Liebe Frau Ubbens,
unser Sohn ist jetzt 2 Jahre alt geworden und schon immer sehr temperamentvoll. Nun steckt er mitten in der Trotzphase und bekommt ständig Wutanfälle. Häufig wirft er dabei Gegenstände, schlägt mit dem Kopf auf den Boden, versucht uns zu beißen oder bewusst etwas zu tun, was er nicht darf, z.B.CDs aus dem CD-Regal herausreißen. Wir versuchen immer, trotzdem konsequent zu sein, bei ihm zu bleiben und ihn im Anschluss zu trösten. Wie reagieren wir aber am besten, wenn er uns beißt? Aktuell setzen wir ihn immer ab, wenn er auf dem Arm ist, manchmal gehen wir auch kurz aus dem Raum, dann rennt er aber schreiend und tobend hinter uns her und kann sich nur schwer beruhigen. Auch beim Abendessen kommt es immer häufiger zu Trotzanfällen, er möchte dann am liebsten nur den ungesunden Part des Essens essen z.B. Käse pur und sonst nichts. Er schreit sich richtig in Rage, wenn nach etwas Käse dann auch mal stop ist. Teils weigert er sich dann, etwas anderes zu essen. Manchmal beenden wir das Essen und er hat nichts gegessen außer ein bisschen Käse. Da wir nicht wollen, dass er nachts vor Hunger aufwacht, bekommt er manchmal nach 30 Minuten nochmal eine Kleinigkeit, z.B. Haferflocken mit Milch. Ist das falsch und sollten wir ihn eher mal hungrig ins Bett gehen lassen oder okay? Wenn er am Tisch so wütend ist, wirft er auch gerne seinen Teller samt Essen auf dem Boden. Wenn wir ihn dann aus dem Stuhl nehmen, schreit er, schlägt seinen Kopf auf den Boden oder versucht absichtlich etwas zu tun, was er in der Küche nicht soll. Er möchte dann immer zu einem von uns auf den Arm, wir sind aber meist noch mitten beim Essen und würden gerne wenigstens noch 5 Minuten weiteessen. Wie reagiert man in so einer Situation am Besten? Wir hatten ihn schon einmal vor die Küchentür bugsiert, dort stand er dann ein paar Sekunden und heulte, danach kam er dann zu mir auf den Arm und hat sich trösten lassen. Das kommt mir aber auch nicht so richtig vor. In unserer Idealvorstellung muss er ja nicht mit uns am Tisch sitzen, wenn er keinen Hunger mehr hat. Er könnte auch noch ein paar Minuten spielen, während wir essen. Das ist aber ein Ding der Unmöglichkeit, er will nur zu uns auf den Schoß und wenn wir ihm das nicht gewähren, kommt der nächste Trotzanfall. Wir wissen, dass unser Sohn einen sehr starken eigenen Willen hat und möchten uns nicht falsch verhalten, kommen aber manchmal an unsere Grenzen, was richtig ist. Vielleicht können Sie uns ein paar Tipps geben, wir wären sehr dankbar. :-)
Viele liebe Grüße
Jenny
von
Calishya
am 20.11.2018, 11:51
Antwort auf:
Trotzen beim Essen
Liebe Jenny,
beißt Ihr Sohn, dann setzen Sie ihn auf Abstand. Sprechen Sie ein deutliches Nein aus und bleiben in seiner Nähe, beschäftigen sich aber mit etwas anderem. Kommt er wieder zu Ihnen, setzen Sie ihn wieder zurück. "Du hast Mama weh getan. Aus dem Grund möchte ich, dass du ein bisschen auf dem Sofa/Stuhl sitzen bleibst."
Achten Sie darauf, dass Ihr Sohn zu den Mahlzeiten auch wirklich Hunger hat. Ggf. lassen Sie Zwischenmahlzeiten weg. Möchte Ihr Sohn nur Käse, erklären Sie ihm, dass es nur Käse mit Brot gibt. Legen Sie ihm auch beides zeitgleich auf den Teller. Ist dann der Käse aufgegessen und er möchte mehr, erklären Sie ihm noch einmal, dass er noch mehr Käse bekommt, wenn das Brot aufgegessen ist. Ggf. stellen Sie den Teller etwas zurück, wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Sohn diesen gleich runterwerfen könnte.
Viele Kinder lieben es, nach Beendigung ihrer eigenen Mahlzeit bei Mama oder Papa auf dem Schoß zu sitzen. Nehmen Sie Ihren Sohn auf den Schoß, bevor er wütend wird. Sobald Ihr Sohn selbst fertig gegessen hat, ist dies ja vielleicht eine Option.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 21.11.2018
Antwort auf:
Trotzen beim Essen
Liebe Frau Ubbens,
danke für Ihre Antwort. So, wie sie es beim Essen beschreiben, machen wir es schon. Leider isst er dann oft nur den Käse und bei der auch von Ihnen beschriebenen Erklärung folgt dann der nächste Wutanfall. Meistens schreit er dann auch "Raus!" und möchte gar nichts mehr essen. Wenn er dann ein wenig später kommt und noch etwas essen möchte, bieten wir ihm am Besten nochmal das Brot an, oder? Zum Teil bekommt er dann etwas anderes (Haferflocken, weil er die auch ganz gerne isst, zum Abendessen möchte er aber eigentlich immer Brot), oder setzen wir damit dann ein falsches Signal?
Ich werde versuchen, noch mehr darauf zu achten, dass er richtigen Hunger hat und ggf. die Zwischenmahlzeit zwischen Mittag- und Abendessen weglassen.
Ja, vielleicht sollte ich ihn dann doch öfter wieder auf den Schoß nehmen. Oft mache ich das auch, wenn ich zumindest halbwegs fertig mit meiner Mahlzeit bin, wenn er aber schon nach 3 Minuten brüllt, wenn mein Partner und ich gerade mal angefangen haben zu essen, stört das (v.a. weil er auch hier kaum ruhig sitzen bleibt und nach kurzer Zeit dann versucht, mir beispielsweise meinen Käse vom Teller zu klauben, alles in die Hand nehmen zu wollen, auf den Tisch klettern zu wollen und ich ihn als Konsequenz dann wieder absetze, er wieder schreit etc.). Etwas anstrengend zur Zeit. ;-)
Viele Grüße
Jenny
von
Calishya
am 22.11.2018, 15:24