Mone82
Hallo, Bei meinem Kleinen (14) wurde jetzt ADS diagnostiziert. Lange gut kompensiert durch überdurchschnittliche Intelligenz. Dadurch aber leider ein geringeres Selbstwertgefühl, Minderwertigkeitsprobleme, Depressionen. Medikamente kommen bei Ihm nicht in Frage, es müsste über eine Verhaltenstherapie laufen. Und es gibt einfach keine freien Plätze! Entweder nehmen sie keine Neupatienten mehr an, oder eben nur KEINE Privatpatienten (von wegen, damit ist man besser gestellt). Ich sehe, wie mein Sohn leidet und kann ihm nicht helfen. Wir haben jetzt im Mai immerhin einen Termin für ein Vorgespräch. Aber auch die Therapeutin hat keinen Platz frei, maximal Akutbehandlung mit 12 Sitzungen. Habt ihr noch Tipps? Wie kann ich ihn unterstützen? Was hilft, die Konzentration zu steigern? Wie kann ich ihm die Angst vor dem Schulaufgaben nehmen? LG Simone
Hallo, bei meinem Sohn 15 J., ist die Ausgangslage ähnlich, Depression und dann schließlich die Diagnose ADS, gestellt vor 2 Jahren. Unser Sohn bekommt seitdem Medikinet und es geht ihm damit soviel besser, die Konzentration ist besser und das gesamte Befinden. Wieso ist bei euch eine medikamentöse Behandlung ausgeschlossen? Wir wollten zunächst auch nicht unbedingt, aber der Leidensdruck war groß und wir sind froh, dass wir den Schritt gegangen sind. LG Zita
Mein Sohn muss Immunsuppresiva nehmen. Und da ist das Risiko von Methylphenidat zu hoch wegen Wechselwirkungen.
Immunsuppressiva können auch Depressionen bedingen - sehr bekannt von MTX!
Die 12 Sitzungen werde ich auf alle Fälle annehmen. Besser als gar nichts. Und ja, ich befürchte auch, dass die Immunsuppresiva mit eine Ursache sind. Aber noch trauen sich die Ärzte nicht, sie abzusetzen.
Neben Methylphenidat gibt es ja noch andere Wirkstoffe die ggf. helfen können. Schau Dir mal Adderall oder Strattera an. Dazu eben alles was "man" ansonsten noch weiß/tun kann: Homöopathie, ungesättigte Fettsäuren hochdosiert, bei Depressionen kann auch viel körperliche Ertüchtigung/Sport helfen. Hast Du mal nach Neurofeedback geschaut? Ergotherapie, Autogenes Training... Alles Gute! D
Er nimmt schon Omega-3 hochdosiert wegen der anderen Baustelle. Der Arzt hat explizit nur von Methylphenidat gesprochen. Die anderen Wirkstoffe hat er gar nicht vorgeschlagen. Aber ich werde es mal mir ansprechen (wobei Adderall schon heftig ist). Sport wäre gut, aber er hat gerade null Interesse und lässt sich nicht motivieren. Und das Wetter macht es gerade nicht besser. Fußball ist blöd. Handball macht auch keinen Spaß. Schwimmen ja, aber nicht im Verein... aber da müssen wir trotzdem irgendwie ansetzen. Ergotherapie ist hier auch aussichtslos. Keine freien Plätze.
Mein Sohn kam irgendwann mit MPH nicht mehr so gut zurecht und ist dann auf Adderall gewechselt und fand es eigentlich sogar insgesamt besser. Mach dich selber schlau, und bei der körperlichen Bewegung würde ich echt ansetzen, sogar mit dem Arzt reden, dass er das dem Kind verklickert Alles Gute, D
Liebe Simone. Bei uns ist es beinahe umgekehrt. Der Sohn hat eine rezidivierende Depressive Episode, dadurch Konzentrationsprobleme in der Schule bekommen. In Rücksprache mit der KJP bekommt er (neben kognitiver VT) jetzt seit Februar täglich Johanniskraut und Baldrian. Letzte Woche wurde die Akuttherapie mit 12 Sitzungen und 3 Elterngesprächen genehmigt. Nimm doch schon mal die 12 Akutsitzungen an! Das ist ein Fuß in der Tür und dem Kind wird geholfen und es hat das Gefühl, dass man sich um sein Wohlbefinden kümmert. Hier haben schon die Probatorischen Sitzungen ganz viel gebracht, da grundlegende Fragen und Unsicherheiten einfach mal besprochen werden konnten. Und, was hier ganz wichtig ist, der Therapeut ist männlich. Nicht schon wieder eine wohlwollende Frau, sondern ein junger Mann, der weiß, wie nervig die Schulaufgaben sind, wenn man lieber schraubt, sägt oder Fahrrad fährt! Unsere Unterstützung besteht aktuell vor allem in Ermuntern, raus zu gehen (juhu, endlich Frühling), Sport zu machen (Basketball & Schwimmen im Verein), weiter am Instrument zu bleiben (kurze Erinnerung ans tägliche Üben wird jetzt dankbar und nicht motzig angenommen - dank des Therapeuten!) und einfach da zu sein, wenn mal gekuschelt, geweint oder gezornt werden muss. Schule ist und bleibt ein Thema, das ätzend ist, aber insgesamt, wenn der Rest besser wird, kostet es nicht mehr so unendlich viel Energie! Liebe Grüße, Marén
Hallo, wir haben hier depressive Phasen als Komorbidität des ADHS. Nimmt Dein Sohn denn isoliert etwas gegen die Depressionen? Vielleicht ist ja Sertralin o.ä. nicht so kontraindiziert wie Methylphenidat, und Ihr könntet zumindest das eine Problem ein bisschen in Schach halten... Die 12 Sitzungen würde ich auch auf jeden Fall in Anspruch nehmen, das ist besser als nichts. Was die Angst vor der Schule und der mangelnden Konzentration angeht, hat hier nur eins geholfen: Entspannte Haltung dazu. Schule ist bei weitem nicht so wichtig, wie man allgemein denkt. Schon gar nicht, wenn man ein Kind hat, das an ganz anderen Fronten kämpfen muss als die meisten anderen. Wir haben die Prioritäten anders gesetzt und offen mit der Schule gesprochen. Nun, eineinhalb Jahre vorm Abschluss, scheint es "klick" gemacht zu haben und man kümmert sich beinahe schon rührend um das Kind. Ich hoffe, das bleibt so. Unsere Tochter hat auch lange Zeit (zu lange!) viel (zu viel!) kompensiert. Bis es nicht mehr ging. Aber es gibt auf jeden Fall Alternativen. Ist Dein Sohn denn in der Klasse gut integriert? Das kann helfen. Wir haben Kontakt zu einer Schulabsentismusambulanz hier an der Uniklinik, weil wir erwogen hatten, das Kind phasenweise aus der mobbenden Klasse zu nehmen. Ich hoffe zwar, dass das nicht mehr nötig ist, aber für den Fall der Fälle ist es gut zu wissen, dass es sowas gibt. Alles Gute! LG daide
Bei dem Sohn einer Bekannten hat die klassische Homöopathie sehr gut geholfen.
Homöopathie sind Zuckerkügelchen mit Placebowirkung - mehr nicht! Therapie! Bei meinem Bruder half sehr sehr viel Sport, Verhaltenstherapie, autogenes Training und ab und an Medikinet.
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