Guten Abend Frau Ubbens !
Unser Sohn ist 4.5 Jahre alt und geht seit 1.5 Jahren in den Kindergarten. Anfangs tat er sich schwer in der großen Gruppe. Er hat Freunde, das hat ihm geholfen sich in der Situation zurecht zu finden. Er spielt oft und gerne mit unterschiedlichen Kindern. Auch hier gilt, dass eine große Gruppe manchmal eher schwer ist - da zieht er sich oft zurück, drängt sich nicht nach vorne ( muss er ja auch nicht ) sondern gibt sofort nach wenn jemand zb ein Spielzeug fordert, weint sofort , wenn jemand ihn negativ anspricht ( Bsp: Er steht beim Fussball für eine Übung in der Schlange, sein Ball fällt runter, er hebt ihn auf und will zurück in die Reihe, ein anderes Kind will dass er sich wieder hinten anstellt. Er dagt dann nix sondern weint und kommt zu mir ).
Er muss sich alles erstmal anschauen bevor er sich trauen würde mitzumachen. Bei vielen Dingen sagt er erstmal , dass er es nicht versuchen will und dann viel später, wenn er merkt , dass es doch toll klappt ist er stolz und glücklich.
Ganz früher war er immer offen und fröhlich , hat Menschen um sich herum gehabt , hat schüchterne Kinder mitgezogen, war Motivator für viele Kinder. Jetzt ist es genau umgekehrt , er ist so schüchtern plötzlich. Er distanziert sich manchmal absichtlich von spielenden Kindern und ist dann traurig , weint sogar und weiß dann gar nix auf die Frage zu sagen wieso er traurig ist.
Zuhause bei uns ( Eltern und 2.5 jähriger Bruder ) ist er plötzlich sehr selbstbewusst, oft sogar frech und auch unverschämt. Zankt viel, nimmt Dinge weg, lügt sogar ( war überrascht wie 'gut' dass ein jähriger kann)..das passt alles so nicht zusammen.
Jetzt mag er nicht mehr zum Fussball gehen und wenn dann nur zum zugucken
Wovor hat er denn solche Angst ?
Haben Sie einen Rat ?
MfG Nightlight80
von
Nightlight1980
am 30.01.2019, 20:41
Antwort auf:
4.5 jähriger verunsichert, ängstlich
Liebe Nightlight80,
sprechen Sie mit den Erziehern. Wie sehen diese das Verhalten Ihres Sohnes? Hat sich sein Verhalten in der Kindergartenzeit verändert oder war sein Verhalten dort von Anfang an so, wie beschrieben? Viele Kinder zeigen ein wie von Ihnen beschriebenes Verhalten nur, wenn Mama oder Papa in der Nähe sind. Sie weinen für Mama und Papa. Sie möchten beschützt werden und wissen, dass sie auf diese Weise Aufmerksamkeit bekommen. Im Kindergarten beispielsweise, wissen die Kinder, dass ein Kind wie das andere ist und keine Einzelstellung hat und zeigen aus dem Grund meist ein solches Verhalten nicht. Auch beim Fußball wäre der beschriebene Vorfall kein "Drama" gewesen, wenn Sie nicht anwesend gewesen wären.
Ihr Sohn ist erst vier Jahre alt. Warten Sie noch ein wenig ab. I.d.R. wachsen die Kinder spätestens zum Ende der Kindergartenzeit aus dieser Phase raus.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 31.01.2019
Antwort auf:
4.5 jähriger verunsichert, ängstlich
Hi. Es gibt natürlich auch Kinder/Erwachsene, die sind eher der beobachtende Typ - erst mal in Ruhe alles anschauen und dann überlegen, ob und was man mitmacht. Das muss auch nicht zwangsläufig immer mit genereller Unsicherheit oder wenig Selbstbewusstsein zu tun haben. Diesen Menschen sind kleinere Gruppen lieber als große, aber sie lernen, sich zu arrangieren. So ist es ja offenbar auch bei euerem Sohn passiert und es hat gut geklappt - so zumindest verstehe ich die Aussage, dass er oft und gerne mit anderen Kindern dort spielt. Daher die Frage: ist irgendetwas passiert, dass diesen Umschwung verursacht haben könnte? Ob zu Hause oder im Kiga. Was sagen die Erzieherinnen dazu? Habt ihr mal mit diesen über eure Beobachtungen und Sorgen gesprochen? Wie stehen sie dazu bzw. sehen die Situation?
von
cube
am 31.01.2019, 07:44