Extreme Kontaktschwierigkeiten mit ärgern bei 6-jährigem (sorry, sehr lang)

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Extreme Kontaktschwierigkeiten mit ärgern bei 6-jährigem (sorry, sehr lang)

Hallo, erstmal ein bisschen Vorgeschichte. Mein Sohn ist 6 Jahre und hatte schon im KiGa Schwierigkeiten, richtig auf Kinder zuzugehen. Er hatte eine sehr strenge Erzieherin, vor der mein Sohn Angst hatte und die ihn (und auch die anderen Kinder) oft schikaniert hat. Moritz hatte Angst vor Zurückweisung und hat sich auch geniert, die Kinder lieb und freundlich zum spielen aufzufordern. Also hat er sie nur geärgert, weh getan oder was zerstört, was die Kinder sich aufgebaut hatten. Seit 1 Jahr ist es besser geworden, weil da auch die besagte Erzieherin in ein anderes Haus gegangen ist. Aber es ist noch nicht 100-%ig in Ordnung, er geht immer wieder ärgernd auf die Kinder los, zumindest auf die in seinem Alter. Mit Älteren hat er absolut keine Probleme. Jetzt ist er die zweite Woche in der Schule. Die ganze erste Woche lang hat er ein Mädchen unter´m Tisch getreten und gepitscht. Er saß an einem Vierertisch mit 3 Mädels, die sich untereinander gut kannten und zusammen hielten. Moritz hat mir gesagt, dass er das Mädchen mag, aber dass sie nicht mit ihm spricht, deshalb müsste er sie ärgern, damit er überhaupt eine Reaktion bekommt. Er kam auch jeden Mittag nach der Schule gleich zu mir und hat mir direkt erzählt, dass es ihm zwar leid täte, aber er hätte die N. wieder geärgert. Die Mutter hat ihn drauf angesprochen und er hat auch gesagt, das Mädel nicht mehr zu ärgern, hat es aber trotzdem am gleichen Tag wieder gemacht. Nach einer Aussprache mit der Mutter und der Lehrerin heute Morgen wurde Moritz an einen anderen Tisch gesetzt, allerdings wieder mit 3 Mädels. 2 der Mädels kennt er aber aus dem KiGa. Heute kam er wieder aus der Schule und erzählte mir mit einem unsicheren Grinsen im Gesicht, dass er den beiden Mädels auf ihr Buch gespuckt hätte. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich machen soll und was das überhaupt soll. Warum tut er das? Er kommt nach Hause und erzählt mir das mit einem blöden "tut mir wirklich leid, Mama" hinterher. Egal was ich sage, er ärgert einfach weiter. Irgendwas will er doch, oder? Vielleicht noch nichtmal mit den Mädels. Will er mehr Aufmerksamkeit von mir ??? Was kann ich ihm noch sagen, dass er endlich aufhört. Es ist für alle, für ihn und auch für die Mädels eine blöde Situation und ich fühle mich total schlecht. Ich weiß auch nicht und kann einfach nicht verstehen, dass er 1. absolut nicht auf mich hört und 2. dass er spuckt. Das ist das allerletzte was ich vertragen kann. Was kann ich noch tun? Können Sie mir vielleicht einen Tip geben, was ich ihm noch sagen kann, damit er es sein lässt? Strafen bringen nix. Er nimmt alles widerstandslos an. Ob Fernsehverbot, Süßigkeitenverbot, abendliches Ritualverbot oder Spielverbot. Er sagt dann nur: Ok Mama. Irgendwann nervt es ihn zwar, aber er hört trotzdem nicht auf. Ich hab´ schon Angst vor Morgen, was er morgen macht. Danke schonmal für Ihre Antwort. LG Sandra

Mitglied inaktiv - 25.08.2010, 20:50



Antwort auf: Extreme Kontaktschwierigkeiten mit ärgern bei 6-jährigem (sorry, sehr lang)

Hallo Sandra Ihr Sohn scheint, wie Sie vermuten,mehr Aufmerksamkeit geradezu einzufordern, hat ein recht schwaches Selbstwertgefühl und möchte seine Größe, Stärke, Macht gegenüber den Mädels beweisen. Bitte versuchen Sie, seine Stärken herauszufinden und ihn bei jedem noch so geringen Anlass -auch vor anderen Personen- zu loben. Schlagen Sie ihm konkret eine geeignete Möglichkeit vor, Kontakt zu den Mädels aufzunehmen. Mit Treten und Pitschen werden sie nur wütend auf ihn und wollen gar nichts mehr mit ihm zu tun haben! Moritz "einfach" an einen anderen Tisch zu setzen, fördert eher seine Unsicherheit und Hilflosigkeit und stärkt die Mädels in ihrer ablehnenden Haltung.:-( Da Sie aber seine vertrauteste Bezugsperson sind, erzählt er Ihnen von seinem Fehlverhalten in der Hoffnung auf helfende Tipps und nicht, um gestraft zu werden. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 26.08.2010



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