Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Zu hoher Milchspendereflex

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Zu hoher Milchspendereflex

Bedda95

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Vor kurzen hatte ich bereits wegen unruhigem Trinken meines Neugeborenen (3 Wochen alt) seit mehreren Tagen geschrieben. Bei einer Stillberatung konnte ich mich telefonisch erkundigen und die Dame vermutet einen zu starken Milchspendereflex. Er trinkt kurz an der Brust, lässt dann los und windet sich, weint. Häufig läuft ihm während dem stillen Muttermilch aus dem Mund. Es ist mir auch schon aufgefallen wenn er die Brust los lässt, dass dann ein Strahl weiter aus dem Nippel spritzt. Mir wurde geraten ihn im aufrechten Liegen zu stillen indem er auf meinem Bauch liegt. Allerdings finde ich hier keine angenehme Weise zu liegen was mich noch zusätzlich stresst. Ist die Fussballerhaltung eine Alternative ? Weil hier liegt das Kind doch gerade auf dem Rücken und wird wieder durch die Milch „überfordert“? Problematisch stelle ich es mir auch nachts vor schnell in eine gute Position kommen zu können um ihn anzulegen. Vielen Dank schonmal im Voraus!


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Liebe Bedda95, die Footballhaltung wäre nur dann eine Option, wenn der Kopf deines Baby höher zu liegen koommt, z.B. in dem du ihn auf ein Kissen legst. Das Bergauf-Stillen ist tatsächlich die beste Option. WIchig ist, dass du bequem sitzen kannst, das geht mit ordentlichen Kissen im Rücken ziemlich gut auf dem Sofa oder im Bett. Du lehnst dich also bequem (!!!!) zurück und dein Baby liegt auf dem Bauch auf dir. Im Netz findes du ein paar BIlder, die dir zeigen können, wie das aussieht. Wichtig ist, dass du dein Baby so hältst, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: - erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst , verschlimmert sich das Problem noch weiter. - biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) - lass das Baby oft aufstoßen. - vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Ich hoffe, das hilft dir weiter! LIeben Gruß, Kristina


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