Plötzlich aufgetretene Trennungsangst

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Plötzlich aufgetretene Trennungsangst

Hallo, mein Sohn, fast 19 Monate alt, hat plötzlich abendliche beim Schlafengehen auftretende Trennungsängste entwickelt. Ich habe von Geburt an darauf geachtet, dass es jeden Abend das gleiche Ritual beim Einschlafen gibt mit Schlaflieder singen und jetzt Buch vorlesen. Es gab nie Probleme mit dem Einschlafen. Ich habe ihn in sein Bettchen gelegt und ihm einen Kuss gegeben ihm eine gute Nacht gewünscht und gesagt, dass wir uns am nächsten Morgen wiedersehen. Ihm seinen Teddy gegeben und er ist meist sofort. manchmal mit kurzem Protest eingeschlafen. Er geht seit er vier Monate alt ist, zwei Tage in der Woche zur Tagesmutter. Seit er 10 Monate alt ist geht er jetzt vier Tage die Woche in die Kita und einen Tag zur Tagesmutter. Alles völlig ohne Probleme und er fühlt sich wohl dort. Bisher hat er nur, wenn er sehr krank war Trennungsangst gezeigt. Seit letzter Woche nun nach dem allabendliche Ritual ein fürchterliches Geschrei veranstaltet. Ich lege ihn in sein Bettchen und er beginnt sobald ich den Raum verlasse, selbst wenn nur für einige Sekunden und unter der Ankündigung, dass ich sofort wiederkomme und z.B. nur seine Wasserflasche fülle, verzweifelt an zu weinen und schaut mich an, als wenn ich nie wiederkommen würde. Wenn ich mich dann neben ihn setze oder lege, schläft er relativ schnell ein. Seit dem Wochenende wird auch das nächtliche Aufwachen, wenn er seinen Schnuller verloren hat oder die Wasserflasche wieder einmal leer ist von ähnlicher Szenerie begleitet. Sonst nie ein Problem gewesen Schnulli rein, Flasche gefüllt, erklärt das man nach nebenan ins Elternschlafzimmer geht und er hat sofort wieder geschlafen. Wenn er gezahnt hat, Salbe drauf, fertig. Jetzt hilft nur mit ins Elternbett nehmen und dann schläft er sofort. Heute nacht war er soogar schon auf dem Weg zu uns, weil ich nicht schnell genug bei ihm war. Der Auslöser für alles liegt, so glaube ich in der Dienstreise meines Mannes. Er muss immer mal wieder für ein paar Tage weg. Bisher hat der Kleine darauf immer mit irgendwelchen Auffälligkeiten reagiert, die sich dann aber mit Rückkehr meines Mannes in Wohlgefallen aufgelöst haben. Diesmal leider nicht. Diesmal wurde es mit der Rückkehr eher schlimmer. Seitdem gibt es auch nachts die Probleme. Die aber stärker auf mich, als auf meinen Mann bezogen sind. Nun bekommt er jetzt auch noch seit Wochen seine Eckzähne, aktuell mit starken Schmerzen verbunden. Aber Schmerzstillung ändert nichts am Verhalten. Auch meinen alten Teddy, den er sehr mag, habe ich ihm gegeben. Keine wirkliche Verbesserung. Ich habe nun Angst, wenn wir jeden Abend beim Einschlafen dabei sind und ihn nachts zu uns holen, dass dann bald ein Einschlafen alleine und nachts in seinem Bett bleiben gar nicht mehr möglich sind. Das das problemlose von früher nicht mehr vorhanden ist. Das wir ihm das Weinen und das schreien antrainieren, weil er lernt, das er damit unsere Anwesenheit bekommt. Was können wir tun um ihm seine Ängste zu nehmen und gleichzeitig das positive und für alle entspannte Abendritual erhalten? Auf eine baldige Antwort mit helfenden Tipps wartend

von claudita77 am 29.04.2013, 21:37



Antwort auf: Plötzlich aufgetretene Trennungsangst

Hallo claudita77 Mit zunehmender Entwicklung Ihres Sohnes nimmt er auch zunehmend mehr von seinem Umfeld nach und seine Vorstellungskraft wächst, sodass ein Schatten an der Wand, eine nicht wie immer geöffnete Zimmertür, ungewohnte Geräusche usw. diese Ängste hervorrufen können. Bitte halten Sie darum Sprachkontakt zu ihm, wenn Sie kurz sein Zimmer verlassen müssen. Bleiben Sie dann neben seinem Bett sitzen oder gehen Sie einer eigenen Aktivität in seinem Zimmer nach bis Ihr Sohn eingeschlafen ist. Da ausreichender Schlaf für ALLE Familienmitglieder sehr wichtig ist überlegen Sie bitte einmal, Ihren Sohn vorübergehend in einem eigenen (Reise-)Bett mit in Ihrem Schlafzimmer schlafen zu lassen. Trennungsängste werden auf diese Weise vermieden und Sie können ihm gegenüber begründen dass Jede(r) in seinem eigenen Bett schlafen DARF um genügend Platz zu haben. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 30.04.2013



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