Hallo Frau Ubbens,
ich habe einen 5 1/2 jähigen Sohn , der mir gerade ziemlichen Kummer bereitet.
Unser Sohn ist ein aufgeweckter, interessierter und aktiver Junge. Er hat viel soziale Kontakte macht Sport und ist eigentlich ganz umgänglich. Er ist bei Freunden nicht verhaltensauffällig und passt sich schnell an die geltenden Hausregeln und das Aktivitätenlevel der Familien an.
Zur Zeit hat er jedoch Probleme mit der Bedürfnisbefriedigung. Bekommt er z.B. nicht die gewünschte Becherfarbe, dann kann das zu einem ausgewachsenen Wutanfall führen (incl. randalieren, schimpfen und schlagen). In diesen momenten können wir ihn nicht mehr erreichen. Kommunikationsversuche schlagen fehl, Situationsgerechte Bestrafung (die Dinge wegnehmen, Distanz aufbauen) läuft ins leere, Isolation wird durch ihn selber konsequnet aufgehoben.
Natürlich sehen wir, das er mit seiner Wut überfordert ist, würden ihm gerne helfen. Alternativeangebote wie boxen auf den Sitzsack etc. werden nicht angenommen.
Was kann ich tun?
Außerhalb dieser Phasen ist er zur Zeit schon fast anhänglich, dazu eigentlich unkompliziert aber durchaus fordernd (nach Wissen, Aktivitäten, Zuneigung etc). Natürlich ignoriert er gerne Anweisungen und braucht mehrere Aufforderungen. Mit der nötigen Ruhe und entsprechenden Klausalketten ist das jedoch alles zu handhaben.
Da er bei Reizüberflutung sehr sprunhaft ist und dann auch schlecht mit einem Nein oder Warten umgehen kann, wird in der Kita AD(H)S in Spiel gebracht.
Er verält sich so jedoch nur ggü. Vertrauenspersonen und ist bei ensprechender Interessenlage durchaus in der Lage lange, konzentriert, kreativ zu arbeiten und Wissen zu vearbeiten (Texte, Filme wiedergeben und anwenden). Auch geht er Problemlos ins Bett und kann sich grundsätzlich an Regeln halten. Obwohl er schnell abgelenkt ist, bekommt er Details und Geschehnisse mit und gibt dieses auch wieder.
Muss ich mir da weitere Gedanken drüber machnen?
Immerhin geht es nächstes Jahr die Schule.
Langer Test, kompiziertes Problem. Vielleicht können Sie mir ja helfen. Ich würde mich freuen und bedanke mich schon einmal ganz herzlich
SaMe
von
SaMe
am 27.11.2013, 11:23
Antwort auf:
fünfjähriger verliert die Kontrolle
Liebe SaMe,
grundsätzlich gibt es bei Kindern Phasen, in denen sie ihre Gefühle nicht adäquat ausdrücken können. Versuchen Sie, Ihrem Sohn vorübergehend entgegen zu kommen. Bieten Sie ihm eine Alternative an. Er möchte den blauen Becher, der ist aber noch schmutzig, so kann er sich den Becher abwaschen etc.
Sie schreiben, dass Ihr Sohn bei Reizüberflutung sehr sprunghaft ist. Gehen Sie viel mit ihm nach draußen. Viel Bewegung und viel frische Luft sorgen für Energie und die Fähigkeit, Dinge aufzunehmen, wird unterstützt.
Lassen Sie Ihrem Sohn nicht zu schnell den "Stempel" ADS aufdrücken. Lassen Sie es aber abklären. Sprechen Sie Ihren Kinderarzt an, der Ihnen die entsprechenden Anlaufstellen in Ihrer Nähe nennen kann. So kann in der Tat schon vor Schulbeginn entsprechend auf Ihren Sohn eingegangen werden.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 28.11.2013
Antwort auf:
fünfjähriger verliert die Kontrolle
Hallo Sylvia,
vielen Dank für die schnelle Antwort und die neuen Ansatzpunkte, Wir sind viel mit unserem Sohn draußen und er hat auch zwei Mal die Woche Sport. Mir kommt aber langsam der Verdacht, dass wir im einfach zu wenig Zeit für sich lassen, da er sich gerne und oft verabredet.
In der Einzelbetreuung (auch innerhalb einer lärmenden Kindergartengruppe) schafft er er es auch sich zu konzentrieren. Leider hat er innerhalb der Gruppe dann immer mal wieder diese Aussetzer. Er kann dann noch nicht mal mehr bis zehn zählen und ist dann auch sehr hibbelig, An anderen Tagen funktioniert dieses Problemlos.
ADS schließe ich mittlerweile selber aus. Aber eine Schulreife wird ihm gerade nicht nachgesagt. Was kann ich für ihn tun, damit er dem Spung schaft? Was kann hin helfen innerlich besser zu Ruhen?
Mein Gefühl sagt mir, dass die Schule ihn vom Kopf her gut tun wird. Die andere Atmosphäre und die kanalisierten Reize im entgegenkommen werden. Ein weiteres Jahr im Kindergarten würde ihn eher frustrieren, da er unterfordert sein wird.
Vielen Dank
SaMe
von
SaMe
am 28.11.2013, 18:24
Antwort auf:
fünfjähriger verliert die Kontrolle
Liebe SaMe,
versuchen Sie doch mal mit Ergotherapie.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 29.11.2013