Sehr geehrte Frau Ubbens, wir haben einen sehr willensstarken sohn von fast 4 Jahren. Er hat immer schon gerne Grenzen ausgetestet, aber seitdem seine Schwester vor 7 Wochen im Krankenhaus war für zwei Wochen und wir Eltern uns abgewechselt haben ist es noch schlimmer. Sobald er was will setzt er sich durch, obwohl er schon nicht mehr in die Pampers macht pinkelt er z.b. im Kindergarten einfach irgendwo hin, er will nur noch das tun was er will und sobald er seinen Willen nicht kriegt schreit Und schlägt er rum. Wenn wir unterwegs sind und er hat keine Lust mehr macht er das lautstark bekannt und macht ab dem Moment auch nicht mehr mit, etc etc.... wir wissen dass da ein Bedürfnis von ihm wohl nicht erfüllt wird wir wissen aber nicht welches weil wir uns genau so verhalten wie vorher und auch die Schwester in dem Sinne nie bevorzugt haben weil wir wissen dass er sehr empfindlich ist Punkt was können wir tun damit sein Trotzverhalten endlich aufhört und wieder ein gewisses Pensum der Normalität eintritt. Weil schlafen können wir seitdem gar nicht mehr bei einer von beiden nachts bei uns schläft.
Vielen dank schon einmal!
von
83bambi
am 22.05.2018, 15:12
Antwort auf:
seit kh aufenthalt der Schwester noch trotziger
Liebe 83bambi,
versuchen Sie, in den kommenden Wochen Ihrem Sohn viel Aufmerksamkeit zu schenken. Kuscheln und spielen sie zusammen. Augenscheinlich ist er noch sehr damit beschäftigt, dass ein Elternteil weggehen könnte, so wie es beim Krankenhausaufenthalt der Schwester war. Er hat noch nicht in seine Routine und seine Sicherheit zurück gefunden. Zudem kommt natürlich noch das "normale" Trotzen.
Sie selbst sollten versuchen, die Ruhe zu bewahren und auch bei Trotzanfällen ruhig zu bleiben und mit ruhigen Worten zu sprechen. Sind Sie draußen unterwegs, planen Sie in den kommenden Wochen immer etwas mehr Zeit ein, damit Sie z.B. eine Pause machen können, wenn Ihr Sohn nicht mehr weiter möchte/kann.
Binden Sie Ihren Sohn in Entscheidungsfindungen mit ein, damit er sich wahrgenommen fühlt. "Was wollen wir heute mittag essen?" "Möchtest du das blaue oder das rote T-Shirt anziehen?" Usw.. So muss er nicht bei den Dingen, bei denen er nicht entscheiden kann, trotzig werden, dass jetzt aber Mama das letzte Wort hat.
Ist er wütend und schreit und schlägt um sich, dann halten Sie ein wenig Abstand, bleiben aber in Sichtweite. "Wenn ich dich trösten soll, kannst du zu mir kommen." Ihr Sohn sollte die Möglichkeit haben, sich die Zeit zu nehmen, die er braucht, um den Frust zu verarbeiten.
Ggf. können Sie auch immer mal wieder Alternativen anbieten, bevor Sie ein Nein aussprechen. "Einen Keks kannst du nicht bekommen, ich kann dir aber einen Apfel klein schneiden."
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 23.05.2018