ADHS - ADS

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Geschrieben von MEJ am 26.07.2023, 14:09 Uhr

Zwillinge adhs

Hallo,

Ich hoffe ihr könnt mir helfen :(

Meine beiden Jungs (5,5 Jahre alt ) bei 34+3 aufgrund einer präeklampsie per ks geholt waren seit dem 1 Geburtstag sehr anstrengend.
Bei meinen Jungs ist es so, dass sie keinerlei impulskontrolle haben. Schreien bei jeder Kleinigkeit wie am Spieß und weinen. Sie denken auch nie über Konsequenzen nach wenn sie etwas tun und das Geschrei ist dann sehr laut wenn dann alles kaputt geht oder sie sich verletzen. Oder beides.
Ich war aufgrund ihres Verhaltens (zappeln beim Essen, kurze konzentrationsspanne, starkes impulsives Verhalten besonders schnelles schreien und weinen und keine Regeln befolgen ) bei einer kinderpsychologin. Sie konnte dann relativ fix feststellen das sie eine stark ausgeprägte adhs haben und riet mir zur kinderpsychiaterin zu gehen. Wir haben am 23 August nun einen Termin da.
Mittlerweile hat sich die Situation noch mehr verschlechtert. Sobald ich nur die bitte ausspreche etwas zu tun wie anziehen wird gebockt. Wenn ich mal meckere kommen gleich Sprüche wie „ dann Hau ich halt ab und sterbe , oder ich renne vor ein Auto und bin Tod“ ich habe das Gefühl das die beiden überhaupt nicht glücklich sind und sie selbst sehr belastet über die ganze Situation ist. Sie haben auch keine Freunde. Kapseln sich ab von anderen und streiten untereinander auch nur. Ich habe ihnen gesagt das wir bald einen Termin beim
Arzt haben und sie haben dann selbst gefragt ob er endlich helfen kann, dass sie nicht mehr immer schreien.
Es tut mir so im
Herzen weh sie so zu sehen. So unglücklich. Nur unzufrieden. In der Kita ist die Situation auch sehr angespannt. Wenn ihre Bezugsperson frei hat, werde ich gebeten die Jungs zu Hause zu lassen, da es sonst für alle in einer Katastrophe endet. Die Jungs wollen in ihrem Wutanfall auch die Erzieher beißen oder treten irgendwo gegen. Gott sei Dank arbeite ich dauerhaft im
Home Office. Meine Gedanken drehen sich nur um die beiden und mein Herz weint.

Wie sah das alles bei euch aus ? Wie lange hat die Diagnose gedauert ? Wie lange hat es gedauert bis ihr dann Medikamente verschrieben bekommen habt ?

Habt ihr tips für mich ?

Danke und liebe Grüße

 
6 Antworten:

Re: Zwillinge adhs

Antwort von desireekk am 26.07.2023, 14:49 Uhr

Zuerst mal möchte ich dich ganz fest drücken, das ist sicher nicht einfach so eine volle Ladung im Doppelpack!

Beim Lesen hatte ich ein paar spontane Gedanken:

- Wäre es möglich, die beiden im Kindergarten zu trennen? Denn eventuell täte es Ihnen gut, sich nicht ständig um sich zu haben, das würde ich mir dann auch für die Schule an eurer Stelle überlegen…

- Die Äußerungen der Kinder sind absolut zu beachten!
Das klingt durchaus wie eine Art Depression. Und ich weiß auch, wo das herkommt: egal, was sie tun oder machen, sie Ecken ständig an, bekommt ständig negative Rückmeldung, da überwiegend gutes im Alltag zu finden, ist echt schwierig… Und natürlich haben sie dann das Gefühl dass es besser wäre, wenn sie nicht da wären.

- Hast du die Möglichkeit, dich verstärkt, immer nur auf ein Kind zu konzentrieren?
Bei mir war es bedeutend einfacher, wenn ich nur ein Kind hatte, und der Zusatzreiz der Anwesenheit einer weiteren Person einfach weg, Natürlich geht das nicht immer und ständig, aber in gewissen Situationen oder für ein paar Stunden am Tag/in der Woche kann das wirklich erholsam sein. Einfach mal nur mit einem Kind spazieren gehen, oder mit einem Kind aufräumen, wäre das möglich?

- Medikamente können durch aus ein Segen sein, aber bei uns hat es über ein Jahr gedauert (oder waren es zwei? Es ist schon so lange her…), bis wir das richtige Medikament und auch nur annähernd die richtige Dosis dafür hatten.
Dazu braucht es dann wirklich aber auch (unter Medikamenten, wenn sie dann aufnahmefähig sind) Verhaltenstherapie, etc. um Ihnen langfristig Strategien mit an die Hand zu geben.

Und achte auch auf dich selbst!
Nimm dir aus Zeiten, nimm dir die ein oder andere Stunde, bei der du tief durchatmen ist. (am Wochenende, nicht unter der Arbeit!), Geh alleine zum einkaufen, ohne dass die zwei Rabauken dabei den ganzen Laden auseinander nehmen, etc.…

Alles Gute und viel Kraft!

D

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Medikamente sind kein Allheilmittel

Antwort von misses-cat am 26.07.2023, 20:33 Uhr

Ich würde grundsätzlich auch darüber nachdenken die Kinder mehr zu trennen, ich habe auch zwei adhs Kinder ( und 5 ohne adhs) die beiden zusammen sind ein pulverfass dabei sind meine beiden 5 Jahre auseinander bei Zwillingen Stelle ich mir das noch mal intensiver vor

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Re: Zwillinge adhs

Antwort von MEJ am 26.07.2023, 20:51 Uhr

Vielen Dank für die lieben Antworten.

Also die Jungs spielen auch gerne mal getrennt voneinander. Zu Hause hat auch jeder sein eigenes Zimmer um sich zurück ziehen zu können. Aber um auszurasten braucht es manchmal auch keine weitere Person. Da reicht manchmal schon ein falsches Wort von mir. Ich bin alleinerziehend und habe noch eine Tochter die 2,5 Jahre ist. Sie lieben ihre Schwester abgöttisch und suchen auch den Kontakt zu ihr um mit ihr zu spielen.
Vom Vater getrennt habe ich mich Ende letzten Jahres da er aggressiv auf das Verhalten der Jungs reagiert hat (ständig angeschrien und mit Schlägen gedroht und angedeutet )
Sie besuchen ihn jedes zweite Wochenende. Ich spreche auch viel mit ihnen über ihren Vater und sie wissen das sie ihn jederzeit anrufen oder sehen können. Aber sie thematisieren das ganze nie von sich aus.
Aber dadurch das er sie jedes zweite Wochenende hat, habe ich eine kleine Pause zum durchatmen.

Ich versuche mir jeden Tag für jedes Kind 30min Zeit zu nehmen um zu lesen oder einfach nur zu kuscheln und quatschten. Da spielen die anderen beiden dann miteinander oder dürfen in der Zeit dann mal Tablet gucken.

Ich bin derzeit auch schon auf der Suche nach einer passenden Grundschule für beide. Da sie ja kaum in der kita klar kommen (14 Kinder nur ) braucht es auch eine kleine Klasse. Die Regelschule würde sie überfordern von den vielen Reizen her und der Lautstärke.

Also ich habe damals bereits mit einer kinderpsychologin gesprochen und da war auch gleich das sie Medikamente kriegen sollten und eine Verhaltenstherapie. Bis so eine Greift dauert es auch eben auch.
Zudem machen sie einmal die Woche Logo und bald auch ergo.

Ich tue gerne alles für meine Kinder. Und an wenigen Tagen hab ich ein positives Gefühl. Manchmal bin ich nur traurig weil ich so wenig für sie tun kann.

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Re: Zwillinge adhs

Antwort von luvi am 27.07.2023, 22:15 Uhr

Hallo,
Lass dich mal ganz fest drücken!

Ich habe auch einen ADHSler, mittlerweile 11 Jahre alt. Wir haben ihn. Erst in der 2. Klasse diagnostizieren lassen, obwohl mir schon klar war, dass er es sicher hat. Ausschlag gebend für die Testung waren ähnliche Sprüche wie bei euch. Mit dem aufbrausendem, lauten, weinerlichen... Verhalten wären wir zurecht gekommen, aber nicht mit diesen argen Selbstzweifeln.

Unsere Testung hat ca 3 Monate gedauert, und dann gab es gleich Medikamente. Von der ersten Tablette an, haben wir die Wirkung bemerkt. Langsam wurde dann aufdosiert bis wir das optimale gefunden haben.

Ich wünsch dir gute Nerven!
Liebe Grüße, luvi

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Re: Zwillinge adhs

Antwort von ohno am 27.07.2023, 23:15 Uhr

Oh je, oh je, das liest sich aber garnicht gut!

Ganz ehrlich, sie könnten zwar beide ADHS haben, aber sie sind auch erst 5 Jahre alt. Kann es sein, dass Deine Jungs einfach komplett überfordert sind und dadurch so reagieren? Sie sind im Kindergarten, wo sie offenbar anecken und dadurch frustriert sind, sie sind alle 2 Wochenenden woanders, wo es sicher auch anders "zugeht" wie bei Dir, dann daheim noch der Frustabbau, bei beiden ist ja nie Ruhe...

Zudem finde ich es befremdlich, das bei so jungen Kindern schon Tabletten vorgeplant werden. Aber das ist nur meine eigene Meinung. Probiere vorher erst noch anderes aus, Ergotherapie ist bzgl. der Selbstwahrnehmung und Konzentration sehr! hilfreich. Überlege, ob sie in 2 Klassen kommen können, und besprich mit der Kjpps die Möglichkeit einer Schulbegleitung. In 2 Klassen hast Du aber doppelt Arbeit, da unterschiedliche HA, Termine für Klassenarbeiten etc.

Hast Du Kontakte zu anderen Mehrlingseltern, wie läuft es da? Siehst Du Parallelen? Wenn Du keine persönlichen Kontakte hast, findet sich bestimmt ein spezielles Forum!

Ich wünsche es Euch nicht, aber die Zeit, die Deine Jungs, wenn sie ADHS haben, mit Dir brauchen, die Führung, das Verständnis, Deine Stärke, scheinst Du zumindest aktuell nicht aufbringen zu können, und es wird ja nicht besser.

Ich würde daher noch an anderen Stellschrauben drehen, zb Dein Umgang mit hochsensiblen Kindern, psychosomatische Reha, Ergo. Frühförderung wäre auch noch eine Möglichkeit in der Kitazeit.

Meine Tochter ist jetzt 12,5 Jahre und hatte im Alter von 7/8 Jahren Gedanken an den Tod, wollte nicht mehr leben. Das war ganz ganz schrecklich für mich, auch weil ich dachte, dass ich versagt habe und dieses Kind nicht glücklich machen kann. Von daher kann ich Dich da absolut verstehen und mitfühlen. In der Reha haben wir einen Jungen, damals 11,kennengelernt. Er stand zu Hause schon auf der Fensterbank...

Ich wünsche Euch wirklich alles Gute, und tatsächlich, dass sich die Diagnose nicht bestätigt und etwas anderes, aus der Welt zu schaffendes dahintersteckt.

VG ohno

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Re: Zwillinge adhs

Antwort von desireekk am 30.07.2023, 13:53 Uhr

Okay, da sehe ich das jetzt noch mal etwas klarer…

Aussicht meiner Kinder:
Feste Rituale über den ganzen Tag waren bei uns super wichtig, um Stabilität und Orientierung zu geben.
Denn sie haben in dieser Kinder sind ja ständig nur am rum springen und suchen Orientierung.
Da ist eben Ein fester Tagesablauf in meinen Augen extrem wichtig. Ich fand das manchmal extrem mein England, weil man nie abends einfach noch mal spontan mit den Kindern raus konnte, weil das Wetter so schön war… Oder einfach irgendwo länger bleiben, weil es Grad so nett ist.

Das allein erziehend ist natürlich auch noch mal ein extra Thema, das Wechseln der Kinder von hin und her. Das lässt sich als solches nicht ändern, aber man kann versuchen gemeinsam daran zu arbeiten.

Ich würde wirklich auch mir noch mal selbst (oder auch für den Vater) Hilfe suchen:
Schau, ob du einen Termin beim Erziehungsberatungsstelle für euch beide bekommst, einfach, damit auch der Vaterhilfe an die Hand bekommt, denn seinen Einfluss ist nicht zu unterschätzen.

Meine Kinder waren nach dem Besuch bei Tanten oder KV am Wochenende auch immer erst mal ziemlich durcheinander, mussten sich umstellen, das Wochenende verarbeiten, etc.…

Es ist gut das du deine Wochenenden/Zeiten für dich hast, die sind immens wichtig!

Manchmal hilft einfach nur durchhalten…

Meine beiden sind jetzt groß, und stehen voll im Leben, es wird also irgendwann!

VG

D

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