Sohn möchte Papa sehen...

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Sohn möchte Papa sehen...

Hallo, ich hoffe, diese Frage passt zu Erziehung. Ich lebe mit meinem Sohn (4,5) alleine, seitdem er 1 Jahr ist. Der Kontakt zum Vater besteht nicht (mehr). Mit fast 2 Jahren hatten wir nochmal für 6 Monate Kontakt. Der Vater hat noch einen größeren Sohn, den er regelmäßig alle 2 Wochen nimmt. Ich bat ihn damals, dass bei unserem Sohn genauso zu machen. Er stellte mich dann leider vor die Wahl: Entweder so wie er es will, oder gar nicht. Ich habe lange darüber nachgedacht und dann für mich entschieden, dass es wohl besser ist, gar nicht, bevor ihm ständig Hoffnungen gemacht werden und es dann nicht eingehalten wird. Ob es ein Fehler war, ich weiß es leider nicht. Ich bin mir aber auch zu 90% sicher, dass er es wohl auch gar nicht möchte, denn 2 Kinder sind ihm zu anstrengend, außerdem hat er nun wieder geheiratet und zeigt auch keinerlei Interesse, wenn ich ihn mal anschreibe, ob sein Sohn im was malen und schicken darf. Nun redet mein Sohn sehr oft von seinem Papa. Manchmal geht es soweit, dass er sagt, dass er zu ihm will, er möchte nicht mehr bei mir wohnen, er hat seinen Papa mehr lieb. Dann wieder diese Fragen, ob wir ihn mal besuchen können, warum er keine Zeit hat (das erzähle ich ihm, dass der Papa keine Zeit hat) und und.... Auf der einen Seite tut mir sowas weh, wenn er sagt, dass er mich nicht mehr lieb hat und die andere Seite tut weh, wenn ich ihm nicht "weiterhelfen" kann, sein Vater will diesen Kontakt einfach nicht. Haben sie ein Rezept, was ich am besten machen könnte? Ich rede mit ihm oft darüber, wenn er es möchte, aber mir gehen langsam die "Argumente" aus. Er ist momentan mit einigen Kindern zusammen, die alle einen Papa haben, also der zu Hause wohnt. Würde mich über eine Antwort freuen Susanne

Mitglied inaktiv - 09.08.2010, 19:18



Antwort auf: Sohn möchte Papa sehen...

Hallo Susanne Bitte informieren Sie Ihren Sohn so sachlich, bzw. emotionslos wie möglich darüber, dass der Papa eine neue Familie gefunden und kein Interesse mehr an seiner früheren Familie hat. Zeigen Sie ihm evtl. ein Bild von seinem Papa. Dann überlegen Sie mit Ihrem Sohn gemeinsam, wer denn wohl als Ersatz-Papa hin und wieder für ihn da sein könnte und benennen Sie nach Möglichkeit einen Onkel oder Freund, Ihr Sohn hat dann den anderen Kindern Etwas voraus: nämlch einen "richtigen" und einen "Ersatz (Vize-)" Papa.:-). Ihr Sohn liebt Sie übrigens auch dann, wenn hin und wieder mal eine Ablehnung seinerseits kommt. Dieses "ich habe dich nicht mehr lieb" wird genauso unüberlegt ausgesprochen wie "Du bist nicht mehr meine Freundin", wenn mal Etwas nicht nach seinen Wünschen geht. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 10.08.2010



Antwort auf: Sohn möchte Papa sehen...

Vielen Dank erst mal für diese Antwort :-) Also verstehe ich das richtig, dass ich meinem Sohn vermitteln soll, dass sein Papa an ihm kein Interesse hat? Und nicht so wie ich es sage, keine Zeit? Das mit dem Ersatzpapa ist nicht so einfach, in meiner Familie gibt es eigentlich nur eine männliche Bezugsperson, zu dem er ständig Kontakt hat: sein Opa Ansonsten nur der Papa seiner Freundin, aber ich denke das wird schlecht, wenn das der Ersatzpapa wird :-). Seinen Onkel sieht er höchstens 2x im Jahr. Schwierig, ich mache mir täglich einen Kopf darüber, dass ich nur nichts falsches sage und dann dieses Denken, ich will ja nur das es ihm gut geht....

Mitglied inaktiv - 10.08.2010, 12:59



Antwort auf: Sohn möchte Papa sehen...

Hallo nochmal Meiner Ansicht nach sollten Sie bei der Wahrheit bleiben, da sonst die Enttäuschung später für Ihren Sohn umso größer wird, wenn er erkennen muss, dass der Papa NIE für ihn Zeit, weil kein Interesse hatte. Dann richtet sich die Enttäuschung auch gegen Sie, weil Sie ihm nicht die Wahrheit gesagt haben, was Sie von Ihrem Sohn aber erwarten. Mag Ihr Sohn den Opa sehr, bestätigen Sie ihm, dass andere Kinder vielleicht einen Vater haben, der bei ihnen wohnt, aber noch lange nicht einen so lieben Opa, wie er ihn hat. In jeder Familie ist es halt anders.- Liebe Grüße und: viel Erfolg!

von Christiane Schuster am 10.08.2010



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