Hallo Frau Ubbens,
Mein kleiner ist 22 Monate alt und seit ein paar Wochen ist er sehr ängstlich. Geräusche die er kennt machen ihm plötzlich Angst. Er hat auch vor anderen kindern Angst. Sobald ein anderes kind auf ihn zu kommt oder hinter ihm auf der Rutsche steht will er sofort auf meinen Arm. Er war schon immer eher der Beobachter in der Krabbelgruppe und hat nie sofort gespielt bzw nur wenn ich neben ihm war, aber so extrem das er dann gleich gehen möchte war es noch nie. Wie soll ich mich den am besten Verhalten in so einer Situation?
von
Cari16
am 10.09.2018, 12:11
Antwort auf:
Kleinkind 22 Monate plötzlich sehr ängstlich
Liebe Cari16,
bis vor kurzem hat Ihr Sohn Geräusche zwar gehört und als nicht störend empfunden, doch nun hinterfragt er die Geräusche. Er hört sie, kann sie in dem Moment aber nicht zuordnen. Das macht ihm Angst. Da nützt auch nicht, wenn Mama sagt, dass das der Zug (den er nicht sehen kann) war oder die Heckenschere vom Nachbarn usw.. Ihr Sohn muss sich in den nächsten Monaten ein Bild davon machen, welche Ursachen bestimmte Geräusche haben. Dazu muss er den Zug nicht unbedingt sehen, aber ein Verständnis dafür entwickeln, dass Züge grundsätzlich Geräusche machen.
Genauso das Verhalten beim Zusammentreffen mit anderen Kindern. Er hat gelernt, dass das Verhalten anderer Personen und gerade von Kindern, nicht immer vorhersehbar ist. Aus dem Grund scheut er.
Versuchen Sie nicht, Ihren Sohn zu überreden, doch an der Rutsche stehen zu bleiben usw.. Er fühlt sich nicht wohl, dann darf er den Ort verlassen oder auch gerne für einen Moment den Schutz auf Ihrem Arm suchen. Etwas später können Sie ihn fragen, ob sie noch einmal gemeinsam zur Rutsche gehen wollen. Auch in der Krabbelgruppe entscheidet Ihr Sohn, wann er sich von Ihnen lösen mag. Möchte er die ganze Stunde auf Ihrem Schoß sitzen bleiben und die anderen Kinder beim Spielen beobachten, dann ist es auch in Ordnung. Möchte er gehen, dürfen Sie ihm gerne sagen, dass Sie aber noch nicht gehen möchten und aus dem Grund bleiben, er gerne aber bei Ihnen sitzen bleiben kann. Es wird die Zeit kommen, in der Ihr Sohn nicht mehr ganz so zurückhaltend reagiert. Er bestimmt den Zeitpunkt.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 11.09.2018