich muss einen Weg finden ihm das Vertauen zugeben dass der Hund nicht wegläuft. Meine letzte Idee ist der Hundeplatz. Wobei der Hund das nicht nötig hätte weil er sehr gut hört. Wo ich die Zeit dafür hernehmen soll weiß ich noch nicht. Ich habe noch 2 Kinder die Hobbys haben usw übrigens gehen die beiden ganz normal mit dem Tier um. Wir hatten erst Elterngespräch in der Schule. Von deren Seite ist alles gut. Mein Sohn geht sehr gerne hin und hat auch einen großen Freundeskreis. Wenn mein Sohn nicht zuhause ist macht er sich auch keine Gedanken um den Hund. Er ist ja davon überzeugt dass er eingesperrt ist und nix passieren kann. Von Mitleid keine Spur. Da kann ich tausend Mal erklären dass das Tier leidet.

von Discordia80 am 08.02.2018, 10:20



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Woher kann die Verlustangst kommen?

Hallo Frau Schuster, mein Kind wird in 2 Monaten 4 Jahre. Und seit ca. 2 Wochen ist sie total anhänglich. Sie "klebt" nur noch an mir, sobald ich sie aus der Kita abhole. Sie macht keinen Schritt ohne mich und will am liebsten auch die ganze Nacht bei mir sein. Sie will nicht mal mehr alleine auf Toilette gehen, dann jammert sie immer "ich will ...


Wie reagieren auf plötzliche Verlustangst

Mein Sohn ist 2,5 Jahre alt und seit 1,5 Jahren in Vollzeitbetreuung (Kita und Nanny von 9-18 Uhr) da mein Mann und ich beide berufstätig sind. Am Abend und an den Wochenenden nehmen wir uns dann umso mehr Zeit um mit ihm Sachen zu unternehmen und mit ihm zu spielen etc. Seit ungefähr einem Monat hat sich der Kleine verändert. Er ruft immer 'Mama M...


Kind 2 Jahre 4 Monate schreit nachts nach Erzieherin, Verlustangst?

Meine Tochter geht, seit dem sie 1 Jahr alt, ist in den Kindergarten und es gab keine größeren Probleme. Nun ist sie mittlerweile 2 Jahre und 4 Monate. Bis vorletzte Woche haben hier die Kindergärten gestreikt, so dass sie insgesamt 5 Wochen nicht im Kindergarten war. Seit letzter Woche sind diese nun wieder geöffnet und sie geht auch wieder hin. A...


Verlustangst?

Guten Tag Frau Ubbens, meine Tochter ist zwei Jahre alt und geht seit drei Wochen in den Kindergarten. Seit einer Woche bleibt sie dort alleine, was zunächst auch gut geklappt hat. Seit ein paar Tagen ist sie nicht mehr von mir loszubekommen. Sie möchte selbst nicht mehr in ihrem eigenen Stuhl sitzen zum Essen, sondern auf meinem Schoß. Sie ist ...


16 Monate - verlustangst? trotz?

Guten Morgen! Seitdem unser kleiner neun Monate alt ist, darf ich mich als Mutter nicht von der Stelle rühren oder weggehen ohne dass er weinend hinterher läuft. Auch ist er ein absolutes Mama kind. Seit Anfang Dezember kommen oben die backenzähnen raus, bis jetzt sind aber erst drei spitzen durch.... Seitdem ist er unausstehlich. Nur noch a...


Was tun gegen verlustangst

Guten Tag, Meine Tochter ist 3 Jahre. Sie hat noch eine 5 jährige Schwester und einen 1 jährigen Bruder. Dieser Bruder ist leider viel im Krankenhaus. Zuletzt Ende letzten Monats. Er war wieder mit Krankenwagen in der Nacht eingeliefert. Seit dem letzten Krankenhausaufenthalt von mir mit ihrem Bruder, schläft sie nicht mehr allein. Ich muss imm...


Verlustangst?

Hallo Fr. Ubbens, unsere Tochter wird im Nov. 1Jahr. Ich fange ab Nov. wieder an zu arbeiten (18h) und die Omas übernehmen die Aufsicht-jede 2 Tage. Das klappt mal mehr mal weniger. Sie lässt sich immer mal wieder ablenken oder weint bitterlich.Sie weiß auch, wenn ich nicht da bin. Die Oma meint, sie guckt immer zur Tür. Wenn ich wieder komme, wir...


Kann das Verlustangst sein?

Mein kleiner Mann (1Jahr) geht nun seit ca 1 1/2 Wochen in die Krippe. Die Erzieherinnen sind total begeistert von ihm. Er macht ganz toll mit, weint nicht und fühlt sich auch sichtlich wohl. Abends schlafen legen ist inzwischen schwer und leider schlafen wir seitdem auch nicht mehr durch. Er klammert sich an mich. Wenn ich ihn hinlegen möchte wein...


Verlustangst?

Sehr geehrte Damen und Herren, Mein Sohn Xaver ist 22 Monate alt und eigentlich sehr zufrieden, er hat bis jetzt auch immer alleine in seinem Zimmer ein und durchgeschlafen. Seit dem letzten Monat haben wir jedoch massive Probleme. Wir haben feste Zeiten und eine immer gleiche Bett gehen Routine. Seit den letzten Monaten funktioniert es aber üb...


Verlustangst

Liebe Frau Ubbens, Ich hab eine schwierige Beziehung zu meiner Tochter wg Verlustängsten. Sie ist mittlerweile 10 Jahre alt und ist als Extremfrühchen wg eines Hellp Syndrom geboren. Ich liebe sie und bin immer für sie da, aber wenn ich schonmal mit ihr schimpfe ( was ja passieren kann) mach ich mir danach furchtbare Vorwürfe. Ich seh sie nicht al...