Liebe Frau Schuster, mein Sohn ist seit 2 Monaten extrem ängstlich. Er bleibt zuhause in keinem Raum mehr alleine, rennt mir überall hinterher, geht nicht mal mehr alleine auf die Toillette, schläft nicht mehr alleine ein und hängt quasi nur noch an mir. Als Gründe äußert er, dass aus dem Fernseher Monster kommen könnten. Ein Freund im Kiga hätte ihm das erzählt und dann ist das für ihn so. Alle Argumente meinerseits gehen ins Leere. Wir lesen sehr viel, ganz oft auch Mut und Ich-bin-stark-Geschichten, die ihn immer sehr beeindrucken, für sich kann er es aber nicht umsetzen, die Angst ist größer. Auch Belohnungssmileys usw., nichts, was sonst bei ihm sehr erfolgreich ist, kann ihn überzeugen, gegen seine Angst anzukämpfen. Versuche, ihn mit Beschützmich-Gegenständen auszustatten oder die Erklärungen, dass der Fernseher ohne Strom garnichts macht, nichts nimmt er an. Selbst nachts, wenn ich auf Toillette gehe, wacht er auf und stellt sich neben mich. Vor dieser "Phase" war das alles kein Problem. Wir haben bisher sehr selten ferngesehen, wenn dann Micky Maus Wunderhaus-Sendungen auf DVD und das wenns hochkommt 1x die Woche und wir waren immer dabei, alleine hätte er eh nicht geguckt. Bilder von Erni und Bert oder Beutholomäus, die ihn extrem ängstigen kennt er nur aus der Fernsehzeitung, die er sich ab und an selbst ansieht. Die erste Zeit war ich noch sehr gelassen, dachte mir, ist nur eine Phase, gibt sich wieder, aber wie gesagt, es geht jetzt schon über 8 Wochen oder gar länger so. Liebe Frau Schuster, langsam mache ich mir einfach Sorgen, ob das noch im "Rahmen" ist. Er ist grundsätzlich ein sehr sensibles Kind, hat oft Angst, Freunde oder uns zu verlieren oder verlassen zu werden (Er ist in einem sehr stabilen Familienleben, wir wissen nicht, woher er diese Ängst hat). Haben Sie einen Tipp für mich, wie ich seine Angst wieder abbaun kann, ist das nur eine Phase oder schon ein Fall für den Kinderpsychologen? Vielen herzlichen Dank
von Irmerl am 12.01.2012, 12:10