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Ernährung

Thema: Ernährung

Hallo zusammen, seit wir vom Kinderpsychologen gehört haben, unser Kind könnte sicher ADHS haben (Tests stehen noch aus), beschäftige ich mich viel mit diesem Thema. Unter anderem ist Ernährung ein großer Punkt. Ich habe gelesen, dass es viele Lebensmittel gibt, die ADHSler nicht oder kaum essen sollten. Das sind aber ganz schön viele... Habt ihr Erfahrung damit gemacht? Zucker eingrenzen geht ja noch, aber Fleisch, Weizen, Milch usw ist bei einem Kind doch sehr schwierig. Unser Kind isst nicht so gern Gemüse. Ich versuch es schon unterzuschmuggeln, aber das funktioniert auch nicht immer. Welche Erfahrungen habt ihr? Ist es überhaupt sinnvoll, die Ernährung so einzuschränken? Oder kann man beim Kinderarzt auf Unverträglichkeiten testen lassen? Sind bei jemandem die Symptome durch Ernährungsumstellung besser geworden? Danke für eure Antworten!

von Fischal am 22.05.2024, 18:13



Antwort auf Beitrag von Fischal

Tja, da scheiden sich die Geister. Unsere KJP rät zu Omega-3-Fettsäuren. Und ansonsten zu vollwertiger, eher mediterraner Kost. Also koche ich ganz viel selbst, möglichst saisonal und regional, wenn Fleisch, dann qualitativ hochwertiges. Und selbst verzichte ich wegen Rheumas gerade auf Milchprodukte - manchmal möchten die Kinder dann auch Hafermilch an ihre Cornflakes. Die sind übrigens aus Mais, und damit wirklich glutenfrei! Ob der Verzicht auf Gluten, Kasein und Zucker so viel ausmacht - ich denke, den Stress den man sich und dem Kind damit macht, kann man sich sparen... Aber ich bin gespannt, ob andere mit speziellen Diäten Effekte erzielen konnten! Der größte Effekt hier ist durch Methylphenidat erzielt worden.

von mareen283 am 22.05.2024, 20:07



Antwort auf Beitrag von Fischal

Wir kämpfen noch immer damit überhaupt essen ins Kind zu bekommen. Wenn ich jetzt anfange Zucker, Fleisch, Weizen, Milch usw wegzulassen, würde er nur noch Wasser mit Kohlensäure zu sich nehmen. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass das hilfreich wäre.

von Baerchie90 am 23.05.2024, 00:08



Antwort auf Beitrag von Fischal

Zucker, ok. Da gibt es nicht wenige Kinder, die dadurch noch mehr aufdrehen. Mit Fleisch, Weizen und Milch würde ich ein ADHS-Kind nicht anders ernähren, als den Rest der Familie. Wir essen seit ein paar Jahren grundlegend deutlich weniger Fleisch als früher und haben Weizen weitgehend durch Dinkel ersetzt. Hülsenfrüchte gibt es deutlich mehr als früher. Das liegt aber nicht an dem ADHS unseres Sohnes, sondern daran, dass ich vor ein paar Jahren größere Magen-Darm-Probleme hatte und deswegen meine und damit auch die Ernährung der Familie umgestellt habe. Der heutige Weizen ist ein hoch verarbeitetes Industrieprodukt, mit dem viele Menschen Probleme haben, ohne dass das gleich eine echte Unverträglichkeit wäre. Die anderen Familienmitglieder sind auch der Meinung, dass es ihnen mit der neuen Ernährung besser geht. Aber unser Sohn hat seit der Pubertät trotzdem mehr Probleme mit seinem ADHS. Als die begann, hatten wir schon seit ein oder zwei Jahren umgestellt. Milch und Milchprodukte konsumieren wir normal bzw. Käse sogar eher mehr als früher durch den Wegfall von Wurst und weniger Fleisch. Momentan gibt es ja so viele unterschiedliche Empfehlungen, was Ernährung schon ohne ADHS angeht, dass da keiner mehr durchblickt. Einig sind sich lediglich alle, dass Fast Food und stark verarbeitete Lebensmittel schlecht sind. Mein Eindruck ist, dass das individuell verschieden ist, und dass der Körper einem schon ganz gute Signale gibt (abgesehen vom Thema Zucker).

von kea2 am 23.05.2024, 10:01



Antwort auf Beitrag von kea2

Hm,wahrscheinlich hilft das nicht weiter..Wir halten keine spezielle Diät. Ich würde grundsätzlich auch nicht von Unverträglichkeit sprechen. Vermutlich wirkt insbesondere Zucker eben evtl.bei ADHS Kindern stärker🤷‍♀️ wir sind aber sowieso nicht so diszipliniert, dass wir alle immer das gleiche essen. Mehr nach Bedürfnis. Und da sind echt alle verschieden, ich esse gern Gemüse zu allem, mein älterer Sohn ist Sportler und im Wachstum, Mein Mann arbeitet eher körperlich und isst sehr gern Fleisch, beim Jüngeren (mit ADHS) kann man oft froh sein,wenn er auf Essensangebote eingeht (bedingt durch Medikament und Ablenkungsfaktoren (alles ist wichtiger 😂). Das ist dann das ein oder andere mal mehr ein Nutella Brot oder ein Toast...ichvgucke nur,dass tgl.auch Gemüse dabei ist,meist Rohkost zwischendurch. Er trinkt auch am liebsten gezuckertes. Hier versuche ich,einzuteilen. Seit ich 1-2x die Woche Wunschleckereien für die kommenden Tage zum Einteilen kaufe, stibitzt er sich auch nicht mehr immer etwas,sobald die Möglichkeit besteht. Und ich schließe mich dem Kommentar an,dass der Kampf ums "ordentliche" Essen, sofern es nicht eh die ganze Familie aus bestimmten Gründen trägt, sich negativer auswirkt als nicht diätische Ernährung (und da muss man erstmal wissen, was denn nun gegessen werden darf, denke, das ist auch eher individuell und nicht ADHS-spezifisch). Damit will ich nicht den Nutzen gezielter,bewusster Ernährung herunterspielen, aber a) kann ich ja gar nicht alles kontrollieren und b) will ich mein Kind (sofern es nicht eine Unverträglichkeit hat, wie beispielsweise starke Allergien), nicht aus etlichem "herausnehmen", mit noch mehr Regeln zu beachten irritieren und uns neben den anderen Alltagskämpfen noch einen aufbürden^^ ich bin mir da aber auch recht sicher, dass es so für ihn nicht grössere gesundheitliche Schäden verursacht,als allgemein bei Dosenfutter,Fertiggerichten und Co.anzunehmen ist (und ja,ich schmiere auch Brote und/oder koche frisch, baue sogar etwas Gemüse biologisch im Garten an ^^), da Allergien,Unverträglichkeiten usw.in der Familie eher nicht vorkommen. Ich handele mehr nach Maß statt Masse und werfe ein, aber nicht gleich 2 Augen auf alles, was am Tag so in mein Kind "reingeht". Allerdings muss ich auch sagen, er ist 9 1/2 und das "unkontrollierte" Limotrinken, Süssigkeitenessen hat mehr und mehr nachgelassen, entweder mit dem Alter oder, weil ich ich es nicht mehr zu kontrollieren versuche, bzw.dann das kaufe, was gewünscht wird (odrr beides ;) ). Wenn das spezielle Bedürfnis befriedigt ist, nimmt vermutlich der Versuch ab, den Ersatz dafür durch Masse zu stillen 🤷‍♀️ kommt aber sicher auch auf Familienalltag, Verträglichkeiten und Alter des Kindes an..

von Haasae am 26.05.2024, 04:43



Antwort auf Beitrag von kea2

Das aufdrehen der kiddys kommt durch nicht klar kommuniziert Regeln seitens der Eltern.  Lehrer können das nicht weil es privat sache ist... jede sekunde Spaß und party und alles nicht so ganz ernst nehmen ?! Tolle Einstellung nur kommt der Geist nie zur Ruhe um mal aufzuladen und man ist Immer auf dem Jahrmarkt 

von KleinePerle111 am 28.05.2024, 23:25



Antwort auf Beitrag von Fischal

Wir sind Vegetarier und essen keinen Weizen, mein Sohn hat trotzdem die Probleme. Mit der ADHS Diagnose haben wir dann versucht auf Zucker zu verzichten. Hat nichts gebracht, nur schlechte Laune. Haben dann nur den Zucker stark reduziert. Hat nichts gebracht- ist aber gesünder.     

von Muffin2020 am 30.05.2024, 18:59