Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Freunde und Kindergarten

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Freunde und Kindergarten

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Liebe Frau Schuster, ich hätter gerne mal ihre Meinung zum Thema "Freunde" für ein 5-jähriges Mädchen. Meine Tochter geht seit 1 1/2 Jahren in einen Kindergarten. Sie scheint dort nicht unbeliebt zu sein, findet aber auch keinen rechten Anschluss. Sie ist viel Aussen vor beim Freispiel, macht aber bei der Gruppenarbeit gut mit. Scheinbar spielt sie nicht "richtig" mit den Kindern dort , sondern sucht sich immer eher problematische oder chaotische Kinder, mit denen sie Mist bauen kann. (Sie nimmt sogar in Kauf, dass sie regelmäßig gebissen wird!) Ich führe es darauf zurück, dass sie schüchtern ist und gar nicht richtig weiss, wie sie auf andere zugehen soll. Sie sagt z.B. nie von alleine "Guten Tag", dreht den Kopf weg, wenn sie angesprochen wird usw. Ich bin von Anfang an regelmäßig mit ihr zu Kindergruppen gegnangen, was ihr aber anscheinend wenig Spass gemacht hat, denn es hat EWIG gedauert, bis sie sich mal von meinem Schoß runtergetraut hat. Ich versuche auch selber immer "Guten Tag" zu sagen, sie aber auch nicht zu zwingen. Nun habe ich die Erzieherinnen mal darauf angesprochen. Dort erzählt man mir seit Monaten, dass das schon werde, und sie bräuchte eben Zeit usw. Man hilft ihr aufgrund Zeitmangel auch nicht, mal Kontakte mit anderen Kindern aufzubauen, was ich sehr Schade finde. Die letzte Aussage war, dass manche Kinder eben so seien, und ich solle sie sinngemäß in Ruhe lassen. Teilen sie diese Ansicht? Sollte sie nicht gerade lernen, im Kindergarten in sozialen Gruppen zurecht zukommen? Und man liest ja immer wieder, dass Kinder Freunde brauchen. Das verunsichert mich. Soll ich denn nun Verabredungen für sie arrangieren, oder sie tatsächlich in Ruhe lassen? Von ihrer Seite kommen nie Anfragen weger Verabredungen. Nachmittags gehen wir 1x die Woche zum Turnen und 1 x zum Reiten. Ansonsten nimmt sie mit mir Vorlieb zum Basteln, Spielen, Lesen, Sapzierengehen. Mich stört es nicht, sie offensichtlich auch nicht. Dennoch muss sie ja "lernen", sich irgendwann eine gleichaltrige Freundin zu suchen, oder? Danke für ihre Einschätzung zum Thema "Freunde" und auch zu der Auffassung, man solle sie so lassen wie sie ist (oder eben doch nachhelfen?). Ich fühle auch, dass sie gerne würde, sich aber eben nicht traut! Wie kann ich ihr denn helfen, oder muss sie das alleine schaffen?


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Hallo Svenja Auch wenn Ihre Tochter es alleine schaffen muß sich eine festere Freundin zu finden, können Sie ihr bei der Suche helfen, indem Sie immer mal wieder motivieren. Heben Sie Ihre Stärken immer mal wieder auch vor anderen Personen lobend hervor. Zeigen Sie ihr, wie schön es ist, anderen, schwächeren Personen zu helfen. Laden Sie das eine oder andere Kind, von Dem Ihre Tochter immer mal wieder spricht, zu sich nach Hause oder zu einer Unternehmung ein mit der Begründung, dass es doch viel mehr Spaß macht zu zweit zu schwimmen, zu zeigen, was Ihre Tochter beim Reiten lernt oder im Turnen. Je mehr sie konkret ermutigt wird -und das können auch die ErzieherInnen mit wenig Zeit- umso leichter wird es Ihrer Tochter fallen, sich mit sanfter Hilfestellung anderen Kindern zuzuwenden. Sie selbst sollten einmal versuchen, sich beim Malen, Basteln o.Ä. ein wenig im Hintergrund zu halten, weil Sie ja bestimmt auch mal für sich Etwas erledigen möchten, was Sie Ihrer Tochter auch sagen sollten. Nur dann wird sie vermutlich darauf kommen, ein anderes Kind zum Mitspielen o.Ä. einzuladen, damit es mehr Spaß macht. Liebe Grüße und: bis bald?


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