Sport für Frauen - warum Bewegung so wichtig ist

Frauen im Fitnesskurs

© Adobe Stock, Syda Productions

Früher war Sport ein reines "Männerding": Kräfte messen, Muskeln aufbauen, Schwitzen - das alles galt noch vor gut hundert Jahren als gänzlich unweiblich. Heute gehört Sport für viele Frauen zum Alltag.

Schon lange haben Frauen die Vorteile, die Bewegung für Körper, Geist und Seele bringt, für sich entdeckt und schätzen gelernt. 67% aller deutschen Frauen zwischen 16 und 30 Jahren treiben regelmäßig Sport. Damit liegen sie europaweit an der Spitze. Auch im Profi- und Leistungssport erobern Frauen nach und nach die letzten Männerdomänen, werden Fußball-Weltmeister oder nehmen am "Ironman" teil, dem härtesten Triathlon der Welt. Die liebsten Sportarten der Frauen sind dabei übrigens nicht Ballett und Yoga, wie "Mann" vielleicht annehmen würde, sondern Fitnesstraining, Aerobic, Schwimmen und Laufen.

Warum ist Sport gerade für Frauen so wichtig?

Regelmäßige Bewegung regt das Herz-Kreislauf-System an und beugt damit Herzinfarkt und Schlaganfall vor - Krankheiten, die schon lange nicht mehr ausschließlich Männer betreffen. Sport kräftigt darüber hinaus die Muskeln, was für Frauen auch hinsichtlich Osteoporose-Vorsorge wichtig ist. Nur wer Muskeln hat, verbrennt Fett - und das sogar beim Faulenzen auf dem Sofa. Deshalb ist etwas Krafttraining wesentlich effektiver für den Erhalt der Figur als dem neusten Diättrend zu folgen, der im Zweifel nur wieder zum Jojo-Effekt führt.

Am gesündesten ist übrigens eine Mischung aus Muskel- und Ausdauer-Training. Das gibt Kraft und Kondition für den anstrengenden Alltag - egal ob im Berufsleben oder als "Manager eines kleinen Familienunternehmens". Dennoch sollte man es trotz allem Bewegungsdrang nicht übertreiben. Wie bei so vielem, ist auch beim Sport das gesunde Mittelmaß am besten. Über alle körperlichen Vorteile hinaus, tut Sport dem Geist und der Seele gut. Er stärkt das Selbstvertrauen und die Selbstachtung, gibt mentale Stärke, hilft Frust und Stress abzubauen, macht gute Laune. Und auch die soziale Komponente kommt nicht zu kurz, da man im Fitnessclub oder Sportverein schnell neue Leute kennenlernt und bestehende Kontakte pflegen kann.

Welche Sportart ist für mich geeignet?

Sportlich aktiv können Sie auf viele Weisen werden. Sie sind eher der Naturtyp? Dann ist vielleicht Wandern, Radeln oder Mountain-Biken genau Ihr Ding. Sie lieben Wasser? Wunderbar. Schwimmen, Aquaaerobic und überhaupt alle Bewegungen im Wasser sind sehr effektiv und schonen dabei die Gelenke. Finden Sie Ihre Vorlieben und probieren Sie es aus. Die eine joggt gern alleine mit iPod durch die Wälder, die andere läuft lieber mit anderen Mädels gemeinsam dem Fußball hinterher.

Wichtig ist nur: Wenn Sie bisher eher unsportlich waren, sollten Sie es anfangs nicht übertreiben. Beginnen Sie langsam und vorsichtig, denn ein heftiger Muskelkater oder eine scheußliche Sportverletzung können einem die Freude an der Bewegung ganz schnell verderben.

Sonderfall: Sport während der Schwangerschaft

Sportliche Frauen dürfen ihre Lieblingssportart im Normalfall auch während der Schwangerschaft weiter betreiben. Alles, was Ihr Körper kennt, schadet ihm jetzt auch nicht. Aber: lassen Sie es jetzt bitte ruhig angehen und überanstrengen Sie sich nicht. Wenn Sie völlig außer Puste geraten, bekommt nämlich auch Ihr Baby zu wenig Sauerstoff.
 
Ein paar Einschränkungen gibt es allerdings: Wenn Sie eine neue Sportart während der Schwangerschaft ausprobieren möchten oder sich bisher eher wenig bewegt haben, ist Vorsicht geboten. Sprechen Sie in jedem Fall mit Ihrem Frauenarzt, der Ihnen hier sicher den richtigen Rat geben wird. Alles, was den Körper stark erschüttern, sollten Sie in den ersten Schwangerschaftswochen vermeiden, vor allem wenn Sie vielleicht schon mal eine Fehlgeburt hatten.
 
Mit zunehmendem Bauchumfang sollten sie außerdem kürzer treten und vorsichtiger sein. Muskeln und Sehnen lockern sich durch die Hormone in der Schwangerschaft und der Körper ist insgesamt nicht mehr so stabil. Verletzungen vor allem der Bänder passieren jetzt viel schneller als sonst. Überhaupt sollten Sie natürlich während der gesamten Schwangerschaft auf waghalsige und gefährliche Sportarten verzichten, um sich und Ihr Baby zu schützen. Bedenken Sie bitte, dass bei einer Verletzung oder falls eine Operation nötig wird, die Schmerz- und Narkosemittel immer problematisch fürs Baby sind. Mehr über Sport und Fitness in der Schwangerschaft lesen Sie in unserem Special.

Sport nach Schwangerschaft und Geburt

In den ersten Wochen mit Kind haben die meisten Frauen anderes im Sinn, als Sport zu treiben. Und das ist auch gut so. Das Wochenbett wird unbedingt für die Rückbildung benötigt. Ihr Körper und insbesondere Ihr stark strapazierter Beckenboden müssen sich erst erholen. Bevor Sie wieder mit Sport beginnen, sollten Sie außerdem vorher an einem Rückbildungskurs teilgenommen haben. Ansonsten schadet die Belastung ihrer Beckenbodenmuskulatur mehr als sie nützt. Wann der richtige Zeitpunkt dafür ist und wie sie einen guten Kurs finden, erfahren Sie in unserem großen Special Rückbildung und Beckenboden. Lesen Sie dort auch unsere besten Tipps, wie man Sport und Kind unter einen Hut bringt.

Sport gegen Menstruationsbeschwerden

Dank Tampons, Binden und Slipeinlagen können Sie heute im Prinzip jeden Sport auch während der Periode betreiben. Entscheidend ist dabei eher, ob Sie Lust dazu haben. Viele Frauen leiden in den ersten ein, zwei Tagen ihrer Menstruation unter Rückenschmerzen oder Unterleibskrämpfen. Doch gerade dann tut Bewegung oft ausgesprochen gut, da sie die verkrampfte Muskulatur lockert. Regelmäßiger Ausdauersport kann darüber hinaus helfen, Menstruationsbeschwerden auf Dauer deutlich zu bessern. Nur übertreiben sollten Sie es während der Periode nicht, vor allem wenn Sie Kreislauf-Probleme haben.
 
Übrigens ein Phänomen, das viele Leistungssportlerinnen beobachten: während Kraft und Ausdauer in den Tagen vor den Tagen oft zu wünschen übrig lassen, sind viele Frauen gerade in der Zeit der Blutung plötzlich besonders fit und bringen dann sogar Bestleistungen.

Sport und Fruchtbarkeit

Ja, regelmäßige Bewegung ist gut und wichtig für Ihren Körper und deshalb in jedem Fall auch förderlich für die Fruchtbarkeit! Der Körper wird gut durchblutet, der Kreislauf angeregt, und Sie fühlen sich hoffentlich hinterher schön entspannt. Hinzu kommt: Wer regelmäßig Sport treibt fühlt sich in seinem Körper wohler - und das fördert auch den Spaß am Sex. Allerdings kommt es auch hier auf das richtige Maß an: Leistungssport und übermäßiger Ausdauersport können sich nämlich auch negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken. Extremsportlerinnen stellen häufig fest, dass ihr Zyklus unregelmäßig wird, und die Blutung manchmal über lange Zeit ausbleibt. Zu viel Sport kann also auf dem Weg zum Wunschkind auch manchmal ein Hindernis sein.

Zuletzt überarbeitet: Oktober 2019

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