Lieber Herr Prof. Dr. Costa,
aufgrund meiner Psoriasis (schwere Ausprägung) u. a. Autoimmunerkrankungen habe ich lange vor meiner Schwangerschaft meine Ernährung umgestellt (fast nie Nudeln oder Reis; Milchprodukte nur ganz selten (seit dem 3. Monat ab und zu Jogurt/Quark); dafür viel Gemüse (roh&gekocht) + Obst; außerdem Nüsse, Leinsamen, Sesam; Fleisch und Fisch esse ich auch regelmäßig; Haferflocken und Volkornbrot auch (aber keine 200-300 g täglich) und konnte so meine Symptome massiv verbessern.
Ich habe jetzt gelesen, dass Kohlenhydrate sehr wichtig für die Versorgung/Entwicklung des Fötus in der Schwangerschaft sind (davon esse ich aber wahrscheinlich zu wenig).
Meine Sorge ist nun, dass der Fötus durch diese Ernährungsform geschädigt wird (bzw. schon wurde) und dass der erhöhte Calcium-Bedarf in der Schwangerschaft nicht gedeckt wird (obwohl ich viel grünes Gemüse esse und Calcium-reiches Wasser trinke).
Wie gefährlich ist es, sich in der Schwangerschaft kohlenhydratarm zu ernähren und ist es sinnvoll, Calcium-haltige Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen?
Ich sage schon jetzt herzlichen Dank für Ihre Hilfe!!!
Viele Grüße
Fiolino
von
Fiolino
am 05.03.2019, 12:28
Antwort auf:
Kohlenhydratarme Ernährung & Deckung des Calciumbedarfes
In den meisten Speisen sind auch Kohlenhydrate enthalten, das sind verschiedene Zucker, aus denen selbstverständlich auch Energie gewonnen wird. Denn darum geht es, um Energie, damit das Baby wachsen kann. Auch Gemüse, Obst, etc. enthalten Kohlenhydrate. Nicht so viel wie Nudeln, Reis oder Kartoffeln, aber auch nicht Null... Das heißt, dass man auch diese Kohlehydrate dazu addieren müsste, um zu erfahren, wie viel Sie davon essen.
Vollkornbrot und Haferflocken bestehen hauptsächlich aus Kohlenhydraten. Ganz kohlenhydratfrei ernähren Sie sich also schon mal nicht.
In Ihrem Fall ist es eine Gratwanderung, die Sie hinbekommen müssen. Einerseits sollten Sie sich so ernähren, dass die Psoriasis nicht schlimmer wird, andererseits braucht das Kind alle Bestandteile der Nahrung...
Wenn sich bislang das Kind gut entwickelt hat, können Sie davon ausgehen, dass es ihm gut geht. Trotzdem sollten Sie zu einer Ernährungsberatung gehen und Ihren Ernährungsplan anpassen. Ich kann mir gut vorstellen, dass Sie nur "an einigen Schrauben drehen müssen", also nichts wesentliches machen müssen.
Was Kalzium angeht, sollten Sie das mit dem Frauenarzt besprechen. Eine Blutentnahme kann Ihnen Auskunft über den Zustand erteilen. Vielleicht müssen Sie eine Tablette Kalzium einnehmen.
von
Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
am 09.03.2019