Frage: Geschwisterstreit

Sehr geehrte Frau Ubbens, meine Kinder (3 Jahre - Junge und 2 Jahre - Mädchen) streiten sich ständig. Ein paar Situationen: - Es klingelt an der Tür, beide laufen hin und wollen die Tür aufmachen. Derjenige der nicht als Erster da war, fängt laut an zu weinen. Wenn meine Tochter mal zuerst die Tür geöffnet hat, ist es auch schon vorgekommen, dass mein Sohn meiner Tochter die Tür wieder zuschlägt und ihr dabei die Tür vor den Kopf schlägt. Es ist für mich überhaupt nicht schön, wenn alle ständig schreiende und weinende Kinder sehen, die den Besuchern, Postboten oder Nachbarn auch noch die Tür vor der Nase zuschlagen. -Mein Sohn möchte nicht, dass bei einem gemeinsamen Spiel meine Tochter mit anwesend ist. Er möchte auch nicht neben seiner Schwester sitzen (z.B. auf der Couch) -Beide hauen sich auch gelegentlich, oft wird jedoch geschubst und gekniffen -Wenn Oma per Video anruft, wollen beide so nah wie möglich vor dem Bildschirm sein, was natürlich immer mit Streit endet, weil sich einer von beiden benachteiligt fühlt -Ein freies Spiel nur zwischen beiden Kindern geht maximal 5 Minuten gut, ehe das erste Kind zu weinen anfängt -Mein Sohn spielt nicht alleine in seinem Zimmer, meine Tochter hingegen schon gelegentlich. Haben Sie hierzu noch Tipps wie ich ihm das Spielen in seinem Zimmer schmackhaft machen kann? Wir hatten schon im Verdacht, dass mein Sohn sich evtl. durch unsere Tochter zurückgesetzt fühlt, da sie schon viel kann und auch motorisch etwas weiter ist als er (z.B. Spagat machen, alleine aufs große Schaukelpferd aufsteigen). Zudem ist mein Sohn schüchtern während meine Tochter eine offene Art hat und die Leute schnell für sich gewinnen kann. Daher haben wir schon versucht, so oft es geht etwas alleine mit unserem Sohn zu machen und ihn in seinen Fähigkeiten zu bestärken und zu loben. Allerdings hatten wir damit bisher noch keinen Erfolg, sie streiten sich dennoch sehr viel - zu 80% gehen die Streitigkeiten aber von meinem Sohn aus. Es ist unerträglich für mich. Ich kann oft den Raum nicht verlassen, da es dann sofort die nächste heftige Auseinandersetzung gibt und ich Angst habe, dass sich jemand verletzt. Ich habe schon das Gefühl, dass ich mit beiden viel spiele - jeder hat auch ein eigenes Zimmer. Leider weiß ich mir bezüglich des Geschwisterstreits nicht mehr zu helfen und bitte Sie hiermit um viele Tipps. Vielen Dank!

von Gieskanne am 28.01.2019, 11:36



Antwort auf: Geschwisterstreit

Liebe Gieskanne, bei Geschwistern ist es oft so, dass die Kleinen Gleiches können und haben wollen, wie die Großen. Die Großen wiederum eifersüchtig darauf sind, dass die Kleinen oft mehr Aufmerksamkeit benötigen und bekommen, da sie viele Dinge noch nicht so gut können, wie z.B. essen, anziehen usw.. Ein Kreislauf, der die ersten Jahre andauern kann. Wie also einigen Situationen aus dem Weg gehen? Nur ein Geschwisterkind läuft zur Tür, das andere Geschwisterkind wird abgelenkt. "... darf die Tür öffnen. Du darfst mir beim Tisch decken helfen." Möchte Ihr Sohn nicht, dass seine Schwester bei einem Spiel dabei ist, bieten Sie ihm an, dass er den Raum verlassen kann oder legen das Spiel wieder weg. Hat er sich beruhigt, spielen Sie das Spiel mit ihm. Gibt es Streit beim Videoanruf, wird der Anruf vorübergehend beendet. Erklären Sie dies liebevoll aber konsequent und handeln dann auch konsequent. Viele Kinder haben in den ersten Jahren nicht die Muße, alleine zu spielen bzw. alleine in einem Raum zu spielen. Mit drei Jahren muss es auch noch nicht sein. Geben Sie Ihrem Sohn vielleicht immer mal wieder kleine Aufgaben, die er alleine bewältigen darf. So bringen Sie ihn spielerisch dazu, sich auch alleine zu beschäftigen. Vielleicht darf er in einem Raum Staub wischen, mit einem feuchten Lappen den Fußboden im Bad wischen o.ä.. In dem Alter sind Kinder i.d.R. stolz darauf, Mama helfen zu dürfen. Gehen Sie gerne viel mit den Kindern nach draußen. An der frischen Luft mit viel Bewegung sind Kinder meist viel ausgeglichener und entspannter als im Haus. Powern Sie die Kinder am Vor- und am Nachmittag aus. Es wird die Gesamtsituation sicherlich entspannen. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 28.01.2019



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