Der richtige Babysitter

Oma drückt Baby

© Adobe Stock, Nejron Photo

"Freizeit" - also Zeit, die sie ohne Kinder allein für sich haben - ist für viele Eltern ein Fremdwort. 

Besonders Frauen, die vor dem Baby berufstätig waren oder vielen Hobbys nachgegangen sind, fällt die Umstellung auf das reine Dasein als Mutter oft nicht ganz leicht. Früher oder später wird dann der Wunsch nach ein paar kinderfreien Stunden - alleine oder endlich mal wieder als Paar zu zweit - bei den meisten laut.

Toll, wenn man dann einen Babysitter hätte, auf den man sich hundertprozentig verlassen kann. Doch so ein Goldstück ist gar nicht so leicht zu finden. Neben der finanziellen Frage gibt es bei der Suche nach dem richtigen Babysitter auch noch andere Punkte zu bedenken:

Ab welchem Alter macht Babysitting Sinn?

Darüber gehen die Meinungen weit auseinander. Während die einen finden, dass man schon einen Säugling stundenweise in fremde, gute Hände geben kann, meinen andere, dass man für Babys im ersten Lebensjahr nur in Ausnahmefällen einen Babysitter engagieren sollte (ausgenommen natürlich Oma, Opa, eine sehr gute Freundin etc.). Letztendlich hängt die Entscheidung aber auch davon ab, ob der Babysitter einfach nur anwesend sein soll, wenn Ihr Baby abends ohnehin schläft. Oder ob er es wirklich betreuen soll, das heißt mit ihm spielen, es wickeln und füttern oder auch ins Bett bringen. Hören sie hier auf Ihr Bauchgefühl, denn Sie kennen Ihr Kind und wissen am besten, ob es sich mit einer anderen Betreuungsperson schon wohlfühlen würde.

Babysitter - eine Kennenlernphase ist wichtig

In jedem Fall sollte Ihr Baby die betreuende Person vorher kennenlernen und einen Kontakt zu ihr aufgebaut haben, bevor Sie die beiden alleine lassen. Das gilt auch dann, wenn der Babysitter nur als Aufpasser während des Schlafens fungiert. Denn falls Ihr Kleines doch mal aufwacht und einen völlig fremden Menschen zuhause antrifft, ist der Schrecken sonst groß!

Das Kontakt aufnehmen gelingt in dem einen Fall auf Anhieb - und im anderen gar nicht. Manchmal stimmt einfach die "Chemie" nicht, dann müssen Sie nach einer Alternative suchen. Oder es war vielleicht doch noch zu früh - dann probieren Sie es einfach in ein paar Wochen noch einmal. Sind sich Baby und Babysitter nähergekommen, sollten Sie vor dem ersten Abend einen kleinen "Schnuppertest" machen. Bleiben Sie in der Nähe, während der Babysitter Ihr Kind eine Zeitlang ohne Ihre Hilfe pflegt und beschäftigt. Beobachten Sie dabei, ob Ihr Kind mit Vertrauen reagiert und einen zufriedenen Eindruck macht.

Wie findet man einen guten Babysitter?

Gute Babysitter gibt es leider nicht wie Sand am Meer. Echte "Geheimtipps" werden deshalb in Krabbelgruppen und auf Spielplätzen wie heiße Ware gehandelt. Am besten erzählen Sie schon früh anderen Eltern von Ihrem Anliegen, nicht erst dann wenn es brennt und das Geburtstagsessen vor der Tür steht. Möglicherweise vermitteln Ihnen Freunde ihren eigenen, bewährten Babysitter oder fragen diesen, ob er eine geeignete Person kennt. Oft haben Babysitter auch Freundinnen, die sich durch solch eine Nebentätigkeit ebenfalls ein paar Mark verdienen wollen. Doch auch die alleinstehende Dame von nebenan kann der ideale Babysitter sein. Sie hat es nicht weit nach Hause und sitzt vielleicht am Samstagabend - im Gegensatz zu den meisten Teenagern - ohnehin alleine vor dem Fernseher. Man kann auch mal die Betreuerinnen in der Kita oder Kinderkrippe fragen. Die freuen sich oft über ein bisschen Geld nebenbei - und sind darüber hinaus vertraut mit Ihrem Kind.

Worauf Sie bei Ihrem Babysitter achten sollten

Ihr Babysitter muss bestimmte charakterliche Voraussetzungen mitbringen. Dabei sind vor allem Ruhe, Geduld, Freude und Sicherheit im Umgang mit Kindern, sowie die Fähigkeit, Ihr Kind trösten zu können, unerlässlich. Darüber hinaus müssen Sie sicher sein, dass er auch mit problematischen Situationen umzugehen weiß, nicht leicht aus der Fassung gerät oder in Stresssituationen gar Aggressionen entwickelt. Ganz wichtig ist, dass der Babysitter auch zu Ihnen eine Art freundschaftliche Beziehung aufbauen kann. Nur so können Sie sicher sein, dass er Ihnen ohne Scheu sagen würde, wenn Ihr Kind während Ihrer Abwesenheit anhaltend geschrien oder sich gar verletzt hat. Aus den oben genannten Gründen sollte ein Babysitter auch mindestens 14 Jahre alt sein.

Bevor Sie abends weg gehen ...

... sollten Sie sicher sein, dass der Babysitter sich in Ihrer Wohnung auskennt bzw. weiß, wo er alles Wichtige findet. Am besten drücken Sie ihm eine Telefonliste in die Hand, auf der alle Notfallnummern stehen sowie natürlich diejenige, unter der Sie zu erreichen sind. Schreiben Sie ggf. außerdem auf einen Zettel, wann Ihr Baby gewickelt werden soll, wann es sein Fläschchen bekommt, usw. Vor allen Dingen sollten Sie selbst für den Babysitter zu jeder Zeit erreichbar sein. Rufen Sie ihn vielleicht beim ersten Mal auch zwischendurch einmal zu Hause an - und geben Sie auf alle Fälle Bescheid, wenn sich Ihre Rückkehr verzögert. So gut vorbereitet sollte einem ungestörten Abend allein oder zu zweit eigentlich nichts mehr im Wege stehen.

Zuletzt überarbeitet: April 2019

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